Der Kindergarten im Fokus (E-Book). Evelyne Wannack

Der Kindergarten im Fokus (E-Book) - Evelyne Wannack


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mit 10 bis 19 Jahren und Kategorie 3 (K3) Kindergartenlehrpersonen mit mehr als 20 Dienstjahren.

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      Von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich wurden dem Forschungsteam die entsprechenden Daten für das Schuljahr 2016/17 zur Verfügung gestellt. Auf dieser Datengrundlage wurde die Stichprobe rekrutiert. Kompromisse mussten hinsichtlich der Mischindizes in Gemeindetyp 5 eingegangen werden, da für diesen Typ lediglich Klassen mit Mischindizes > 0.4 vorhanden waren sowie der Berufserfahrung der Kindergartenlehrpersonen, die im Vergleich zur gesamten Gruppe überdurchschnittlich hoch war. Insgesamt wurde die angestrebte Breite an kontrastierenden Fällen und somit eine Repräsentanz in Bezug auf maximale Varianz erreicht. Nachfolgend findet sich die Beschreibung der Stichprobe anhand der Kindergärten und Kindergartenklassen, der Kindergartenlehrpersonen, der Kindergartenkinder sowie der Eltern der Kindergartenkinder. Da die Beschreibung der Stichproben knapp ausfällt, finden Interessierte die ausführliche Dokumentation in Edelmann, Wannack und Schneider (2018b).

      Kindergärten: Die Stichprobe umfasste sieben Einzel-und dreizehn Doppelkindergärten. Von den sieben Einzelkindergärten befanden sich drei auf einem Schulgelände. Zwei der übrigen vier Einzelkindergärten waren in Wohnungen untergebracht. Die anderen zwei Einzelkindergärten standen als Einzelbauten im Dorf oder Quartier. Sechs der Doppelkindergärten waren auf einem Schulgelände, und sieben Doppelkindergärten befanden sich als Einzelbauten im Dorf oder Quartier, wobei einer dieser Doppelkindergärten ebenfalls in einem Wohnhaus angesiedelt war.

      Kindergartenklassen: Beschrieben werden die Kindergartenklassen anhand ihrer Klassengrösse, der Zusammensetzung hinsichtlich des ersten und zweiten Kindergartenjahres sowie der Anzahl Kinder, die Anspruch auf Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) haben. Aus Tabelle 3.2 ebenfalls ersichtlich ist die Zugehörigkeit zum Gemeindetyp sowie der Mischindex. Die durchschnittliche Klassengrösse betrug 21 Kinder, wobei eine Klasse lediglich 14 Kinder (Minimum) und vier Klassen 24 Kinder (Maximum) umfassten. In zehn Klassen war der Anteil der Kinder im zweiten Kindergartenjahr grösser als der Anteil der Kinder im ersten Kindergartenjahr. Erwartungsgemäss fanden sich in Klassen mit einem Mischindex A (< 0.4) weniger Kinder mit Anspruch auf DaZ als in Klassen mit einem Mischindex B (> 0.4).

      Kindergartenlehrpersonen: Das Alter der Kindergartenlehrpersonen bewegte sich zum Zeitpunkt der Datenerhebung zwischen 29 und 61 Jahren bei einem durchschnittlichen Wert von 48 Jahren. Es handelte sich dabei ausschliesslich um Frauen. 3 Kindergartenlehrpersonen verfügten über einen Bachelor-Abschluss einer Pädagogischen Hochschule, 17 Kindergartenlehrpersonen wiesen eine seminaristische Ausbildung auf; 11 der 20 Kindergartenlehrpersonen verfügten über eine Weiterbildung auf Niveau Certificate of Advanced Studies oder Master of Advanced Studies; 13 Kindergartenlehrpersonen arbeiteten Vollzeit und 7 Teilzeit (≥ 50 %) im Kindergarten.

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      Kindergartenkinder: Im Frühling 2017 befanden sich 217 Kinder im zweiten Kindergartenjahr, im Herbst 2017 waren 180 Kinder im ersten Kindergartenjahr. In diesen zwei Gruppen wurden zu den angegebenen Zeitpunkten die sprachlichen Kompetenzen1 sowie die Exekutiven Funktionen erfasst. Diese Ausgangsstichprobe von insgesamt 397 Kindern verringerte sich für die in diesem Band dargestellten Resultate, weil einerseits bei 41 Kindern die Eltern ihre Zustimmung zur Erfassung des Sprachstands respektive der Exekutiven Funktionen nicht gegeben hatten, und andererseits, weil an den Erhebungstagen einzelne Kinder nicht anwesend waren. Von der Erhebung der Exekutiven Funktionen wurden 19 Kinder des ersten Kindergartenjahres aufgrund ihrer geringen Deutschkenntnisse ausgeschlossen. Grundlage dafür war das Abschneiden im Sprachtest. Insgesamt konnten Daten von 133 Kindern aus dem ersten Kindergartenjahr und von 193 Kindern aus dem zweiten Kindergartenjahr für die Analyse verwendet werden. Die Gruppe der Kinder im ersten Kindergartenjahr setzte sich aus 67 Jungen und 66 Mädchen zusammen. Ihr Durchschnittsalter betrug 4.74 Jahre. Im zweiten Kindergartenjahr befanden sich zum Zeitpunkt der Erhebung 103 Jungen und 90 Mädchen mit einem Durchschnittsalter von 6.59 Jahren.

      Eltern: Die Fragebogenerhebung im Frühling 2017 richtete sich an alle Eltern, jene im Herbst 2017 ausschliesslich an diejenigen, deren Kind neu in den Kindergarten eingetreten war. Insgesamt gingen von 600 verteilten Fragenbogen 504 Fragebogen ein. Hinsichtlich der Familienformen zeigte sich, dass 91.2 Prozent der Kinder mit beiden Eltern in einem Haushalt aufwuchsen; 6.2 Prozent der Kinder lebten mit einem Elternteil zusammen; 2.4 Prozent der Kinder lebten bei beiden Eltern in jeweils getrennten Haushalten und 0.2 Prozent der Kinder wuchsen bei einer anderen Person als den Eltern auf. 84.4 Prozent der Kinder hatten Geschwister. 54.5 Prozent der Väter und 50.3 Prozent der Mütter wurden in der Schweiz geboren. Die im Ausland geborenen Eltern waren im Durchschnitt seit rund vierzehn Jahren in der Schweiz. Des Weiteren gaben 40.1 Prozent der Eltern an, mit dem Kind zu Hause ausschliesslich Deutsch zu sprechen, bei den anderen 59.9 Prozent kommt mindestens eine weitere Sprache hinzu. Am häufigsten wiesen die Eltern einen tertiären Bildungsabschluss (Berufs-, höhere Fachprüfung, Bachelor, Master etc.) auf, gefolgt von Abschlüssen auf der Sekundarstufe II wie etwa einer Berufslehre, Fachmaturität, Berufs- oder gymnasialer Maturität. Unter 10 Prozent belief sich der Anteil an Vätern und Müttern, die einen Abschluss auf Sekundarstufe I aufwiesen. Wie beschrieben, wurden die Kindergärten mit dem Ziel der maximalen Varianz ausgewählt. Trotz diesem Vorgehen zeigte sich, dass die Zusammensetzung der Teilstichproben Kinder und Eltern als repräsentativ bezeichnet werden darf.

      Die Studie weist vier Teilprojekte mit je eigenen Erhebungsmethoden auf (vgl. Abbildung 3.1). In den folgenden Abschnitten werden die Teilprojekte in derselben Reihenfolge, wie sie in Abbildung 3.1 dargestellt sind, kurz beschrieben. Ausführlichere Informationen sind in den entsprechenden Kapiteln in diesem Band zu finden.

       Videobasierte Unterrichtsbeobachtung in den Kindergärten

      Um den Unterricht zu erfassen, wurden die Kindergartenlehrpersonen gebeten, einen ihrer Auffassung nach «typischen Kindergartenmorgen» zu gestalten. Dieser wurde mit jeweils zwei Kameras pro Klasse gefilmt. Die Filmaufnahmen begannen beim Eintreffen des ersten Kindes und endeten, als das letzte Kind den Kindergarten verliess. Eine Kamera war während des gesamten Morgens auf die Kindergartenlehrperson gerichtet. Damit die Gespräche deutlich zu hören waren, wurde die Kindergartenlehrperson mit einem Funkmikrofon ausgerüstet. Mit der Klassenkamera wurde angestrebt, das gesamte Klassengeschehen zu erfassen. Aufgrund der unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten wie beispielsweise verschiedener Raumnischen, Garderoben oder Aussenbereiche, die für Kindergärten kennzeichnend sind, stellte dies eine Herausforderung dar. Während der Filmaufnahmen führte eine Projektmitarbeitende ein Verlaufsprotokoll, in dem die Anzahl der anwesenden Kinder und Erwachsenen, besondere Vorkommnisse sowie der grobe Ablauf des Morgens notiert wurden.

      Speziell beachtet wurde der Umgang mit Kindern, deren Eltern der Aufnahme der Kinder nicht zugestimmt hatten. Je nach Kindergarten wurden dafür verschiedene Lösungen gefunden. So etwa, dass diese Kinder den Morgen im benachbarten Kindergarten verbrachten oder sie mit einem Tuch gekennzeichnet waren, damit die Kameras entsprechend geschwenkt werden konnten.

      Die Aufnahmen in den Kindergärten dauerten zwischen 3 Stunden 43 Minuten und 4 Stunden 2 Minuten. Gesamthaft resultierte 77.5 Stunden Filmmaterial, das für die Analyse in die Software Transana (Woods & Dempster 2011) eingelesen wurde. In einem ersten Durchgang wurde eine sogenannte Segmentierungsanalyse (Dinkelaker & Herrle 2009) vorgenommen, mit der die Aufnahmen in Segmente mit möglichst unterschiedlichen


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