Der Hund der Baskervilles. Sir Arthur Conan Doyle

Der Hund der Baskervilles - Sir Arthur Conan Doyle


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      »Na, das is’ mal ein guter Tag für mich«, grinste der Kutscher. »Was wollnse denn wissen, Sir?«

      »Zunächst Ihren Namen und Ihre Adresse, für den Fall, dass ich Sie später noch brauche.«

      »John Clayton, Turpey Street 3, The Borough. Meine Droschke gehört zu Shipley’s Fuhrgeschäft, dicht beim Bahnhof Waterloo.«

      Sherlock Holmes notierte das.

      »Nun, Clayton, erzählen Sie mir alles über den Fahrgast, der heute Morgen um zehn Uhr dieses Haus beobachtet hat und danach zwei Gentlemen die Regent Street hinunter gefolgt ist.«

      Der Mann reagierte verdutzt und leicht verlegen.

      »Na, dann hat’s ja wohl wenig Sinn zu flunkern, wo Sie das schon wissen«, sagte er. »Die Sache is’ die: Der Gentleman hat mir gesagt, dass er Detektiv is’, und ich darf keinem Menschen was über ihn sagen.«

      »Mein lieber Mann, dies ist eine sehr ernste Angelegenheit, und es könnte Sie in eine hässliche Klemme bringen, wenn Sie versuchen, mir etwas zu verschweigen. Ihr Fahrgast hat Ihnen also erzählt, er sei Detektiv?«

      »Jawohl, das hat er.«

      »Wann hat er dies gesagt?«

      »Beim Aussteigen.«

      »Hat er sonst noch etwas gesagt?«

      »Seinen Namen.«

      Holmes warf mir einen raschen triumphierenden Blick zu.

      »Oh, er hat seinen Namen genannt, wirklich? Wie unvorsichtig. Wie lautet denn der Name?«

      »Sein Name«, antwortete der Kutscher, »ist Mr Sherlock Holmes.«

      So verblüfft wie bei dieser Antwort des Kutschers hatte ich meinen Freund noch nie gesehen. Einen Augenblick saß er sprachlos da. Dann brach er in lautes Lachen aus.

      »Touché, Watson – unbestreitbar ein Treffer!« rief er. »Er führt seine Klinge genauso geschickt und geschmeidig wie ich. Gut gegeben, für diesmal! Also sein Name war Sherlock Holmes, sagten Sie?«

      »Ja, Sir, das war der Name.«

      »Wunderbar! Und nun erzählen Sie mir, wo Sie ihn aufgelesen haben, und alles, was danach passiert ist.«

      »So gegen halb zehn hat er mir gewinkt, das war auf dem Trafalgar Square. Er hat gesagt, er wär Detektiv, und er hat mir zwei Guineen versprochen, wenn ich den ganzen Tag lang tun würde, was er sagt, und keine Fragen stelle. Da hab ich natürlich zugegriffen. Zuerst sind wir zum Northumberland Hotel gefahren. Da haben wir gewartet, bis zwei Gentlemen rausgekommen sind. Die haben am Droschkenstand einen Wagen genommen, und dem sind wir gefolgt, bis er hier irgendwo angehalten hat.«

      »Genau vor dieser Tür«, fiel Holmes ein.

      »Also, das kann ich nicht so genau sagen, aber mein Fahrgast wusste jedenfalls Bescheid. Wir haben ein Stück weiter die Straße runter gehalten und da gewartet, vielleicht anderthalb Stunden. Dann sind die beiden Gentlemen wieder an uns vorbeigekommen, diesmal zu Fuß, und wir sind ihnen langsam hinterher, durch die Baker Street und –«

      »Das ist mir bekannt«, sagte Holmes.

      »Bis wir Dreiviertel von Regent Street hinter uns hatten. Da hat mein Gentleman plötzlich die Klappe aufgemacht und gerufen, ich soll so schnell wie möglich zum Bahnhof Waterloo fahren. Also hab ich meinem Klepper die Peitsche gegeben, und keine zehn Minuten später waren wir da. Er hat mir wirklich und tatsächlich zwei Guineen gegeben, und dann isser in den Bahnhof reingegangen. Aber vorher hat er sich noch umgedreht und gesagt: ›Vielleicht interessiert es Sie zu hören, dass Sie Sherlock Holmes kutschiert haben.‹ So hab ich seinen Namen erfahren.«

      »Verstehe. Weiter haben Sie nichts von ihm gesehen?«

      »Nicht nachdem er in den Bahnhof reingegangen ist, nein.«

      »Und wie würden Sie Mr Sherlock Holmes beschreiben?«

      Der Kutscher kratzte sich am Kopf. »Hm, naja, das ist gar nicht so leicht, den Gentleman zu beschreiben. Vielleicht vierzig Jahre alt, und mittelgroß, vielleicht zwei oder drei Zoll kürzer als Sie, Sir. Schick angezogen war er, ein richtig feiner Pinkel. Und einen schwarzen Bart hatte er, unten gerade abgeschnitten, und das Gesicht war ziemlich blass. Ich glaub nicht, dass ich mehr sagen kann.«

      »Augenfarbe?«

      »Kann ich nicht sagen.«

      »Können Sie sich an sonst noch etwas erinnern?«

      »Nein, Sir, an nichts.«

      »Gut, hier ist Ihr halber Sovereign. Ein zweiter wartet auf Sie, falls Ihnen noch etwas einfällt. Guten Abend.«

      »Guten Abend, Sir, und schönen Dank auch.«

      John Clayton verschwand, vor Zufriedenheit glucksend, und Holmes wandte sich mit einem Schulterzucken und einem kleinlauten Lächeln zu mir.

      »Schnapp! Da reißt der dritte Faden, und wir stehen wieder da, wo wir begonnen haben«, sagte er. »Dieser gerissene Gauner! Er kannte unsere Adresse, er wusste, dass Sir Henry Baskerville mich konsultiert hat, er hat mich in Regent Street erkannt, er hat gewusst, dass ich mir die Nummer der Droschke merken und dadurch an den Kutscher herankommen würde, und er schickt mir diese dreiste Kampfansage. Ich sage Ihnen, Watson, dieses Mal haben wir es mit einem Gegner zu tun, der unserer Klinge würdig ist. In London bin ich nun mattgesetzt. Ich kann Ihnen für Devonshire nur mehr Glück wünschen. Aber mir ist gar nicht wohl dabei.«

      »Wobei?«

      »Bei dem Gedanken, dass ich Sie dorthin schicke. Es ist eine hässliche Sache, Watson, eine hässliche und gefährliche Sache, und je mehr ich davon zu sehen bekomme, desto weniger gefällt sie mir. Ja, mein Lieber, lachen Sie nur, aber auf mein Wort: Ich bin erst wieder froh, wenn Sie heil und gesund in der Baker Street sind.«

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