Paul Schneider – Der Prediger von Buchenwald. Margarete Schneider
Dieses und etliche biblische Grundbegriffe sind im Anhang kurz erläutert, damit der Zugang zu den Geschehnissen von damals erleichtert wird.
Alle Ergänzungen zum Originalbuch sind Angebote an die Leser, sich differenzierter mit Paul Schneiders Biografie zu beschäftigen. Die Ergänzungen und die Fußnotenauswahl sind von 15- bis 18-jährigen Jugendlichen mitbestimmt worden. Es beteiligten sich daran Schülerinnen und Schüler von zwei Realschulen in Dresden und Weißwasser (Sachsen) sowie aus Gymnasien in Altenburg (Thüringen), Meisenheim (Rheinland) und Weimar. Diesen Schülerinnen und Schülern sei an dieser Stelle für ihre wichtige Zuarbeit gedankt.
Mit großem Engagement brachte sich Frau Sybille Hesse aus Weimar durch ihre Mitarbeit bei der Auswertung der Schülervoten, der Formulierung der Fußnoten und anderer Zusätze mit ein. Anerkennung gilt auch denjenigen, die durch ihre punktuelle Mitwirkung kleine Bausteine zum Ganzen beigetragen haben, und den jeweiligen Archivmitarbeitern der Gedenkstätte Buchenwald, Weimar, und den „Arolsen Archives“ (ehem. ITS) in Bad Arolsen (Hessen), auch dem „Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar“ für die Bereitstellung von Fotos, Dokumenten und das zeitaufwendige Heraussuchen von Archivmaterialien; dabei besonderer Dank an Frau Sabine Stein im Archiv Buchenwald. Wertvolle Anregungen zur Zeittafel hat uns Pfarrer Wilhelm Gröne gegeben.
Den Kindern von Paul Schneider, namentlich Karl Adolf Schneider, danken wir für ihre zustimmende Begleitung bzw. Mitwirkung bei der Entstehung dieser Neuherausgabe. Dank auch der Calwer Verlagsstiftung für ihren hilfreichen Zuschuss und verschiedenen Personen für Einzelspenden.
Wir danken dem SCM Hänssler Verlag für die langjährige Begleitung bei der Veröffentlichung und Verbreitung dieser Biografie. Besonders der damaligen Lektorin Uta Müller und ab dieser Auflage Annalena Pabst und Heike Hütter. Für die Förderung der Botschaft dieses Buches gilt unser Dank besonders Herrn Friedrich Hänssler, der im Mai 2019 verstorben ist.
Wir hoffen, dass diese Ausgabe mit den neuen Dokumenten im Anhang auch dazu beiträgt, die Lebenslinie und Bestimmung des Pfarrers Paul Schneider in der Rückschau weiterhin wahrzunehmen. Es bleibt unsere Aufgabe, in jeder Generation wieder neu zu erkennen, welche Fragen er an uns und unser eigenes Reden, Schweigen, Handeln und Glauben stellt und was er uns in mutiger Konsequenz zu leben aufgibt.
Elsa-Ulrike Ross, Weimar
und Paul Dieterich, Weilheim-Teck
Frühjahr 2021
Lebensdaten und -stationen Paul Schneiders
29.8.1897 | Geburt von Paul Robert Schneider in Pferdsfeld/Bad Kreuznach |
1910 | Umzug nach Hochelheim (heute Hüttenberg bei Wetzlar/Gießen) |
12.9.1914 | Tod der Mutter |
1915 | Kriegsreifeprüfung (Notabitur) in Gießen |
1915–1918 | Kriegsfreiwilliger Soldat in Russland und Frankreich |
1919–1922 | Theologiestudium in Gießen, Marburg und Tübingen |
1922 | Arbeit am Hochofen in Dortmund-Hörde |
1922–1923 | Predigerseminar in Soest |
1923–1924 | Tätigkeit bei der Stadtmission in Berlin |
1925 | Hilfsprediger in Essen-Altstadt |
12.1.1926 | Tod des Vaters; Paul Schneider wird zu seinem Nachfolger gewählt |
1926 | Hilfsprediger in Rotthausen bei Essen |
12.8.1926 | Hochzeit mit Margarete Dieterich in Weilheim; in den Jahren 1927 bis 1937 werden sechs Kinder geboren |
4.9.1926 | Amtseinführung in die erste Pfarrstelle Hochelheim und Dornholzhausen |
8.10.1933 | Öffentliche Erklärung Schneiders gegen einen Zeitungsartikel; erste Anzeige gegen Pfarrer Schneider |
25.4.1934 | Umzug nach Dickenschied infolge der Versetzung; Amtseinführung in Womrath |
12.6.1934 | Zusammenstoß mit der NSDAP bei der Beerdigung eines Hitlerjungen |
13.6.1934–20.6.1934 | Erste Verhaftung als Folge dieser Beerdigung; Haft in Simmern |
16.3.1935–19.3.1935 | Zweite Verhaftung; Haft in Kirchberg |
31.5.1937–24.7.1937 | Dritte Verhaftung; »Schutzhaft« im Gestapo-Gefängnis in Koblenz |
24.7.1937 | Ausweisung aus dem Rheinland |
25.7.1937 | Trotz Verbot Rückkehr in seine Gemeinden, Feier von Gottesdiensten |
27.7.1937–28.8.1937 | Erholungszeit in Baden-Baden |
28.8.1937–1.10.1937 | Urlaubsvertretung für befreundeten Pfarrer in Eschbach/Usingen |
2.10.1937 | Pfarrer Schneider kehrt auf Bitten des Presbyteriums in seine Gemeinden zurück |
3.10.1937 | Erntedank-Gottesdienst in Dickenschied; Vierte Verhaftung auf dem Weg zum Abendgottesdienst nach Womrath; Haft im Polizei-Gefängnis in Koblenz |
26./27.11.1937 | Überführung in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar; Paul Schneider als »Schutzhäftling« Nr. 2491 in Block 22 |
20.4.1938 | Weigerung, beim Fahnenappell zu Hitlers Geburtstag die Mütze abzunehmen; dies ist Anlass für seine Einzelhaft im Arrestbau (sog. »Bunker«) |
28.8.1938 | Erstes dokumentiertes »Predigen« aus dem Zellenfenster heraus |
18.7.1939 | Tötung durch den Lagerarzt mit einer Überdosis Strophanthin |
21.7.1939 | Beerdigung auf dem Friedhof in Dickenschied |