Auf der Wiese. Andreas Jaun

Auf der Wiese - Andreas Jaun


Скачать книгу
nach und entdecken Sie, wie raffiniert sich die Natur auch auf kleinem Raum eingerichtet hat. Dafür werden keine besonderen biologischen Kenntnisse vorausgesetzt – was Sie für Ihre Erkundungen benötigen, wird durch das vorliegende Buch (und dessen Folgebände) vermittelt. Besonders hilfreich sind dabei die Beobachtungstipps, die Sie stets am Ende der einzelnen Kapitel finden.

      Und weil die Natur nichts Statisches ist, sondern das Resultat von Vernetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten und weil das Erkunden ja auch Spaß machen soll, finden Sie überall Verweise auf andere, verwandte Themen im Buch, auf Geräusche, Filme und zusätzliche Bilder auf der Website www.naturerleben.net. Beispielsweise ist das Weinhähnchen selten zu beobachten, obwohl es zu den lautesten Sängern auf der Wiese gehört. Hören Sie seine Stimme auf der Website. Nachdem Sie den attraktiven Rotmilan beim Kreisen über der Wiese beobachtet haben, werfen Sie mit dem Film auf der Website einen Blick in seine Kinderstube. Wenn Sie eigene Beobachtungen oder Fotos mit anderen teilen möchten, können Sie dies dank unserer Partnerschaft mit www.naturgucker.net auch ganz einfach über unsere Website tun.

       Filme

       Tonspuren

       Fotos

      Ab all dem Kreuz und Quer und Hin und Her zwischen Buchkapiteln und Website soll auch etwas hängen bleiben – mit den Quizfragen können Sie locker prüfen, wie viele Geheimnisse nun schon gelüftet worden sind.

      Ab September 2011 gibt’s noch eine weitere Dimension zu entdecken: mit der iPhone-App zur Buchreihe können zum Beispiel die häufigsten Tier- und Pflanzenarten unserer Wiesen, Felder und Hecken bestimmt werden und das Beantworten der Quizfragen direkt in der Natur schärft Augen und Ohren.

      Viel Spaß beim Beobachten, Entdecken und Erleben der Natur wünschen der Autor, die Autorin und Ihr Haupt Verlag!

       Vorbereitung für den Wiesenausflug

       Wiesen

      Die meisten Naturbeobachtungen auf Wiesen, Weiden und Hecken lassen sich vom Weg oder der Straße aus machen, sodass es nicht nötig ist, mitten in die Habitate zu treten. Wiesen, Weiden und Hecken sind Nutzland und haben stets einen Besitzer. Wenn Ihnen das Gras auf halbe Kniehöhe reicht oder eine Grünfläche eingezäunt ist, so sieht es der Bauer nicht gerne, wenn Sie sein Land betreten und Spuren hinterlassen. Bevor Sie eine Wiese betreten, lohnt es sich, den Besitzer um Erlaubnis zu fragen. Bitte beachten Sie auch, dass artenreiche Magerwiesen oft Naturschutzgebiete sind, in denen Sie die Wege nicht verlassen dürfen und das Pflücken von Blumen verboten ist.

       Pflanzen

      Für zahlreiche Beobachtungen ist es nicht nötig, Pflanzenteile oder ganze Pflanzen abzureißen. Wer die Wiese oder Hecke nach Ihnen besucht, möchte sich ebenfalls an den Blüten am Wegrand freuen und ist Ihnen dankbar, wenn Sie möglichst wenige Pflanzen ausreißen.

      Meistens ist es nicht weit bis zur nächsten Wiese – interessante Naturbeobachtungen kann man aber oft sogar schon im Stadtpark machen.

       Tiere

      Behandeln Sie Insekten, Schnecken und andere Bewohner von Wiesen, Weiden und Hecken sorgfältig und mit Respekt. Lassen Sie Käfer und andere Tiere, die Sie sich aus der Nähe anschauen, an derselben Stelle wieder frei, an der Sie sie gefangen haben: Viele Arten sind nicht in der Lage, den Weg in ihre ursprüngliche Umgebung wieder zu finden oder laufen Gefahr, auf dem Rückweg von Feinden oder im Verkehr getötet zu werden.

       Abfälle

      Hinterlassen Sie keine Abfälle. Und warum nicht auch einmal störenden Abfall von anderen mitnehmen? In einen zusätzlichen Plastiksack verpackt, machen Abfälle die Tasche nicht schmutzig.

       Hunde

      Wenn Wildtiere in der Nähe sind, ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund an die Leine nehmen: Von wildernden Hunden werden jährlich Tausende von Wildtieren verletzt, und viele gehen dadurch qualvoll zugrunde. Bitte beachten Sie, dass in vielen Naturschutzgebieten strikter Leinenzwang gilt. Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht in Wiesen sein Geschäft verrichten. Kühe fressen lieber sauberes Gras und bekommen von Hundekot Verdauungsprobleme.

       Ausrüstungsliste

      Natürlich sind Beobachtungen auch ohne Spezialausrüstung möglich, doch mit ein paar Hilfsmitteln machen Naturbeobachtungen noch mehr Spaß. Besonders hilfreich sind:

Notizbuch und Schreibzeug
Lupe
Fernglas
Kamera
Pflanzen- und Tierbestimmungsbücher
Taschenmesser
Apotheke mit Desinfektions- und Insektenschutzmittel
Sonnenschutz (Hut, Brille, Crème)
Zwischenverpflegung

       Aus Wäldern wurden Weiden und Wiesen

      Auf fast jeder Weide oder Wiese in Mitteleuropa wuchs früher einmal Wald. Erst unter dem Einfluss des Menschen entstanden offenes Grünland und Äcker. Wiesen, Weiden und Hecken sind deshalb vor allem Produkte menschlichen Handelns. Werden Sie nicht mehr regelmäßig genutzt, so verbuschen sie mit der Zeit und werden nach und nach wieder von Bäumen bewachsen. Nur gewisse Sonderstandorte wie Moore, Trockenwiesen oder alpine Rasen würden waldfrei bleiben.

       Einleitung: «Wiese ist nicht gleich Wiese»

       Wiesentypen

      Vor 15 000 Jahren

      Vor 6000 Jahren

      Vor 2000 Jahren

      Vor 50–100 Jahren

      Heute

      Um etwa 6000 v. Chr. wurde in Mitteleuropa mit der Sesshaftwerdung des Menschen auch die Brandrodung des Waldes eingeführt. Die dadurch gewonnen Ackerflächen konnten einige Jahre genutzt werden, bis die Ertragskraft der Böden nachließ und die Menschen sich gezwungen sahen, an einer anderen Stelle wieder neue Ackerflächen zu roden. Mit den noch nicht ortsfesten Siedlungen entsprach die damalige Landschaftsstruktur Mitteleuropas vermutlich dem noch heute in den Tropen vorkommenden


Скачать книгу