Der christliche Survival-Guide. Группа авторов

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Kreativitätsverlust, Verflachung des emotionalen und sozialen Lebens, psychosomatische Beschwerden, Schwächung des Immunsystems, Selbstverachtung

      Burn-out ist die Folge eines andauernden Ungleichgewichts zwischen den vorhandenen Kraftquellen eines Menschen und den Forderungen, die er an sich stellt. Entsprechend sieht auch der Weg aus, auf dem man den Burn-out überwindet:

      • konsequenter Abbau des Übermaßes der Anforderungen

      • Konzentration auf die eigenen Ressourcen

      • Pflege eines positiven Selbstbildes

      • Entwicklung von Sozialkompetenz, um eigene Wünsche und Ansprüche anderen gegenüber angemessen zu vertreten

      Der Kern Ihrer Selbstanklagen ist wahrscheinlich die Selbstabwertung, die dadurch zustande kommt, dass Sie darauf bestehen, Ihr hohes Idealbild von sich selbst stets verwirklichen zu müssen. Verinnerlichen Sie die Wahrheit, dass Gott Sie auch ohne Leistung liebt. Lernen Sie mehr und mehr, sich im Wissen um seine Annahme zu entspannen. Und wie wäre es, wenn Sie ab heute nicht mehr ihre eigene Sklavenhalterin sind?

      Dr. Hans-Arved Willberg

      »ICH WILL ALLES PERFEKT MACHEN«

      »Obwohl ich sehr intensiv arbeiten kann, komme ich regelmäßig mit meinem Zeitplan ins Schleudern und mit meiner Arbeit nicht hinterher. Im Büro erwäge ich alle Eventualitäten hundertmal ab, bevor ich eine Entscheidung treffe. Der Tippfehler in einer E-Mail wird schnell zum Drama. Auch in meiner Wohnung darf nichts herumliegen, und ich ertrage es schwer, wenn irgendwo Staub liegt. Wenn ich etwas nicht 100-prozentig hinbekomme, lasse ich es ganz bleiben. Das schränkt mich sehr ein und versetzt mich in Dauerstress.«

      Dass Sie so akkurat sind, macht Ihre Persönlichkeit aus und verschafft Ihnen manchmal einen Vorteil gegenüber denen, die an ihrer Schludrigkeit leiden. Allerdings stehen Sie in der Gefahr, sich durch teilweise utopische Ansprüche das Leben schwer zu machen. Überlegen Sie, welchen der folgenden zehn Tipps Sie zuerst ausprobieren wollen:

      Schaffen Sie sich Strukturen, die dem Perfektionieren Grenzen setzen. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, eine kleine E-Mail innerhalb von drei Minuten zu bearbeiten und nicht länger. Trainieren Sie, den Schlusspunkt unter einen Arbeitsvorgang ganz bewusst und nachdrücklich zu setzen. Finden Sie passende Formulierungen wie »Es wird sein Ziel erreichen« oder »So funktioniert es«.

      Wenn Sie die Sorge überkommt, eine Sache nicht perfekt erledigt zu haben, sagen Sie in Gedanken: »Stopp.« Nun können Sie sich an ein schönes Erlebnis erinnern, zum Beispiel daran, als Sie etwas gut geschafft haben.

      Fragen Sie sich, was bei einem bestimmten Fehler realistischerweise als Konsequenz drohen könnte. Haben Sie wegen der einen Ungereimtheit wirklich eine Beschwerde zu befürchten? Selbst wenn dieser Fall einträte, würde das nicht ihren persönlichen Weltuntergang auslösen.

      Extra Aufwand für perfektes Ergebnis

      Wenn Sie an etwas arbeiten, gelangen Sie relativ schnell zu einer 90-prozentigen Perfektion. Um es 100-prozentig hinzubekommen, müssen Sie noch mal so viel Aufwand betreiben. Die letzten zehn Prozent erfordern genauso viel Energie wie die anderen 90. Überlegen Sie, wo 90 Prozent Perfektion genug sind. Sie gewinnen damit mehr Handlungsspielraum.

      Manchmal stellt jemand unangemessene Erwartungen an Sie. Dann beziehen Sie einen klaren Standpunkt: »Ich tue so viel, wie mir die Sache wichtig ist. Doch ich kann es nicht vermeiden, manche Erwartung zu enttäuschen.« Vermeiden Sie Leitsätze wie: »Ich sollte es allen recht machen.«

      Beachten Sie: Nur wer seine Grenzen kennt, schöpft seine Möglichkeiten aus. Bedenken Sie immer wieder: Es gibt einen Gott, aber Sie sind es nicht.

      Unsere Welt ist unvollkommen. Und Sie werden ihr nicht zu Vollkommenheit verhelfen.

      Wir sprechen nicht gerne über unsere Einschränkungen. Aber wer sie nicht akzeptiert, lebt gefährlich. Er wird ständig mit den Folgen von Selbstüberschätzung konfrontiert.

      Wo ist Ihnen etwas gelungen?

      Beobachten Sie, wo Ihnen etwas gelungen ist, und belohnen Sie sich dafür. Nutzen Sie Ihre Kreativität, um Ihre Erfolge zu würdigen. Das macht Spaß und motiviert.

      Beachten Sie, wie unpassend es ist, sich unaufhörlich mit anderen zu vergleichen. Sie können nicht in jeder Hinsicht einsame Spitze sein. Versuchen Sie stattdessen, mehr Ihre persönliche Einzigartigkeit zu schätzen.

      Überprüfen Sie, wie Ihre Zeitplanung aussieht. Wenn jede Minute verplant ist, brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie nicht alles schaffen. Denn Sie hatten keine Freiräume für das Unvorhergesehene.

      Und nicht zuletzt: Freuen Sie sich auf Gottes vollkommene Welt, in der nichts zu bemängeln sein wird. Dort zu leben bekommen Sie für alle Ewigkeit geschenkt. Und bedenken Sie: All Ihr Abmühen und Ihre Sorgen leistet dafür keinen Beitrag.

      Sollten Sie mit den Tipps nicht weiterkommen und gar den Eindruck haben, dass im Laufe der Zeit der Druck noch weiter wächst, erwägen Sie, therapeutische Unterstützung zu suchen. Dort kann eingeschätzt werden, welche Schritte angebracht sind. Manchmal ist es sinnvoll zu fragen, woher diese überhöhten Ansprüche eigentlich kommen.

      PERFEKTIONISMUS

      Lass den Fussel – ohne Perfektionismus geht es auch!

      Schauen Sie sich für ein paar Momente genauer an, ob Ihre Kleidung völlig falten- und fusselfrei ist. Oder wie perfekt Ihre Fingernägel gestaltet sind, wie gut Ihr Haar sitzt. Höchstwahrscheinlich genügt Ihr Outfit nicht den perfekten Maßstäben einer Galashow. Und doch darf es so, wie es ist, gut und allemal ausreichend sein. Dass Sie mit dem Ergebnis Ihrer Anstrengungen zufrieden sein können, macht Sie lebenstüchtig. Sonst wären Sie heute Morgen gar nicht vom Spiegel weggekommen. Beobachten Sie nun auch für andere Zusammenhänge, wie Sie sich mit Unvollkommenem arrangieren können.

      Dr. Dietmar Pfennighaus

      »ICH BIN NICHT GUT GENUG«

      »Vor sieben Jahren habe ich von meinem Vater den Handwerksbetrieb übernommen. Obwohl ich nur noch elf Mitarbeiter beschäftige, schaffe ich es nicht, den Alltag mit der gleichen Souveränität wie mein Vater zu meistern. Die Reklamationen vonseiten der Kunden sind auf einem Höchststand. Die eigenen Mitarbeiter machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Ich ackere tagein, tagaus, bin immer am Samstag und oft auch am Sonntag im Büro oder in der Werkstatt, aber die Situation wird nicht besser. Mein Vater war mit siebzig erfolgreicher und leistungsstärker als ich mit fünfunddreißig. Ich bin eine Niete und werde meinem Vater nie das Wasser reichen können.«

      Wenn ich mich in Ihre Situation hineindenke, kann ich Ihre Verzweiflung richtig fühlen. Sie sind voller Elan in Ihre neue Aufgabe gestartet und wollten Ihrer Rolle als Erbe mehr als gerecht werden. Was Ihr Vater bis ins Rentenalter geschafft hatte, sollte für Sie als »junger Spund« keine Probleme bereiten. Doch die Realität scheint Sie überrannt zu haben, und obwohl Sie das Hamsterrad immer schneller drehen, wird die Situation nicht besser.

      Aus diesem Hamsterrad möchte ich Sie erst einmal gedanklich herausnehmen und ganz bewusst mit Ihnen einen Realitätscheck machen. Wie sieht die Realität heute in Ihrem Unternehmen und somit in Ihrem Umfeld wirklich aus? Wie ist es dazu gekommen? Was ist Ihr Anteil daran? Was können Sie ändern?

      Für diesen Realitätscheck möchte ich Ihnen verschiedene Texte eines Buches zum Nachdenken mit auf Ihren Weg geben: Texte aus der Bibel. Auch wenn Sie mit dem christlichen Kontext nicht so vertraut sind, trauen Sie sich, diese Texte für sich einmal zu durchdenken.

      Durch Pausen effektiver

      Im Alten Testament wird berichtet, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen und am siebten Tag eine Pause eingelegt hat (1. Mose 2,2). Der große, mächtige Gott ruhte aus. Ausruhen heißt


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