Robert Blum. Blum Hans

Robert Blum - Blum Hans


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desselben wissen wollen. Leidenschaftliches Parteinehmen ist jedoch unsere Sache nicht. Wir sind zu sehr Freunde des deutschen Volkscharakters, um nicht zwei seiner schönsten Eigenschaften – Mäßigung und unparteiische Gerechtigkeit – ihrem vollen Werthe nach anzuerkennen.

      Der Leipziger Censor scheint kein Freund der „zwei schönsten Eigenschaften des deutschen Volkscharakters, Mäßigung und unparteiischer Gerechtigkeit,“ gewesen zu sein oder aber diese Eigenschaften in dem Verfassungsfreund nicht gefunden zu haben, denn nur zwei von Steger bearbeitete Hefte ließ er passiren. Als 1843 das dritte Heft, das erste aus Blum’s Feder, über das Wesen der Presse, erscheinen sollte, wurde das Unternehmen durch die Censur unterdrückt.

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      Fussnote_1_1

      Namentlich ist das Ungenügende der bisherigen Biographieen handgreiflich. Ich übergehe die Aufzählung der kleineren biographischen Arbeiten über Blum, die sich in Zeitschriften, Lexicons &c. zerstreut finden. Aber auch die größeren Versuche dieser Art leiden an zwei Hauptfehlern. Sie sind sämmtlich unmittelbar nach der Revolution und insgesammt vom radicalsten, parteiischsten Standpunkt aus geschrieben. Und sie sind geschrieben, ohne daß den Verfassern – mit Ausnahme der Wiener Briefe Blum’s an seine Frau, einiger seiner Gedichte, Zeitungsartikel, Broschüren und Reden, – eine einzige Mittheilung oder Aeußerung Blum’s über sich selbst oder Mittheilungen seiner Angehörigen über ihn zur Verfügung gestanden hätten. Der reiche Schatz handschriftlicher Aufzeichnungen, den Blum hinterlassen, und der zwar keine Selbstbiographie, wohl aber überall die wichtigsten Fingerzeige für die Geschichte seines Lebens enthält, der überaus interessante Briefwechsel Blum’s mit den Seinen, den Freunden u. s. w. wurde von jenen früheren Biographen völlig unbenützt gelassen. Selbst die historischen Quellen, welche uns heute über die wichtigsten Jahre in Blum’s Leben, namentlich über das Jahr 1848 zu Gebote stehen, waren damals zum großen Theil unerschlossen. Die Titel jener früheren biographischen Versuche sind:

      „Das Buch von Robert Blum. Ein Denkmal seines Lebens und Wirkens von Eduard Sparfeld, eingeführt durch Franz Rauch, Pfarrer der christ-kathol. Gemeinde zu Leipzig. Leipzig, 1849. Im Selbstverlag des Verfassers und in Commission bei H. Matthes,“ 96 Seiten. Völlig werthlos. – „Robert Blum als Mensch, Schriftsteller und Politiker von Arthur Frey. Mit einem Portrait Robert Blum’s. Mannheim, J. P. Grohe. 1849. 216 Seiten.“ Der Verfasser steht auf dem Standpunkt der äußersten Linken. Das Büchlein gibt eine Anzahl Zeitungsartikel, Briefe und Reden Blum’s im Wortlaut. – „Robert Blum. Sein Leben, sein Wirken. Ein Buch für das Volk, nach den besten Quellen bearbeitet von Adolph Streckfuß.“ Enthält interessante, nur leider durchaus beweislos gelassene und nach der parteiischen Schreibweise des Verfassers wenig glaubhafte Details aus den Leipziger Augusttagen, den Jubelwochen der Revolution und den Frankfurter Septembertagen. Im Uebrigen breiter, gedankenarmer Schwatz. Alle diese Biographen berichten über die Jugend Blums fast wortgetreu dasselbe und beschränken sich betreffs der parlamentarischen Wirksamkeit ihres Helden auf einige gesinnungstüchtige Phrasen.

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      In den Familienaufzeichnungen, denen ich hier folge, und welche in der Hauptsache von der Schwester Robert Blum’s, Frau Margaretha Selbach geb. Blum in Köln herrühren, werden sogar ausdrücklich die „Lehren des Professor Hermes“, wird E. Blum ein „Hermesianer“ genannt. Da jedoch die erste epochemachende Schrift dieses Gelehrten erst 1805 erschienen ist und Hermes nur fünf Jahre älter war (geboren 1795) als Engelbert Blum, so ist das jedenfalls ein Irrthum, zumal da Hermes niemals persönlich als Lehrer oder sonstwie auf die Schüler jenes Kölner Gymnasiums eingewirkt hat.

      Fussnote_3_3

      Treitschke, die Anfänge des Zollvereins, Preuß. Jahrb. 30. Band. S. 897 fg.

      Fussnote_4_4

      Das „Reisejournal“ verzeichnet hier, charakteristisch genug, nur Orte und Meilendistanzen ohne jede Bemerkung.

      Fussnote_5_5

      Das älteste Heftchen dieser Art trägt den stolzen Titel: Mémorial analytique de mes recettes et dépenses pour les ans 1828, 29 et 30. Von da an bis 1848 liegen von Blum eigenhändig geschriebene Jahreshefte über seine Einnahmen und Ausgaben vor, von der Leipziger Zeit (1832) an auch fast sämmtliche Belege über die Ausgaben. Hierauf beruhen, wo nicht andere Quellen angegeben sind, meine Angaben über die finanziellen Verhältnisse Blums.

      Fussnote_6_6

      Dem Reisejournal wird im Nachstehenden in allen Zeitangaben u. s. w. gefolgt, während das „Mémorial“ die finanziellen Verhältnisse Blum’s klar legt.

      Fussnote_7_7

      In dem schon erwähnten Mémorial analytique.

      Fussnote_8_8

      Die bei weitem billigeren Preise jener Jahre sind dabei schon berücksichtigt. Die Sächsische Gesindeordnung von 1835 setzt den Unterhalt für einen rechtswidrig entlassenen Dienstboten auf 1 meißn. Gülden (zwei Mark dreiundsechszig Pfennig) pro Woche fest. Viel mehr dürfte Robert Blum damals (1830) auch nicht zu verzehren gehabt haben.

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      Der Titel lautet: „Kurze Abhandlung über die Straßenbeleuchtung zum Gebrauche (!) der städtischen Polizei- und Verwaltungsbehörden, nebst einigen Erläuterungen über das allgemeine Unternehmen der Straßenbeleuchtung“ von R. Blum (Preis 10 Sgr.), Berlin bei Leopold Wilhelm Krause, Adlerstraße Nr. 6. 1829.

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      Große, Gesch. Leipzigs, 2. Band S. 704, berechnet 32 Einwohner auf ein Haus (1840).

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      Auch R. Wagner lebte bis 1824 hier.

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      Heutzutage freilich ist in diesem Blatte von einer literarischen Fundgrube nichts mehr zu entdecken.

      Fussnote_13_13

      Bekanntlich hat die Sächsische Regierung vor zwei Jahren die trefflich rentirende Bahn angekauft und dabei jede Actie von hundert Thaler Nominalwerth mit eintausend Mark 3%iger Sächsischer Rente entschädigt.

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      Z. vergl. die gedruckten Protocolle dieser Generalversammlungen 1842 bis 1846.

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      Dem späteren König Friedrich August von Sachsen.

      Fussnote_17_17

      Er selbst rauchte damals Zigarren zu 40 Pfennigen 25 Stück.

      Fussnote_18_18

      Leipzig,


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