Perry Rhodan Neo 240: Das neue Plophos. Oliver Plaschka

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hatten sie schlicht Glück gehabt. Besorgt behielt sie ihr Komarmband im Blick, während sie den Geschwächten aufhalf, die Verwirrten beruhigte.

      Noch zeigte sich kein klares Nachrichtenbild. Die Berichterstattung lag in der Hand einiger weniger unabhängiger Journalisten und Beobachter. Die großen Nachrichtensender waren stumm oder speisten nur KI-generierte Inhalte ins Mesh. New Taylors Behörden schienen völlig am Boden zu sein. Es mehrten sich Mutmaßungen, dass Iratio Hondro spurlos verschwunden war. Das beste Indiz, dass es sich so verhielt, war wahrscheinlich, dass er solche Berichte niemals zugelassen hätte, wenn er noch da gewesen wäre. Katharsias Instinkt sagte ihr, dass er fort war – und noch im Gehen hatte er New Taylor eine blutige Wunde geschlagen.

      Da lenkte ein lautes Tosen und Donnern ihren Blick zum Himmel. Sie hob den Kopf, so wie alle auf der Straße – und sah hilflos mit an, wie ein Gleiter schlingernd aus dem Himmel herabtauchte und in das zwei Block entfernte Stadtarchiv einschlug.

      Eine Sekunde oder zwei verschlug es ihr den Atem. Sie konnte nicht denken, nicht reden, nicht atmen. Der Donner der Explosion hallte durch die sirenenerfüllten Straßen, und eine riesige Staubwolke quoll höher und höher, bis eine frühe Nacht über New Taylor hereinbrach.

      Ohne dass sie darüber nachdachte, setzten sich ihre Füße in Bewegung. Langsam erst, dann immer schneller. Irgendwann bemerkte sie Ambolition an ihrer Seite. Im Rennen wandte sie den Kopf und sah, dass Liberty und Nepenthes ihnen ebenfalls folgten. Und dahinter, noch zögerlich, die gerade erwachenden Bewohner New Taylors.

      Rauch und Staub an der Absturzstelle waren so dicht, dass sie kaum etwas erkennen konnten. Ihre Augen und ihre Kehle brannten, und nur ihre Patina schützte sie vor der Hitze der Brände. Hastig band sich Katharsia ihr Halstuch vor den Mund, so wie früher auf Demonstrationen.

      »Wo ist die Feuerwehr?«, schimpfte Ambolition. »Wieso sind keine Rettungskräfte vor Ort?«

      »Sie sind noch nicht einsatzbereit«, antwortete Katharsia. »Oder es ist ihnen egal.«

      »Wir sind hier. Uns ist es nicht egal.«

      »Hör auf zu reden und hilf!« Sie mühte sich, die Trümmer beiseitezuräumen, ohne sich die Hände zu verletzen. Irgendwo im Geröll glaubte sie eine Jacke zu entdecken. »Da ist jemand verschüttet!«

      Ambolition arbeitete sich zu ihr vor und begann, mit beiden Händen den Schutt wegzuschaufeln. Er hatte ein paar Arbeitshandschuhe gefunden, und seine Muskeln arbeiteten unbeirrt von Hitze und Müdigkeit. Schon hatte er eine Schulter freigelegt, kurz darauf den Oberkörper eines Manns.

      Katharsia kniete nieder und fühlte nach seinem Puls. »Er lebt!« Sie tupfte sein Gesicht mit einem Taschentuch und Wasser ab.

      Der Verletzte schlug die Augen auf. »Was ist passiert?«

      »Keine Sorge«, beruhigte ihn Ambolition, während ihre Freunde zu ihnen vorstießen und die Beine des Verletzten befreiten. Stolz wurde auf Ambolitions Zügen sichtbar, und seine genetisch veränderten Augen reflektierten blitzend Licht, als er suchend den Kopf wandte und die nächsten Opfer lokalisierte. »Capra lässt euch nicht im Stich!«

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