Dominate Me: Erwachen. Stacey Lynn

Dominate Me: Erwachen - Stacey Lynn


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Vertrauen und eine offene Kommunikation waren das Wichtigste an diesem Lebensstil. Dylan war ehrlich, und ich wüsste nicht, warum ich ihm nicht trauen sollte. Außerdem wusste er viel besser, wer ein guter Dom war, als ich.

      Auch wenn es mir schwerfiel, ihm direkt in die Augen zu schauen, tat ich es. „Okay. Ich möchte ihn gern kennenlernen.“

      Seine schwarzen Augen glänzten wie polierter Onyx. Er lächelte anerkennend. „Braves Mädchen.“

      Meine Schultern bebten. Ich konnte meine Reaktion nicht verhindern. Ich hätte mich dafür geschämt, doch mir blieb keine Zeit, denn als ich gerade den Mund öffnen wollte, fiel ein Schatten über unseren Tisch. Ein Mann mit der sinnlichsten und selbstsichersten Stimme, die ich je gehört hatte, sagte:

      „Master Dylan, ich glaube, du wolltest mich dieser schönen Frau vorstellen.“

      Wieder erzitterte ich, schaffte es jedoch, es zum größten Teil zu unterdrücken. Ich nahm nicht den Blick vom siegessicheren Gesicht Master Dylans, dessen Lächeln frecher wurde.

      „Hast du dich unterwegs verlaufen?“

      Ein tiefes, knurrendes Lachen kam von dem Mann neben dem Tisch. „Es ist lange her, ich habe den Weg vergessen.“

      Master Dylan zwinkerte ihm zu und wandte sich an mich. Ich hatte noch nicht den Mut gehabt, mir den Mann anzusehen, den Dylan anscheinend für mich handverlesen hatte.

      „Haley …“

      Der Mann neben mir unterbrach ihn. „Ich heiße Jensen. Du darfst mich Sir nennen.“

      Ich zwang mich dazu, weiterzuatmen, und drehte mich zu dem Mann um, dessen Stimme eine Mischung aus sinnlicher Verstimmung und Irritation mit einer gehörigen Portion Verlangen war. Ich ließ den Blick über seinen unglaublich gut geformten Körper schweifen. Er trug Jeans, die sich perfekt um seine Schenkel und seinen gut bestückten Schritt schmiegten, einen schweren schwarzen Ledergürtel um die schmale Taille und ein schwarzes Hemd über der Wölbung seines Brustkorbs. Ich sah einen gut gepflegten Bartschatten, einen vollen rosa Mund mit zwei kleinen Spitzen an der Oberlippe und eine leicht schiefe römische Nase.

      Er hatte die Brauen irritiert zusammengezogen und seine steifen Schultern zeigten Ungeduld, doch seine Augen faszinierten mich am meisten. Kleine Seen in einem tiefen Blau, blauer als der Saphirring, den ich immer trug, gaben mir fast den Rest. Sie erzählten eine Geschichte, die ich sofort entdecken wollte.

      Mein Brustkorb zog sich zusammen. Gott, dieser Mann war sexy. Absolut außerhalb meiner Liga. Ich sah kurz zu Dylan, der mir zunickte. Wollte er, dass ich mit diesem Mann sprach? Ich brachte kein Wort heraus.

      Ich sah wieder zu Jensen.

      Sein Blick wurde grimmiger. „Willst du mir nicht Hallo sagen?“ Er hob eine Braue.

      Master Dylan hüstelte.

      Ich durchbrach den Zauber, der mich anscheinend gefangen hielt, und wandte den Blick von Jensen ab, als ich meinen Fehler erkannte. „Sorry, Sir“, sagte ich schnell. Erstaunlich, wie unzureichend dieses Wort war. „Entschuldigung, ich bin Haley.“

      Ich reichte ihm die Hand und seine Finger griffen fest zu. Feuerfunken rieselten durch mich hindurch bei diesem kleinen Kontakt. Ich zuckte zusammen, erschrak über meine eigene Reaktion, doch sein Griff wurde noch fester.

      Er zog an meiner Hand, bis ich mich erheben musste und direkt vor ihm stand.

      „Ich bin kein Master. Du darfst mir in die Augen schauen, wenn wir miteinander reden, es sei denn, ich stimme zu, dich zu trainieren, und wir befinden uns in einer Szene. Hast du das verstanden?“

      Ich starrte weiter auf seine Hand um meine. Spielend leicht hatte er mich in die stehende Position gezogen. Die Luft um uns knisterte vor Anspannung. Es kam mir so vor, als ob uns tausend Augen beobachteten, doch ich konnte niemanden ansehen. Auch konnte ich nicht den Blick heben und ihn ansehen, obwohl er das gerade eben verlangt hatte. Mein Atem beschleunigte sich und veranstaltete ein Wettrennen mit meinem klopfenden Herzen.

      „Haley“, sagte Jensen warnend. „Sieh mich an.“

      Es war ein Befehl. Und ich wollte gehorchen. Er wusste, dass es neu für mich war, und wenn Master Dylan dachte, dass dieser Mann perfekt für mich war, dann hatte er ihm erzählt, was ich wusste und dass ich willig war. Es fiel mir schwer, doch ich gehorchte. „Schön, dich kennenzulernen, Sir.“ Ich war wie ausgedörrt und wollte verzweifelt gern nach meinem Champagnerglas greifen, doch ich konnte den Blick nicht von dem Mann vor mir nehmen. Oder ihm meine Hand entziehen.

      Eine ähnliche Emotion flackerte in Jensens Augen und er betrachtete mich von oben bis unten.

      Zwar hielt ich mich selbst nicht für besonders schön, doch ich hatte auch kein Problem mit dem Selbstvertrauen. Abgesehen von den paar Jahren, in denen ich jämmerlich versucht hatte, meine Ehe zu retten, die nie hätte stattfinden sollen, was meinem Selbstbewusstsein einen Dämpfer gab, hatte ich Eltern, die mich mit ihrer Liebe überschütteten. Und es gab immer genügend Männer um mich herum, die mir bewiesen, dass ich körperlich durchaus attraktiv war.

      Jensen schien nach etwas über das Körperliche hinaus zu suchen, das unter dem kurzen schwarzen Kleid lag. Nach den vom jahrelangen Yoga und Joggen wohlgeformten Schenkeln und Waden.

      Ich hätte ewig einfach nur so dastehen können und mich von ihm betrachten lassen. Jeder Teil meines Körpers, über den sein Blick schweifte, erwachte. Es kribbelte in meiner Brust. Zwischen meinen Schenkeln begann ein Pulsieren. Nässe wurde von meinem Höschen aufgesaugt. Unter dem knappen Spitzen-BH und dem Satin des Kleides wurden meine Nippel hart.

      „Ich würde dich gern herumführen“, sagte Jensen und sein Griff um meine Hand wurde kurz lockerer.

      Ich nickte, doch er blieb stehen und hob langsam eine Braue. Dann räusperte ich mich und antwortete. „Okay, ja, das wäre nett.“

      Seine Lippen, die er zusammengepresst hatte, zuckten im Mundwinkel. „Ja, was?“

      Oh. Verdammt. „Sir. Ja, Sir. Ich hätte gern eine Führung, Sir.“

      Sein Mundwinkel zuckte erneut. „Es reicht, es ein Mal zu sagen, meine Schöne.“

      Mein Magen machte einen Salto. Meine Schöne.

      Oh Gott. Aber das war nichts Besonderes. Dennoch war es wichtig. Auf seine Weise hatte er mich die Seine genannt.

      Meine Knie gaben nach. Nicht vor Verlangen, vor ihm auf die Knie zu fallen und ihm zu dienen, sondern wegen der Empfindungen, die meinen Körper in Flammen setzten.

      Er fing mich auf, bevor ich fallen konnte. „Alles okay?“ Er sah zum Tisch, und mir fiel ein, dass Master Dylan ja immer noch da war. „Wie viel hat sie getrunken?“

      Ich sah Master Dylan über die Schulter hinweg an.

      Er grinste. „Das ist immer noch ihr erstes Glas, das weißt du doch.“

      „Stimmt.“

      Seine Hand an meiner Hüfte fühlte sich wie ein Brandeisen an. Heiß, schmerzhaft. Ich war jetzt schon ein Wrack und hatte ihn gerade erst kennengelernt. Hatte noch keins der Zimmer gesehen, hätte jedoch bei der kleinsten Berührung einen Orgasmus haben können. Oder auch ohne jegliche Berührung. Alle Teile in mir, die immer getrennt voneinander gewesen waren, in verschiedene Richtungen gezerrt oder zerbrochen worden waren, begannen, sich wieder zusammenzusetzen.

      Ich hatte recht gehabt. Ich wollte das hier und brauchte es, und es hatte nur wenig mit dem mysteriösen und mächtigen Mann vor mir zu tun.

      „Ich hätte wirklich sehr gern die Tour, Sir“, sagte ich leise und holte so seinen Blick von Master Dylan zu mir zurück.

      „Okay, dann los.“

      Jensen

      Von Dylans Büro aus, aus der Ferne und in dem gedämpften Licht, hatte Haley hinreißend ausgesehen.


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