Wenn die Nacht stirbt und dunkle Mächte sich erheben. Lisa Lamp

Wenn die Nacht stirbt und dunkle Mächte sich erheben - Lisa Lamp


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       WENN DIE NACHT STIRBT

       Impressum

       Prolog

       Willkommen zurück

       Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde

       Briefe aus der Vergangenheit

       Erkaltetes Herz

       Wahre Geheimnisse, gelogene Tatsachen

       Blutige Nachwehen

       Tod den Toten

       Stunde der Wahrheit

       Epilog

       Danksagung

      LISA LAMP

       WENN DIE NACHT STIRBT

      und dunkle Mächte sich erheben

      Romantic Fantasy

      XOXO Verlag

       Impressum

      

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

      Print-ISBN: 978-3-96752-081-1

      E-Book-ISBN: 978-3-96752-581-6

      Copyright (2020) XOXO Verlag

      Umschlaggestaltung: Grit Richter

      Coverbild: © Cover von Cover Up – Buchcoverdesign /

      Bianca Holzmann (www.cover-up-books.de) unter

      Verwendung der Bilder von ©Shutterstock

      Buchsatz: Alfons Th. Seeboth

      Hergestellt in Bremen, Germany (EU)

      XOXO Verlag

      ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH

      Gröpelinger Heerstr. 149

      28237 Bremen

       Für Eric und alle anderen,

       die ihre Schlachten schlagen

      

       Prolog

      

       Liebe Mel!

       Heute war einer dieser Tage, an dem ich schon beim Aufstehen wusste, dass einfach alles schieflaufen würde. Egal ob es die misslungene Klausur, ein Gespräch mit einer Freundin oder der Kampf mit einer machtgeilen Schlampe war. Nichts verlief auch nur ansatzweise positiv. Zwei von dreien hatte ich bis jetzt durch meine eigene Dummheit erfolgreich in den Sand gesetzt und das Letzte drohte auch noch schiefzugehen. Allein, ohne Unterstützung, stand ich nun im alten Stadtpark und versuchte, zumindest mein eigenes Leben zu retten, wenn ich es schon nicht schaffte, die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Meine Beine zitterten und ich spürte, wie die Bisswunden in meiner Wade anfingen zu brennen, während ich mich bemühte, mithilfe meiner letzten Kraftreserven den Auslöser des Chaos zu stoppen. Mein dickflüssiges Blut wurde von meiner Hose aufgesogen und ich fühlte mich sofort zwei Kilo schwerer, weshalb meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt war und ich nur langsam vorankam. Meine Lunge war kurz vor dem Explodieren, ich keuchte laut, und mein warmer Atem verursachte eine Dampfwolke in der Eiseskälte. Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatten wir noch über zwanzig Grad und strahlenden Sonnenschein gehabt, doch jetzt hingen Eiszapfen von den Bäumen und auf dem gefrorenen Boden gingen die mühsam gepflanzten Blumen ein. Bei jeder Bewegung krachte meine Wirbelsäule und irgendwo in meinem Rücken steckte die Klinge eines Messers, die mir permanent Schmerzen bereitete und mich gefährlich schwanken ließ. Es fiel mir schwer, mich auf den Beinen zu halten, die unaufhörlich zitterten und mich daran erinnerten, dass Rabiana recht hatte. Ich war schwach. Ein Nichts im Vergleich zu ihr. Alles in allem war ich heute nicht in Bestform, und wenn nicht bald ein Wunder geschah, würde es mein letzter Tag auf Erden sein. Kannst Du es Dir vorstellen, Mel? Die Angst, die sich in mein Herz schlich und mich panisch werden ließ.

       Über mir hörte ich das Geräusch von Milliarden Krähen, die vom Himmel herabfuhren und sich auf Menschen jeder Altersgruppe stürzten. Die Tiere waren größer als gewöhnlich und Blut tropfte von ihrem spitzen Schnabel. Die Federn der Viecher flogen durch die Luft und vereinzelt lagen Stücke ihrer Krallen auf dem Boden. Aus jedem Winkel konnte ich Schreie der Parkbesucher hören und irgendwo rief ein Kind nach seiner Mutter. Erneut zischte eine Krähe haarscharf an meinem Kopf vorbei und knallte gegen einen Baum, bevor das Ding sich wieder aufrappelte und in die Luft abhob, um sich ein Opfer in der Menge auszusuchen. Ein verrücktes Lachen erklang von einem Thron, der in der Mitte der Wiese stand. Rundherum standen schwarz gekleidete Männer und bewegten sich synchron im Kreis, sodass niemand zu der Frau, die auf dem adeligen Stuhl Platz genommen hatte, durchdringen konnte. Sie trug ein dunkelgrünes Kleid, das mich an die Farbe von Gift erinnerte, und hohe Stöckelschuhe, die als Mordwaffen hätten dienen können. Ihr Haupt wurde von einer Krone aus Federn geschmückt und ich fragte mich, wie viele von ihren Biestern für ihr Accessoire sterben mussten. In der gen Himmel gehobenen Hand hielt Rabiana das Zepter, das Dich das Leben gekostet hatte, und ein irrsinniges Grinsen zierte ihr Gesicht beim Anblick der Zerstörung, die sie verursachte. In ihren Augen loderte der pure Hass, während sie mir entgegensah, und ich versuchte, mich so klein wie möglich zu machen, um ihrem Blick zu entgehen. Gerade noch rechtzeitig ließ ich mich auf die Knie fallen und hob schützend die Arme über den Kopf, als eine Krähe auf mich zuflog und die Zehen der Kreatur meinen Körper aufschlitzten. Wie durch Butter glitten die Krallen durch mein Fleisch und spalteten meine Haut. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Ich wollte keine Schwäche zeigen. Nicht schon wieder. Unter Qualen richtete ich mich auf und ging einen Schritt auf den bewachten Thron zu. Ich musste es nur schaffen, zu Rabiana zu gelangen, damit sie das Zepter fallen ließ und die unnatürlichen Vögel dorthin verschwanden, wo sie hergekommen waren.

       Ich stellte ein Bein vor das andere, aber durch die Verletzungen, die meinen Körper schwächten, schaffte ich es nur langsam, mich fortzubewegen.

       »Gib nicht auf«, murmelte ich, als mein Fuß umknickte und ein ekelhaftes Knacken zu hören war. Ohne stehen zu bleiben, ging ich auf die Männer in schwarzer Kleidung zu. Alle trugen sie die rabenförmige Brosche über der linken Brust, die sie als Rabianas Anhänger auszeichnete. In den vergangenen Wochen hatte ich gelernt, diesen Anstecker selbst unter Stofflagen zu erspähen und alle Träger sofort inbrünstig zu hassen. Nie wieder würde ich die Zeichen übersehen und einem von IHNEN in die Hände spielen.

       »Hör einfach auf, Read. Mach es dir doch nicht so schwer«, brüllte Nathalia,


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