GoPro. Michael Hennemann

GoPro - Michael Hennemann


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target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_0ef607d9-420d-5097-8f90-c64745bb2345.jpg" alt=""/> Die Idee einer wasserdichten Kamera fürs Handgelenk machte Nick Woodmann zum Millionär.

1.1Geburtsstunde im Prä-Digital-Zeitalter

      Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg. Auf die ersten fehlgeschlagenen Versuche, bei denen sich die verwendeten Einwegkameras von den Gummibändern lösten und im Wasser verloren gingen, folgten selbstgenähte Armbänder, die eine zuverlässige Fixierung der Kameras erlaubten, ohne dass ständig die Angst vor dem Verlieren der Ausrüstung mit auf dem Surfbrett stand.

      Schnell aber erkannte Nick Woodmann, dass es einfacher wäre, eine Kombination aus Armband, dazugehöriger Kamera und wasserdichtem Gehäuse zu entwickeln als eine Halterung, die zu den verschiedenen bereits erhältlichen Kameras kompatibel war.

      Er begab sich auf die Suche nach einer geeigneten Kamera, und um seine Idee zu finanzieren, verkaufte er zunächst Perlen-Muschel-Gürtel, die er günstig während eines Baliurlaubs erworben hatte, später die selbst genähten Kameraarmbänder aus dem Kofferraum seines VW-Busses Baujahr 1971.

      2005 ging dann die erste GoPro-Kamera über die Ladentheke. Bei der Hero 35mm handelte es sich um eine einfache Kleinbild-Filmkamera fürs Handgelenk. Sie war mit einer Rolle Kodak 400 ISO-Farbfilm für 24 Aufnahmen bestückt und dank eines durchsichtigen Plastikgehäuses bis 4,5 m Tiefe wasserdicht. Auch wenn noch um einiges unhandlicher als die aktuellen Modelle, entwickelte sich der Hero-Urahn zu einem großen Erfolg innerhalb der Surfgemeinde.

       Screenshot des Werbevideos von 2005 für die erste, noch analoge Hero 35mm, in dem Nicholas Woodmann die Vorteile seiner Armband-Kamera erklärt. Das vollständige Video ist zu finden unter http://vimeo.com/109965584.

1.2Vom tonlosen VGA-Clip zur Full-HD-Videoaufzeichnung

      Bereits im nächsten Jahr kehrte Woodmann auf Anraten seiner Freunde dem Silberhalogenid-Film als Aufnahmemedium den Rücken. Die Leistungsfähigkeit der 2006 vorgestellten Digital Hero war allerdings beschränkt: Die Aufnahmelänge der VGA-Clips war auf 10 Sekunden limitiert, eine Tonaufzeichnung gab es noch nicht.

      Die Kinderkrankheiten des Digitalzeitalters standen dem Erfolg der Kamera aber nicht im Wege, und nur ein Jahr später folgte die Digital Hero3 mit der Möglichkeit, neben dem Bild auch den Ton aufzuzeichnen, und die rasante Entwicklung der Digitaltechnik hat zweifellos mit zum Erfolg der GoPro-Actioncams beigetragen. Die von nun an im Jahresrhythmus präsentierten neuen Modelle kamen jeweils einem Quantensprung gleich. Die Kameras wurden immer kleiner und leichter, gleichzeitig aber immer leistungsfähiger, und 2010 markierte die Hero HD den Sprung zur Full-HD-Videokamera, die sich per optionalem Wi-Fi Backpack auch via WLAN über Fernbedienung oder Smartphone fernsteuern lässt.

1.3Das rasante wirtschaftliche Wachstum

      Bereits 2004, als die erste noch analoge Hero-Kamera in den Handel kam, verbuchte GoPro einen Umsatz von 150.000 US-Dollar, und bislang haben sich die Verkaufszahlen Jahr für Jahr verdoppelt. Laut dem Wirtschaftsmagazin Wall Street Journal betrug der Umsatz im Jahr 2011 250 Millionen US-Dollar.

      2012, dem Jahr, in dem die Hero3 vorgestellt wurde, verkauften sich 2,3 Millionen Kameras. GoPro erzielte einen Umsatz von über 520 Millionen US-Dollar, und als der taiwanesische Elektronikriese Foxconn im Dezember knapp 9 % der Firmenanteile für 200 Millionen US-Dollar erwarb, wurde Firmengründer Nick Woodmann im Alter von 36 Jahren zum Millionär. Den vorläufigen Höhepunkt des GoPro-Startup-Märchens bildet der Börsengang im Juni 2014, der zu einem der erfolgreichsten des Jahres zählte. Der Erstausgabepreis von 24 US-Dollar erreichte den anvisierten Höchstpreis, und schon im Verlauf des ersten Handelstages kletterte die Aktie auf 31,34 US-Dollar, sodass Experten den Wert des Unternehmens auf 3,9 Milliarden US-Dollar schätzen.

2Rückblick auf die GoPros der Jahre 2010-2013

      Zwischen dem ersten, selbst genähten Kameraarmband und der aktuellen Hero4, die Videos in 4K-Auflösung filmt, liegt ein weiter Weg. Auf die analoge Hero 35mm folgten im Jahresrythmus die ersten digitalen Hero-Generationen, die aufgrund ihrer beschränkten Möglichkeiten allerdings nur noch aus historischen Gründen interessant sind. 2010 war mit der HD Hero dann der Schritt zur heute noch aktuellen Full-HD-Auflösung geschafft. Die folgenden Seiten liefern Ihnen einen kurzen Überblick über die Ausstattung und Unterschiede der Hero-Kameragenerationen von 2010 bis 2013.

2.1GoPro HD Hero (2010)

      Die 2010 vorgestellte HD Hero (mitunter auch HD Hero1, HD Hero 1080 oder HD Hero Naked genannt) legte den Grundstein für die herausragende Stellung der GoPro-Kameras in der Actionfilmer-Szene und bot die Möglichkeit zur Videoaufzeichnung in Full HD mit 1.920 x 1.080 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde. Die Fotoauflösung betrug 5 Megapixel.

      Neben Einzelaufnahmen gab es auch eine Dreifach-Fotoaufnahme, um eine Serie von 3 Fotos in 2 Sekunden aufzunehmen sowie eine Zeitrafferfunktion mit einem Aufnahme-Intervall von 1, 2, 5, 10, 30 oder 60 Sekunden. Die HD Hero verfügte bereits über eine Status-LCD-Anzeige auf der Frontseite. Die Kamerabedienung war verglichen mit heutigen Modellen sehr umständlich und alles andere als intuitiv. Die Menüsteuerung erfolgte per dreistelligen, alphanumerischen Kürzeln.

       Screenshot einer Originalaufnahme des GoPro Media Teams mit der GoPro HD Hero aus dem Jahr 2010 bei YouTube. Das vollständige Video ist zu finden unter www.youtube.com/watch?v=yo3M6EB8kmk.

2.2GoPro HD Hero2 (2011)

      Der im darauffolgenden Jahr präsentierte Nachfolger wurde auf den Namen HD Hero2 getauft und kam in drei verschiedenen Sets auf den Markt, wobei die eigentliche Kamera immer die gleiche war und die Outdoor-, Surf- und Motorsport-Edition sich lediglich im Hinblick auf die mitgelieferten Halterungen unterschieden.

      Abgesehen von kleinen Änderungen am äußeren Erscheinungsbild wie Tasten aus weicherem Plastik und einer vergrößerten Statusleuchte blieb der Formfaktor des Gehäuses praktisch gleich. Die Anschlussmöglichkeiten wurden um einen HDMI-Ausgang und die Option, ein externes Mikrofon anzuschließen, ergänzt. Für die inneren Werte warb GoPro mit der doppelten Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Ur-HD-Hero aus dem Vorjahr, und der stärkere Bildprozessor erlaubte Full-HD-Aufnahmen jetzt auch mit dem ultraweiten Bildwinkel von 170°.

       Die HD Hero2 verfügt über einen 11-Megapixel-Sensor und schreibt Fotos mit einer Auflösung von bis zu 3.840 x 2.880 Pixeln auf die Speicherkarte.

      Die maximale Bildfrequenz für extreme Zeitlupen in der WVGA-Auflösung stieg von 60 fps auf 120 fps. Der Bildsensor verfügte nun über 11 Megapixel, und die Standbildaufnahme-Funktion wurde um einen Burst-Modus mit 10 Fotos pro Sekunde erweitert, gleichzeitig waren als kürzestes Aufnahme-Intervall bei Zeitrafferaufnahmen jetzt 0,5 Sekunden möglich.

2.3GoPro Hero3 (2012)

      Ende 2012 erblickte die dritte Generation der HD Heros das Licht der Welt. Auf den ersten Blick offensichtlich sind das geringere Gewicht und die kleineren Gehäuseabmessungen im Vergleich zu den Vorgängern, und statt auf SD-Karten werden die aufgenommenen Videos und Fotos auf microSD-Karten gespeichert. Eine weitere Neuerung ist das integrierte Wi-Fi-Modul, das die drahtlose Kamerasteuerung per Fernbedienung oder


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