Dominate Me: Erwachen. Stacey Lynn

Dominate Me: Erwachen - Stacey Lynn


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wer Sub und wer Dom war. Frauen, die eindeutig Subs waren, senkten ihr Kinn, schrumpften praktisch vor ihm, während sich die dominanten Männer und Frauen aufrichteten, größer und stärker wurden. Der Gegensatz war offensichtlich und gleichzeitig verführerisch.

      Ich konnte das Verhalten der Subs nachvollziehen. Es war, als ob man vor seiner ihm innewohnenden Macht niederknien wollte. Ich musste gegen den Drang ankämpfen, dasselbe zu tun.

      Diese Erkenntnis war alles, was ich brauchte.

      So war ich. Es wurde mir bewusst, als mich Master Dylan zum Tisch führte. Anstatt mich vor ihm zu fürchten, akzeptierte ich ihn. Meine Nervosität verschwand, als ich das begriffen hatte.

      „Etwas ist passiert auf dem Weg hierher“, sagte er aufmerksam und führte sein Glas Wodka an die Lippen. „Ich habe gespürt, dass du dich verändert hast. Magst du es mir erklären?“

      Unglaublich, dass es ihm aufgefallen war. Allerdings sollte es mich wohl nicht erstaunen, wo er doch so weise und wissend wirkte. Manchmal sagte Master Dylan Dinge, als wüsste er mehr über mich als ich selbst.

      Ich sah in mein Champagnerglas, das ich vorsichtig zwischen den Fingern hielt. Die Flüssigkeit zitterte im Glas. Schnell stellte ich es ab und wischte mir mit den zittrigen Händen über die Oberschenkel.

      Er ließ mir Zeit, meine Gedanken zu sammeln, doch es dauerte nicht lange, bis ich ihn fast direkt ansehen konnte. „Ich bin genauso“, sagte ich. Scham erhitzte meine Wangen. Um den Kopf klarzukriegen, schüttelte ich ihn kurz. „So, wie sich hier alle verhalten und reagieren … auf dich und andere. Es ist schwer zu erklären, aber ich muss an Timothy denken. In unserer Ehe lag mir immer ein Stein im Magen, als hätte sich ein Felsen dort niedergelassen, den ich ständig beiseiteschieben musste.“ Ich trank einen Schluck. Die Kohlensäure kitzelte in meiner Kehle. Ich atmete tief aus. „Ich spüre deine Macht, erkannte sofort eine Sub, die vor dir zusammengeschrumpft ist. Und ich fühle mich mit ihr verbunden.“

      Sein Blick wirkte zufrieden. Ich lächelte und die Anspannung fiel mir von den Schultern.

      Er beugte sich vor und stützte sich mit den Unterarmen auf dem Tisch ab. Sein Blick fiel auf den Spiegel auf der anderen Seite und dann sah er mich wieder an. „Hast du Fragen an mich? Oder möchtest du jetzt mit der Führung beginnen?“

      Jensen

      Das dürfte alles gar nicht passieren.

      Wieder im Club zu sein, der einmal mein zweites Zuhause gewesen war und den ich vor so langer Zeit verlassen hatte, hätte mich nicht derartig innerlich beruhigen sollen. Auch hätte es sich nicht so anfühlen sollen, als wäre ich zurück zu mir selbst gekommen, als ich von einigen Doms im Vorbeigehen begrüßt wurde. Und Joes verspielter Schlag auf meine Schulter hätte mir nicht so viel bedeuten sollen.

      Jeder meiner Atemzüge, jeder erkennende Begrüßungsblick der anderen hätte mich dazu bringen sollen, auf dem Absatz kehrtzumachen und den Ort zu verlassen, dem ich einst abgeschworen hatte.

      Doch ich war immer noch hier, in Dylans Büro, das eher wie ein Zimmer in einem Fünfsternehotel wirkte als ein Büro. Solange man die Spanking-Bank und die Sex-Chaiselongue in der Ecke übersah.

      Allein der Anblick der Gerätschaften in diesem Zimmer ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen und mein Blut verlangend pulsieren.

      All das geschah, bevor Haley kam.

      Als sie durch die Gäste schritt, floss Adrenalin durch meine Adern. Dylan hatte recht. Sie war perfekt. Groß und gertenschlank, lange, schokofarbene Haare. Als das Licht der Kronleuchter günstig auf sie fiel, schimmerten und funkelten ihre Haare atemberaubend. Ihre großen, rehartigen, grünen Augen beobachteten alles genau, und wie sie leicht die Lippen erstaunt öffnete, zeigte deutlich, dass ihr der Lebensstil neu war.

      Dylan führte sie mit der Hand an ihrem Rücken zu einem Tisch. Ich ballte eine Faust und unter meinem schwarzen, langärmeligen Hemd erhob sich mein Bizeps. Jeder hier wusste, dass Dylans Handbewegung Besitz anzeigte. Doch er hatte bereits eine Sklavin. Haley gehörte nicht zu ihm.

      Aber sie kann auch nicht dir gehören.

      Am liebsten hätte ich mir und damit meinem Gewissen eine Kugel durch den Kopf gejagt, um es verfickt noch mal zum Schweigen zu bringen.

      Als Dylan sie zum Tisch führte, sah sie noch einen anderen Master. Thomas. Sofort senkte sie das Kinn, mied seine Augen, während ihre perfekte cremefarbene Haut leicht rosa wurde. Das berührte mich verdammt tief. Dieser eine Blick weckte den Dom in mir, der sich an die Oberfläche kämpfte und drohte, mir die Kontrolle zu entreißen, obwohl ich mir geschworen hatte, nie wieder so zu leben. Nie wieder eine Sub zu trainieren.

      Während sie mit Dylan sprach, wurden ihre Bewegungen immer sicherer, das zittrige Lächeln wurde breiter und ihre Selbstsicherheit nahm zu.

      Nicht Dylan sollte derjenige sein, der ihre Fragen beantwortete. Und Dylan sollte sie auch nicht durch die Räume führen. Und es sollte auch nicht der verfluchte Dylan sein, der seine Hand auf ihre legen durfte, während er mich angrinste und wusste, dass ich ihn beobachtete. In mehr als zehn Jahren Freundschaft hatte ich ihm nie so sehr eine reinhauen wollen wie jetzt.

      Mehr brauchte ich nicht, um mich zu entscheiden.

      Ich wollte sie.

      Ich wollte sie zähmen.

      Und sobald sie trainiert wäre, würde ich sie einem anderen übergeben, der ihr Dauerhaftigkeit und Stabilität bieten konnte.

      Kapitel 3

      Haley

      Nicht zum ersten Mal seit Beginn unseres Gesprächs grinste Master Dylan zum Spiegel. Da er mir nicht eitel vorkam und nicht ständig seine Frisur überprüfen musste, irritierte es mich langsam.

      „Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte ich, entzog ihm meine Hand und legte sie auf meinen Schoß.

      „Wie bitte?“ Er sah mich halb grinsend, halb verwirrt an.

      „Der Spiegel. Du schaust immer wieder hinein.“

      Master Dylan lehnte sich zurück und nahm seinen Wodka in die Hand. Er sah mich an und ließ die Eiswürfel in dem fast leeren Glas klirren. „Nein, du hast nichts falsch gemacht“, sagte er mit leiser Stimme, sodass es fast ein Schnurren war.

      Verdammt, das berührte mich. Alles hier. Mein Verlangen war stetig gestiegen, während er mir Fragen stellte. Wo meine Grenzen lagen, was mich am meisten interessierte, woran ich am häufigsten dachte. So sehr, dass ich beim Bewegen auf dem Ledersitz spürte, wie mein Höschen immer feuchter wurde.

      Während des Gespräches hatten sich einige Paare gefunden und waren zur Treppe nach oben gegangen.

      Als ich ihn gebeten hatte, die Führung zu beginnen, hatte er mich gebeten, noch zu warten. Da ich aber nur deswegen hier war, beunruhigte mich das etwas.

      „Also“, sagte Master Dylan und deutete mit dem Kopf Richtung Spiegel, „dahinter befindet sich mein Büro. Jemand beobachtet uns, jemand, den ich für perfekt für dich halte. Ich habe darauf gewartet, dass er aus sich herauskommt, und anscheinend tut er das jetzt, nachdem er gesehen hat, dass ich dich angefasst habe.“

      Ich zuckte zurück. „Was?“

      Er beugte sich vor und sprach leise, doch ernst. „Ich habe mich mit jemandem über dich unterhalten. Mit dem besten Dom, den ich kenne. Momentan trainiert er niemanden, aber er wäre der perfekte Dom für dich.“

      „Ich dachte, ich darf mir einen aussuchen.“ Eine Mischung aus Irritation und Ach-du-Scheiße-tu-es-doch-einfach kreiste durch meinen Verstand.

      „Das ist auch so. Wenn du willst, kannst du ihn ablehnen. Aber ich mache das hier schon lange, Haley. Du solltest mir erst mal vertrauen.“

      Seine Worte umhüllten mich wie eine warme Decke. Als ob jemand endlich


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