12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket. A. F. Morland

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der Richtige", stellte der Heisere dann fest. "Special Agent Trevellian. Der Drei-Tage-Bart täuscht etwas..."

      Diese Männer waren von Anfang an davon ausgegangen, einen G-man zu fangen, und ich zermarterte mir das Hirn darüber, wie sie überhaupt auf diesen Gedanken kommen konnten. Milo und ich waren bei dieser Undercover-Mission extrem vorsichtig gewesen.

      Die Tatsache, dass sie sogar meinen Namen wussten, machte mich völlig perplex.

      In was für eine verdammte Todesfalle war ich hier nur hineingeraten?

      Und wer hatte sie aufgestellt?

      Einer der Kerle setzte mir den Lauf einer MPi an den Kopf.

      "Wo ist dein Partner, du Ratte?"

      "Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst..."

      "Ich dachte, du wärst vernünftig, G-man!"

      "Ihr werdet mich doch so oder so umbringen. Ganz gleich, was ich sage..."

      "Man kann auf sehr unterschiedliche Weise sterben..."

      3

      Milo hielt die P226 in beiden Händen, während er durch das kniehohe Wasser watete. Es stank erbärmlich. Die Abwasserkanäle New Yorks waren nichts für Menschen mit empfindlichen Sinnen.

      Milo Tucker hörte die Stimmen in dem dunkle Betongewölbe widerhallen. Im Schein einer Taschenlampe sah er für den Bruchteil eines Augenblicks das Gesicht seines Kollegen Jesse Trevellian!

      Vorsichtig schlich Milo voran.

      Seine eigene Lampe musste er ausgeschaltet lassen, um nicht sofort eine Zielscheibe abzugeben. Das bedeutete, dass er fast wie ein Blinder agierte.

      Milo hatte die Schüsse gehört. Die waren durch das unterirdische Tunnelsystem unter dem Big Apple buchstäblich meilenweit zu hören. Natürlich kannte er den Fluchtweg in die Kanäle und inzwischen wusste er auch gut genug hier unten Bescheid, um über Schleichwege möglichst schnell dorthin zu gelangen, wo er mich höchstwahrscheinlich treffen würde...

      Unglücklicherweise kannten sich die Maskierten hier unten mindestens ebenso gut aus.

      Milo hörte die Stimmen der Unbekannten.

      Die Lichtkegel mehrerer Taschenlampen waren zu sehen.

      Ganz ohne Licht funktionierten auch Nachtsichtgeräte nicht.

      Und hier unten herrschte ansonsten das, was man als absolute Finsternis bezeichnen konnte.

      Milo arbeitete sich vorsichtig weiter voran.

      Er konnte im Augenblick nichts tun, das war ihm klar. Es wäre reiner Selbstmord gewesen, jetzt einzugreifen.

      Er musste auf seine Chance warten...

      Vorsichtig pirschte er sich näher.

      Ein dumpfes Geräusch drang herüber.

      Und ein unterdrücktes Stöhnen.

      "Lassen wir das Theater", knurrte einer der Männer. "Machen wir den Kerl kalt, ob er nun ein G-man ist oder nicht!"

      "Genickschuss?"

      "Ja, aber halt die Waffe gerade, sonst gibt es wieder 'ne Sauerei, und wir bekommen nichts mehr für die Netzhäute seiner Augen..."

      Milo packte die P226 mit beiden Händen.

      Er war zu allem entschlossen.

      Sekunden blieben ihm...

      Und dann hallte seine heisere Stimme durch das Kanalgewölbe.

      "Hier spricht das FBI! Sie sind umstellt! Waffen fallenlassen!"

      4

      Durch den Halleffekt klang Milos Stimme sehr verfremdet. Ich erkannte sie dennoch sofort wieder.

      Milo klang so gewaltig, als hätte er durch ein Megafon gesprochen.

      Die Lichtkegel der Maskierten wanderten suchend an den Betonwänden entlang. Einen Augenblick lang herrschte komplette Verwirrung. Und zweifellos war das Milos Absicht gewesen.

      Zwei Kerle hielten mich an den Armen.

      Ich befreite den linken Arm mit einem Ruck und ließ die Faust zur Seite schnellen. Sie landete einen Sekundenbruchteil später mitten in einem Gesicht. Ich hörte den schmerzerfüllten Aufschrei, während ich gleichzeitig mit dem zweiten Bewacher niederstürzte. Ich versetzte ihm dabei einen schnellen Hieb.

      Wir fielen zusammen in die schlammige, stinkende Brühe.

      Über uns hinweg pfiffen die Kugeln durch die Dunkelheit.

      Immer wieder blitzte es auf. Die Maskierten waren von Panik erfüllt. Sie schossen wild umher. Irgendwo in der Ferne, von der anderen Seite des Kanals her, blitzte eine einzelne Waffe mehrfach auf. Eine schwache Antwort auf die gebündelte Feuerkraft der Maskierten. Aber immerhin reichte es, um sie durcheinanderzubringen. Und außerdem wurden sie so dazu gezwungen, sich in Deckung zu begeben.

      Mein Gegner und ich stürzten in die schlammige Brühe und wälzten uns darin. Ich versuchte, ihm die Waffe zu entreißen, eine kurzläufige Maschinenpistole. Er trug sie an einem Riemen um die Schulter. Seine Rechte hielt den Griff umklammert.

      Er war stark. Er packte mich am Hals, hielt mich unter Wasser, bis ich glaubte, nicht mehr Atmen zu können. Dann gelang es mir, mich aus seiner Umklammerung zu befreien.

      Ich drückte ihn zur Seite, schnellte empor und vollführte einen Hechtsprung, der mich wieder im Wasser landen ließ.

      Mein Bewacher riss die Waffe hoch, richtete sie dorthin, wo ich im dunklen Wasser untergetaucht war.

      Er drückte ab.

      Eigentlich hätte im nächsten Moment eine ganze Bleisalve in das Wasser über mir einschlagen müssen... Aber das geschah nicht. Die MPi blockierte. Vielleicht, weil zuviel Wasser eingedrungen war. Dann erwischte es den Kerl an der Schulter. Er schrie auf, taumelte zurück.

      Ich blieb unter Wasser, bewegte mich kriechend vorwärts.

      Das Wasser wurde jetzt tiefer. Für mich bedeutete das zusätzlichen Schutz. Kurz tauchte ich an die Oberfläche. Die Schüsse blitzten noch immer durch den Kanaltunnel. Die Situation war verworren. An mehreren Stellen zuckten die Mündungsfeuer blutrot aus den Läufen heraus. Ich tauchte erneut und als ich dann wieder an die Oberfläche kam, war es stockdunkel. Selbst die Hand vor Augen war nicht zu sehen.

      Kein Lichtkegel irgendeiner Lampe mehr. Nicht einmal die Kontrollleuchte einer


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