Sirius. Lola Martin

Sirius - Lola Martin


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      Lola Martin

      Sirius

      Das Geheimnis des weißen Hengstes

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1: Vanessa auf dem Reiterhof

       Kapitel 2: Vanessa und Sirius

       Kapitel 3: Der Fremde

       Kapitel 4: Vanessas Wunsch

       Kapitel 5: Begegnung auf dem Planeten der Pferde

       Kapitel 6: Feuer auf dem Reiterhof

       Impressum neobooks

      Kapitel 1: Vanessa auf dem Reiterhof

      Es war Sonntag und es sollte ein Tag wie im Bilderbuch werden.

      Vanessa sprang aus ihrem Bett und sah auf den Wecker.

      “Schade! Erst sechs Uhr!”, dachte sie enttäuscht, ließ sich dadurch aber nicht abhalten, schnell in ihre Hausschuhe zu schlüpfen, die sie, wie immer, ordentlich vor ihr Zimmer gestellt hatte.

      Ja, heute war ein besonderer Tag!

      Vanessas elfter Geburtstag. Elf! Eine schöne Zahl, und so sollte auch ihr Tag werden.

      “Nessi”, so wurde sie zumeist von Mama und Papa genannt, manchmal auch von Hanna, ihrer älteren Schwester.

      Vanessa war ein fröhliches Mädchen mit langen, rötlich-blonden Haaren, die sie fast immer zu einem Zopf gebunden trug, und lustigen Sommersprossen auf der Nase. Ihr allergrößter Wunsch war es, einmal einen Tag auf einem Reiterhof verbringen zu dürfen. Bei diesem Gedanken war sie augenblicklich hellwach und das Herz klopfte ihr bis zum Halse. Sie schwang sich in ihre Jeans, schnappte das erstbeste T-Shirt vom Stapel im Schrank und hüpfte leichtfüßig die steile Treppe hinunter.

      Gespenstische Ruhe herrschte hier unten.

      “Ob ich Mama wecke?”, fragte sie sich einen Moment lang.

      “Nein, ich habe etwas viel Besseres vor”, entschied sie sich.

      “Ich werde hinausgehen in die Gartenlaube und nach meinen Pferden sehen.”

      Für ein Mädchen mit vollendeten elf Jahren nun wirklich kein Problem.

      Vanessa liebte Pferde über alles und hatte sich im Laufe der Zeit eine beachtliche Sammlung von Plüsch-Ponys, Vollblütlern aus Hartplastik und einigen anderen, edlen Rassen zugelegt. Diese Glücklichen parkte sie nun seit geraumer Zeit im Gartenhäuschen, das nur wenige Meter vom Elternhaus entfernt stand.

      Und dorthin begab sich Vanessa an diesem frühen Sommermorgen. Zuvor schnappte sie sich den Schlüssel vom Haken neben der Haustüre und marschierte gut gelaunt vor sich hin pfeifend durch das feuchte Gras ihrem Ziel entgegen.

      Sie steckte den Schlüssel ins Schloss der Laubentür und drehte kräftig herum. Ächzend sprang die hölzerne Tür auf und eine ungewohnte Finsternis schlug ihr entgegen.

      Klar, Papas großer Werkzeugschrank stand neuerdings vor dem kleinen Fenster, da konnte auch kein Sonnenstrahl mehr hindurch.

      Sie drückte auf den kleinen, braunen Lichtschalter neben der Tür und setzte einen Fuß vor den anderen in die Richtung, wo sie ihre vierbeinigen Spielgefährten wusste.

      Und da standen sie nun, in einer Ecke, der Größe nach geordnet, nebeneinander: Ricco, ein schwarzer Araber-Hengst, Jeanie, das kleine Zirkuspony und Nandu, ein Schimmel, weiß wie Schnee. Natürlich auch der Haflinger, namens Rudolph sowie Kuku und Susi, zwei Shetlandponys. Vanessa blickte zufrieden auf ihre Freunde, die da standen, noch müde, ob der frühen Stunde.

      Plötzlich zerriss eine Stimme die morgendliche Stille.

      “Vanessa!” Es war Mama. Vanessa drehte ihren Kopf zum Ausgang und rief:

      „Ich komme gleich!”

      Sie ging hinaus und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Inzwischen hungrig geworden, lief sie schnell in Richtung Haus, von wo aus sie nun wieder Mamas Stimme vernahm.

      “Du bist ja ganz kalt. Wo warst du denn, ich hab’ dich im ganzen Haus gesucht!” Sie hielt ihr gleich ein paar warme Socken hin und Vanessa konnte ihr Frösteln kaum unterdrücken.

      Sie guckte Mama verständnislos an.

      “Alles Liebe zum Geburtstag!”, hauchte Mama ihr ins Ohr und umarmte sie zärtlich.

      “Danke, Mama”, säuselte Vanessa, in Gedanken wieder abwesend. “Nun zieh’ dich aber schnell an, wir haben heute noch viel vor”, sagte Mama geheimnisvoll.

      Vanessa tat so, als wüsste sie von nichts, hatte jedoch vorgestern Abend das Gespräch mit Papa belauscht und das kam so:

      Weiß der Kuckuck, warum, konnte sie an diesem Abend keinen Schlaf finden und schlich barfüßig aus ihrem Zimmer die Treppe Richtung Wohnzimmer hinunter, aus dem sie tuschelnde Stimmen vernahm. Sofort hielt sie inne, als Papa zu Mama sagte:

      “Zu Irmi auf den Reiterhof? Darüber würde sie sich sicher riesig freuen!”

      “Ich telefoniere gleich morgen noch einmal mit ihr”, entgegnete Mama und Vanessa konnte durch die halboffene Tür jedes Wort verstehen. Sie stand stocksteif da und ihr Herz begann so zu klopfen, dass sie schon befürchtete, man könne sie entdecken und so schlich sie schnell wieder in ihr Zimmer hinauf.

      Jetzt aber purzelten ihre Gedanken geradezu durcheinander und an Schlaf war nun erst recht nicht zu denken.

      “Irmi!” Das war doch Mamas ehemalige Kollegin vom Büro, die seit ein paar Jahren ganz in der Nähe Pferde züchtete und auch Reitstunden gab. Und genau dort hin sollte Vanessas Geburtstagsüberraschung gehen!

      Nun war sie geradezu hellwach und konnte lange nicht einschlafen.

      Trotzdem ging die Nacht irgendwie und traumlos vorüber und endlich saß Vanessa mit ihren Eltern und Hanna im Auto und sie fuhren Richtung Reitstall. Mama drehte ihren Kopf nach hinten:

      “Na, Kleines, hast du denn eine Ahnung, wohin die Reise geht?” Vanessa machte nur große Augen und zuckte mit den Schultern. In Gedanken war sie aber längst bei den Pferden ...

      Die Fahrt dauerte zum Glück nicht lange und schon bald tauchte vor ihnen ein mannshohes Schild auf.

      “Reitstall und Pferdezucht Weixelbaum” stand in großen, bunten Lettern darauf.

      Ein Stein fiel Vanessa vom Herzen, trotzdem nahm die Anspannung in ihr nahezu überhand.

      Das Parkplatz-Schild wies ihnen den Weg. Endlich stiegen sie aus! Eine kleine, rundliche Frau mit vielen Locken und einem vertrauenserweckenden Lächeln im Gesicht kam ihnen entgegen. Mama ging auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen.

      “Hallo, Irmi”, rief sie der Frau zu.

      “Schön, euch zu sehen”.

      “Hat alles geklappt?”, fragte die Person.


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