Angriff Der Tapferkeit . Морган Райс
senkte den Kopf.
„Ich will nicht gehen“, sagte er. „Aber die Truppen des Empire rücken näher, und wenn ich bleibe, werden wir alle sterben.“
„Und wenn du gehst?“, fragte sie.
„Werde ich wahrscheinlich auch sterben.“, gab er zu. „Aber so haben wir zumindest eine Chance. Eine kleine Chance nur, aber es ist besser als nichts.“
Alistair wandte sich ab und ging zum Fenster. Sie sah in den Hof hinunter, der von der untergehenden Sonne in ein sanftes Licht getaucht wurde. Er konnte die Traurigkeit in ihrem Gesicht sehen und strich ihr übers Haar.
„Sei nicht traurig.“, sagte er. „Wenn ich das hier überlebe, komme ich zurück. Und dann werden wir für immer vereint sein, frei von allen Gefahren und Bedrohungen. Frei, endlich unser gemeinsames Leben zu beginnen.“
Sie schüttelte traurig den Kopf.
„Ich habe Angst“, sagte sie.
„Vor der feindlichen Armee?“, fragte er.
„Nein“, sagte sie, „vor dir.“
Erec sah sie verwirrt an.
„Ich habe Angst, dass du jetzt anders über mich denkst“, erklärte sie, „seit dem, was du auf dem Schlachtfeld gesehen hast.“
Erec schüttelte den Kopf.
„Ich denke in keiner Weise anders über dich!“, sagte er. „Du hast mein Leben gerettet und dafür bin ich dir unglaublich dankbar.“
Sie senkte den Kopf.
„Aber du hast auch eine andere Seite von mir gesehen.“, sagte sie. „Du hast gesehen, dass ich nicht wie alle anderen bin. Ich habe eine Kraft in mir, die ich selbst nicht verstehen kann. Und nun fürchte ich, dass du mich als eine Art von Monster siehst. Als Frau, die du nicht länger in deinem Leben haben willst.“
Erec brachen ihre Worte das Herz; er ergriff ihre Hände und sah ihr ernst in die Augen.
„Alistair.“, sagte er. „Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers. Es hat nie jemanden gegeben, den ich mehr geliebt habe als dich. Und es wird auch niemals jemanden geben. Ich liebe dich und alles was dich ausmacht. Ich sehe dich als genau die Frau, als die ich dich zuvor gesehen habe. Welche Kräfte auch immer du hast, wer immer du auch bist – selbst wenn ich es nicht verstehen kann – ich akzeptiere es. Und ich bin dankbar dafür. Ich habe dir geschworen nicht nachzubohren, und ich werde mein Wort halten. Ich werde dich nicht fragen. Was immer du bist, ich akzeptiere dich und ich liebe dich.“
Sie sah ihn lange an und begann zu lächeln. Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Erleichterung und der Freude. Sie umarmte ihn fest und flüsterte ihm ins Ohr: „Bitte komm zurück zu mir!“
KAPITEL VIER
Gareth stand am Eingang der Höhle, betrachtete den Sonnenuntergang und wartete. Er leckte seine trockenen Lippen und versuchte sich zu konzentrieren – die Wirkung des Opiums ließ langsam nach. Ihm war schwindelig und er hatte seit Tagen nichts gegessen oder getrunken. Gareth dachte zurück an seine Flucht aus dem Schloss, wie er sich durch den Geheimgang hinter dem Kamin davongeschlichen hatte, gerade rechtzeitig, bevor Lord Kultin ihn überfallen wollte – und musste lächeln. Kultin hatte seinen Coup klug geplant – doch Gareth war klüger gewesen. Wie alle anderen auch hatte er Gareth unterschätzt; er hatte nicht bemerkt, dass Gareth Spitzel überall waren, und dass Gareth umgehend von seinem Plan erfahren hatte.
Gareth war gerade rechtzeitig geflohen, bevor Lord Kultin ihn überfallen konnte, und bevor Andronicus in King’s Court einmarschiert war, und es dem Erdboden gleich gemacht hatte. Lord Kultin hatte ihm einen Gefallen getan.
Gareth hatte den alten Geheimgang aus dem Schloss genommen, der sich über eine lange Strecke unterirdisch wand, und ihn schließlich auf dem flachen Land in einem abgelegenen Ort Meilen von King’s Court entfernt ausspuckte. Er war in der Nähe dieser Höhle herausgekommen und zusammengebrochen als er sie erreichte. Er hatte zusammengekauert und zitternd von der gnadenlosen kalten Winterluft den ganzen Tag verschlafen. Er wünschte, er hätte wärmere Kleidung an.
Endlich wach, hatte Gareth in der Ferne ein kleines Bauerndorf entdeckt; eine Handvoll Häuser, Rauch stieg aus den Kaminen auf und Andronicus‘ Krieger patrouillierten durch das Dorf und die Landschaft drum herum. Gareth hatte geduldig gewartet, bis sie endlich verschwunden waren. Sein Magen schmerzte vor Hunger, und er wusste, dass er es zu einem dieser Häuser schaffen musste. Er konnte das Essen auf dem Feuer bis hier riechen.
Gareth sah sich um und rannte los, schwer atmend und außer sich vor Angst. Er war seit Jahren nicht gerannt und keuchte vor Anstrengung; das ließ ihn erkennen, wie ausgemergelt und kränklich er geworden war. Die Beule an seinem Kopf, wo seine Mutter ihn mit der Büste getroffen hatte, pochte. Er schwor, dass er sie selbst dafür umbringen würde, wenn er das hier überleben sollte.
Gareth rannte in das Dorf und hatte Glück, nicht von den übrigen Kriegern des Empire entdeckt zu werden, die ihm den Rücken zugewandt hatten. Er rannte zum ersten Haus das er sah, ein einfaches Gebäude mit nur einem Raum wie die anderen auch, aus dem ein warmes Leuchten drang. Er sah ein junges Mädchen, die vielleicht so alt war wie er selbst, das lächelnd mit einem Haufen Fleisch durch die offene Tür ging, begleitet von einem vielleicht zehnjährigen Mädchen, das wohl ihre Schwester war sein musste – und entschied, dass das ein guter Ort für ihn war.
Gareth folgte ihnen durch die offene Tür, knallte sie hinter ihnen zu, und packte das jüngere Mädchen von hinten mit dem Arm um den Hals. Sie schrie, und das ältere Mädchen ließ die Platte mit dem Essen fallen, als Gareth ein Messer von seinem Gürtel zog und es an den Hals der Kleinen hielt.
Sie schrie und weinte.
„Papa!“
Gareth sah sich in dem gemütlichen Haus um, dass von Kerzenlicht erhellt war und wo der Geruch von Essen in der Luft lag; neben dem älteren Mädchen sah er deren Mutter und Vater, die an einem Tisch standen, und ihn mit Furcht und Ärger im Blick ansahen.
„Bleibt zurück und ich lasse sie am Leben!“, schrie er verzweifelt, wich vor ihnen zurück, und hielt das junge Mädchen fest.
„Wer bist du?”, wollte das ältere der beiden Mädchen wissen. „Ich bin Sarka, und der Name meiner Schwester ist Larka. Wir sind eine friedliche Familie. Was willst du von meiner Schwester? Lass sie in Ruhe!”
„Ich weiß wer du bist.“, sagte der Vater und sah missbilligend auf ihn herab. „Du warst der König. MacGils Sohn.“
„Ich bin der König!“, kreischte Gareth. „Und ihr seid meine Untertanen. Ihr werdet tun, was ich sage!“
Der Vater sah ihn missmutig an.
„Wenn du der König bist, wo ist dann deine Armee?“, fragte er. „Und wenn du der König bist, warum nimmst du dann ein junges, unschuldiges Mädchen mit deinem königlichen Dolch als Geisel? Ist das etwa derselbe Dolch den du benutzt hast, um deinen Vater zu töten?“ Der Mann grinste spöttisch „Ich habe die Gerüchte gehört.“
„Du bist sprichst reichlich respektlos“, sagte Gareth. „Nur weiter so, und ich werde sie töten.“
Der Vater schluckte, und schwieg.
„Was willst du von uns?“, fragte die Mutter.
„Essen.“, sagte Gareth. „Und Unterkunft. Wenn ihr die Krieger alarmiert, werde ich sie umbringen, das verspreche ich dir! Keine Tricks, verstanden? Ihr lasst mich in Ruhe und sie wird leben. Ich will die Nacht hier verbringen. Du! Sarka, bring mir einen Teller mit Fleisch. Und du Weib, fach das Feuer an und bring mir eine Decke! Und bewegt euch langsam.“, warnte er.
Gareth beobachtete, wie der Vater der Mutter zunickte. Sarka sammelte das Fleisch, das ihr zuvor heruntergefallen war wieder ein, während die Mutter ihm eine dicke Decke brachte und sie ihm um die Schultern legte.
Gareth zitterte noch immer vor Kälte und ging langsam zum Kamin hinüber, wo ein prasselndes Feuer ihn wärmte als er sich davor niederließ und Larka, die immer noch weinte, fest umklammert hielt. Sarka kam mit dem Teller.
„Stell