Der absolute Wahnsinn. Armin Pangerl

Der absolute Wahnsinn - Armin Pangerl


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Leben verläuft nicht mehr in den vorgegebenen geregelten Gleisen. Donnerstag soff ich mir dermaßen den Hals zu, daß ich Freitag nicht arbeitsfähig war. Wie ich dann nach Konstanz gefahren bin hatte ich einen Platten. Die Fahrt dauerte vier Stunden. Ich musste einen Umweg von 50 Kilometer in Kauf nehmen weil der Tank zuneige ging. Seit 2:00 Uhr bin ich jetzt auf den Beinen und hab noch 10 Stunden Dienst vor mir.

      Olli kommt heute zurück. Ich frag‘ mich, wer mir den Christstollen in den Briefkasten gelegt hat. Der Stollen ist bestimmt vergiftet! Ri vielleicht oder Stefan der jetzt heiraten will. Seine [n.N.] Da bin ich ja mal gespannt.

      Zurück zu dem Wochenende mit E. Ich spüre, da glüht ein Feuer. Und ich denke, daß ich kräftig in die Glut geblasen habe. Was soll ich nun tun? Am besten nichts und abwarten. Ich mag die Herbsttage, wenn das Laub, das Braun die Hänge hochwächst.

      02.58Uhr

      Ich werde gleich in einen tiefen Schlaf voller Entspannung fallen und mich vollkommen erholen. Alles was ich noch zu erzählen habe werde ich morgen formulieren. Und ich werde längst überflüssige Briefe schreiben, mich bei den lieben Menschen um mich herum bedanken.

      Das Wochenende ist als immer so schnell vorbei. Die Zeit die ich mit E. verbracht habe, war sehr schön. Sie will mich immer noch. Und Sie hat sich geändert. Sie ist offener und nicht mehr so hartherzig. Liebevoll ist sie geworden.

      Ich kann ihr nicht wiederstehen. Samstag war es ruhig in Madis Kneipe. Keine Mafia, keine Schlägerei, keine Molotow-Cocktails von der Straße, von oben. Aber Geld ist verschwunden ungefähr 400.- DM

      Zeit; Klonen von Menschen. Ich freue mich auf meine Sterblichkeit. Ich möchte auch nicht reanimiert werden oder reproduziert. Meine Seele ist einmalig und unsterblich. Meine physische Hülle soll zudem werden, was es einst war. Erde. Die Mutter von allem. Das ich Schmerzen empfinde ist ein Zeichen meiner Lebendigkeit.

      Es wurde eine Mauer gefunden in Jerusalem datiert 4000 v. Chr., fast 6000 Jahre ist sie demnach alt.

      So alt wie diese Mauer ist auch der Geist. Der Geist der Menschen der sich in der klassischen Musik wiederspiegelt. Die Ebene der Gefühle. Die Plattform unseres Seins. Ich möchte Cello spielen lernen.

      Über Ri gibt es nichts mehr zu berichten es ist schon lange aus.

      Nun sitze ich angenehm in meinem Stuhl und sehne mich nach einem einzigen neuen Gedanken. Einem der mir Mut macht und in dieser tristen Zeit. Wo es November geworden ist und der Wald voller prachtvoller Trauerfarben ist.

      Wo es still ist abends und die Kälte durch die Ritzen schleicht. Der Mensch an Ableben denkt.

      Sie haben meine Bilder ausgestellt, ohne mich zu fragen. Sie haben ihnen einen sehr offenen Stempel aufgedrückt. Obwohl die Bilder in exponierter Lage ausgestellt wurden. Sie hingen im Spitalspeicher zur Front zur Bühne. Ich hätte gerne etwas dazu geschrieben. Ich fühlte mich übergangen. Hinweggesetzt über meine Person. Geoutet.

      Es sticht einem in die Brust, direkt ins Herz, wenn sie mit den Bildern etwas tun, ohne mich zu fragen.

      Mein Vater hat mit mir geredet. Er hat leise und eindringlich zu mir gesprochen. Daß die Banken mich betrügen. Es sollte jemand die Banken in die Luft jagen. Verschwinden sollten sie.

      Alles gibt mir das Gefühl von Traurigkeit. Der Herbst, die Leute sie sich über meine Person hinwegsetzen, oder der tumbe Bau, die Einsamkeit im Herzen.

      In meinen Bildern pflanze ich Bäume und lasse Berge entstehen, Flüsse fließen und Räume entfliehen.

      Meine Hände sind überall aufgerissen. Meine Nägel abgeknabbert. Die innere Spannung ist hoch. Ich gehe durch die Straßen, sehe Leute, reagiere zu spät und langsam, bin vollgepumpt mit Kaffee. Versuche es jetzt mit Tee.

      Sie ärgern mich auf dem Bau. Machen mich fertig! Ich beginne fast schon am Frühstückstisch zu weinen.

      “Daran musst du dich gewöhnen, wenn du weiterhin auf dem Bau bleiben willst“

      “Es gibt noch mehr die Polier werden wollen!“

      Scheiß Bau - macht mich kaputt und stark. E. ist da! Muffig wortkarg. Für sie gibt es gar nicht genügend Wörter, um ihre Zustände zu beschreiben. Heute Abend treffen wir uns noch.

      Über mir wohnt Heike und daneben Andrea sie hört gern Lionel Ritchy.

      Ich denke an B., es ist irgendwie still geworden.

      Meine Pflanzen sterben – verdursten.

      Die Wohnung ist kalt. Es windet draußen sehr stark. Für mich bedeutet das. Ofen checken und in alten Bildern kramen und Tagebücher lesen. Es besteht ein innerer Zusammenhang zwischen allem. Eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.

      Gestern waren E. und ich im Kino. Wir haben den Film: „Das Geisterhaus“ angesehen. Vortrefflich.

      Gestern fiel auch der erste Schnee. Wir haben trotzdem gearbeitet. Aufgrund der Kälte haben wir heute aber frei. Der Himmel ist kristallaschgrau und es ist klirrend kalt.

      Vielleicht werde ich die Zeit dazu verwenden ein paar Briefe zu schreiben oder das Geschirr zu spülen. Was mir gerad einfällt. Ich höre J.S. Bach Brandenburgische Konzerte und wünsche mir fort zu sein.

      Mir haben die Farben im Steinbruch so gut gefallen. Gerne würde ich es Malen wollen.

      In meinem Penis ist immer weniger „Steife“.

      B. E. tritt in mein Leben. Hart und ganz direkt Frau. Ich lernte sie im Engelhard nach dem Saunieren kennen. 14 Tage später fragte sie ob wir uns mal außerhalb treffen könnten. Wir trafen uns zu einem großen „Chinesisch Essen“ und gingen vor zwei Tagen dann zu mir. Sex ist nicht der richtige Ausdruck, eher wohl Zärtlichkeit. Unbekümmerte Lust und Freude. Ihr Körper gleicht dem einer Frau die ich einst kannte und liebte wie noch keine zuvor.

      Ich höre ob es schon klingelt; bin ein wenig nervös und überlege an meiner Ehrlichkeit, an der aufrichtigen Absicht die ich hege(?)

      B. ist mit einem Übermaß an Zärtlichkeit ausgestattet. Ihr Körper ist fest und inspiriert mich zu allerlei lustigen Spielereien. Sie nimmt mich so in meiner Art an wie ich bin. Und ich bin wahnsinnig in sie verknallt. Sie hat ein Gesicht wie ein Lausbub und einen herrlich durchtrainierten Körper. Ihre Schamlippen blähen sich auf, wenn sie erregt ist, aber sie ist nicht richtig feucht. Wir machen uns die herrlichsten Komplimente.

      Der Tag war hervorragend. Morgens habe ich bis um 12:00 Uhr geschlafen. Danach bin ich mit Alex einkaufen gegangen. Wir haben lustige Unterwäsche rausgesucht. Einen Vollbody für Männer habe ich erstanden und einen netten Troyer Pulli. Sowie ein helles Sweatshirt. Nach dem üblichen Cappuccino im Bistro ging´s für mich in die Sauna. Dort habe ich kurz mit B. E. geflirtet und das Date bestätigt. Heute Abend 19:00 – 19:30 Uhr wird sie zu mir kommen. Alex wollte eigentlich grad da sein. Er hat aber ziemlich Trouble mit seiner Familie. Seine Mama ist im Krankenhaus wegen der Gallensteine, die raus müssen. Ich freue mich auf den heutigen Abend mit B. E. Mir


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