SPUK. Howard Phillips Lovecraft

SPUK - Howard Phillips Lovecraft


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töten kann, so schnell, dass man vier Minuten nach dem Biss steif ist. Ich hatte es mit einer Schwarzen Mamba zu tun.

      Ich hatte meinen Revolver in der Hand, aber es schien ein dummes, nutzloses Ding - die Chance, dass ich sie treffen konnte, stand noch nicht eins zu hundert. Ein Gewehr ist das einzige, das vielleicht etwas nützt; damit hätte ich ihr den Kopf abschießen können, aber die Gewehre wurden nicht in Bennys Zimmer aufbewahrt, und ich hatte mich wie ein Idiot eingeschlossen.

      Das Biest bewegte sich wieder, während ich es beobachtete; mit einer langen, gleitenden Bewegung zog es den Schwanz heran. Es gab keinen Zweifel mehr; Umtonga war ein großer Schlangenmagier, und er hatte seine Bestie dagelassen, um seine schmutzige Arbeit zu erledigen.

      Ich saß wie versteinert da, genau wie es der arme Benny getan haben muss, und fragte mich, was um Himmels willen ich tun könnte, um mich zu retten, aber mein Hirn wollte einfach nicht arbeiten.

      Es war ein Zufall, der mich rettete. Als sie sich aufrichtete, um zuzustoßen, rutschte ich bei dem Versuch, aufzustehen, aus und warf Bennys Papierkorb um; die Bestie sauste darauf los anstatt auf mich. Die Kraft, mit der sie zustoßen, ist unglaublich - sie ist wie ein Hammerschlag oder ein Maultiertritt. Ihr Kopf sauste durch die Seite des Papierkorbs und blieb dort stecken; sie konnte den Kopf nicht wieder herausziehen.

      Wie es der Zufall wollte, hatte ich gerade an dem Tag ein paar von Bennys Schreibtischschubladen aufgeräumt und einen ganzen Haufen Quarzproben fortgeworfen; der Korb war ungefähr zu einem Drittel mit ihnen gefüllt, und sie sind ganz schön schwer; einige waren herausgefallen, als er umfiel, aber der Rest reichte, um die Mamba unten zu halten.

      Sie schoss herum wie eine riesige Peitschenschnur, aber sie konnte ihren Kopf nicht befreien, und ich verlor keine Sekunde; ich fing an, Hauptbücher auf ihren Schwanz zu stapeln. Was die Mamba betraf, hatte die Angelegenheit damit ein Ende - in der Hälfte der Zeit, die Sie brauchten, um die Fledermaus rauszujagen, hatte ich sie bewegungsunfähig gemacht. Dann nahm ich wieder den Revolver. Nun, meine Schöne, dachte ich, nun habe ich dich da, wo ich dich haben wollte, und jetzt werde ich dir ganz ruhig den Schädel spalten - deine Haut wird ein verdammt schönes Paar Schuhe abgeben.

      Ich kniete nieder, um die Sache zu beenden, und zielte mit dem Revolver; die Schlange stieß zweimal böse in meine Richtung, aber sie konnte mir nicht auf einen halben Meter nahekommen, und mehr bewegte sie den Papierkorb nicht zur Zeit.

      Ich blickte, nur sechzig Zentimeter von ihrem Kopf entfernt, den Revolverlauf entlang, und dann passierte etwas sehr Seltsames - und hier beginnt die Schwarze Magie.

      Um mich herum schien der monderleuchtete Raum dunkel zu werden, so dass das unheimliche Licht vor meinen Augen immer dünner wurde - der Kopf der Schlange verschwand aus meinem Blickfeld - die Wände schienen sich auszudehnen, und ich spürte den eigenartigen, scharfen Geruch von Eingeborenen.

      Ich wusste, dass ich in Umtongas Hütte stand, und wo noch vor einem Augenblick die Schlange gewesen war, sah ich jetzt Umtonga schlafen - oder in Trance, wenn Sie so wollen. Er lag mit dem Kopf auf dem Bauch einer seiner Frauen, wie es Landessitte ist, und ich streckte grüßend eine Hand nach ihm aus. Es schien, als hätte ich etwas berührt, obgleich nichts da war - und dann erkannte ich mit Furcht und Schrecken, dass meine linke Hand den Papierkorb trug, in dem der Schlangenkopf steckte.

      Ich fühlte, wie es auf meiner Kopfhaut prickelte und wie mir die Haare zu Berge standen - steif durch die Elektrizität, die durch meinen Körper schoss. Mit einer gewaltigen Willensanstrengung zog ich die Hand zurück. Umtonga bebte in seiner Trance - ein dumpfer Stoß, und ich wusste, dass die Schlange dorthin gestoßen hatte, wo einen Augenblick vorher meine Hand gewesen war.

      Ich war halb verrückt vor Angst, meine Zähne begannen zu klappern, und ich hatte plötzlich das Gefühl, von einem stetigen, eisigen Wind angeweht zu werden. Ich zitterte vor der tödlichen Kälte - obgleich es in Wirklichkeit eine ruhige und heiße Nacht war. Der Wind kam aus den Nasenlöchern des schlafenden Umtonga genau auf mich zu; seine bittere Kälte machte mich fast bewusstlos. Ich wusste, dass ich einen Moment später auf die Schlange fallen würde.

      Ich konzentrierte all meine Willenskraft auf meine Hand, die den Revolver hielt - die Schlange konnte ich nicht sehen, aber meine Augen schienen auf Umtongas Stirn gerichtet. Wenn mein halb erfrorener Finger nur den Abzug betätigen könnte - ich nahm alle meine Kräfte zusammen, und dann passierte etwas sehr Seltsames.

      Umtonga begann, im Schlaf zu mir zu sprechen - nicht mit Worten, wissen Sie, sondern so, wie Geister mit anderen Geistern sprechen. Er drehte sich und stöhnte und zuckte auf seinem Lager. Auf seiner Stirn und seinem mageren Hals brach furchtbar der Schweiß aus. Ich konnte ihn so deutlich sehen, wie ich Sie sehe - er flehte mich an, ihn nicht zu töten, und in jener tiefen, stummen Nacht, in der Raum und Zeit aufgehört hatten zu existieren, begriff ich, dass Umtonga und die Schlange eins waren. Wenn ich die Schlange tötete, tötete ich Umtonga. Er hatte auf irgendeine seltsame Weise die Mächte des Bösen beschworen, so dass sein böser Geist in den Körper seiner schrecklichen Vertrauten fuhr, wenn er am Ende seines Zaubergesangs einen Anfall hatte.

      Ich nehme an, ich hätte die Schlange und auch Umtonga töten sollen, aber ich tat es nicht. Man sagt, ein Ertrinkender sähe im Augenblick des Todes sein ganzes Leben Revue passieren - und genauso sah ich das meine. Szene auf Szene von meinen dreizehn Jahren Enttäuschung und Misserfolg schoss an mir vorbei - aber ich sah mehr als das.

      Ich sah ein sauberes, ordentliches Büro in Johannesburg, und ich saß dort in anständigem Zeug. Ich sah genau dieses Haus, wie Sie es von der Auffahrt aus sehen können - obgleich ich es noch nie in meinem Leben gesehen hatte - und ich sah auch noch andere Dinge.

      In jenem Augenblick war Umtonga in meiner Gewalt, und er sagte so deutlich, wie es nur möglich war: Ich werde dir alle diese Dinge geben - wenn du mein Leben schonst.

      Dann verschwammen die Umrisse von Umtonga. Das Dunkel lichtete sich, und ich sah wieder das Mondlicht durch die Jalousien-Schlitze und Bennys Büroraum strömen - und den Kopf der Mamba!

      Ich steckte den Revolver in die Tasche, schloss die Tür auf und ging, sie hinter mir wieder abschließend, nach oben ins Bett.

      Ich schlief, als hätte ich einen Marsch von zehn Tagen hinter mir, so erschöpft war ich; ich erwachte spät, erinnerte mich aber noch deutlich an alles, was in der Nacht passiert war - ich wusste, dass ich es nicht geträumt hatte. Ich lud ein Gewehr und ging sofort in Bennys Büro.

      Da lag die Schlange noch neben dem Schreibtisch - ihr Kopf steckte im Papierkorb, und die schweren Hauptbücher pressten den Körper an die Erde. Sie schien sich aber gerade, in ihrer gewöhnlichen Form ausgestreckt zu haben, und als ich sie mit dem Gewehrlauf leicht anstieß, blieb sie absolut steif. Ich konnte kaum glauben, dass es mehr war als ein harmloses Stück Holz, das man auf Hochglanz poliert hatte, und doch wusste ich, dass es ein verborgenes, verruchtes Leben hatte, und dann ließ ich es vorsichtig allein.

      Wie ich mit Sicherheit angenommen hatte, tauchte Umtonga kurze Zeit später auf; er schien sehr gebeugt und alt. Er sagte nicht sehr viel, aber er sprach wieder von seinen Schulden und fragte, ob ich ihm nicht einen Teil erlassen wolle - er würde auch alles bezahlen, wenn er müsste, aber es würde ihn ruinieren. Seine Frauen zu verkaufen, würde bedeuten, dass er seine Autorität bei seinem Stamm verlöre.

      Ich erklärte, dass es nicht meine Sache war, sondern Rebeccas; ihr gehörte jetzt alles, da Benny tot war.

      Das schien ihn zu überraschen; bei den Eingeborenen haben die Frauen kein Eigentum. Er sagte, er habe gedacht, das Geschäft gehöre mir und ich brauchte Rebecca nur solange zu ernähren, bis sie stürbe.

      Dann wollte er wissen, ob ich ihm geholfen hätte, wenn seine Annahme richtig gewesen wäre. Ich erklärte ihm, ich sei kein Wucherer, und damit schien er zufrieden; er nahm seine schreckliche Vertraute und ging schwerfällig fort, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

      In der nächsten Woche musste ich Vorräte in Mbabane kaufen. Ich war ein paar Nächte fort, und als ich zurückkam, war Rebecca tot und begraben; ich hörte die Geschichte von den Hausboys. An dem Abend, als ich abreiste, hatte Umtonga sie besucht. Er hatte wieder seinen Zauber vor der Veranda veranstaltet, und am


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