Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis. Sri Aurobindo

Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis - Sri Aurobindo


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Wundergewebe sind,

      Entfaltet sie durch seinen Zeugenblick und machtvollen Anstoß

      Das Material ihres kosmischen Aktes,

      Ihre Ereignisse, die die Seele erhöhen und entflammen,

      Ihre Kraft, die bewegt, ihre Mächte, die retten und töten,

      Ihr Wort, das in der Stille zu unseren Herzen spricht,

      Ihre Stille, die das höchste Wort noch transzendiert,

      Ihre Höhen und Tiefen, die unser Spirit aufsucht,

      Ihre Ereignisse, welche die Strukturen unseres Lebens weben,

      Und alles, wodurch wir uns finden oder verlieren,

      Dinge süß und bitter, erhaben und gering,

      Dinge furchtbar und schön und göttlich.

      Ihr Reich hat sie im Weltall errichtet,

      Er wird regiert von ihren subtilen und mächtigen Gesetzen.

      Sein Bewusstsein ist ein Baby auf ihren Knien,

      Sein Wesen ein Feld ihres gewaltigen Experiments,

      Ihr endloser Raum ist der Spielplatz seiner Gedanken;

      Sie verbindet sich mit der Erkenntnis der Formen der Zeit

      Und mit dem schöpferischen Irrtum des begrenzenden Geistes

      Und Zufall, der das starre Antlitz des Schicksals trägt,

      Und ihr Spiel von Tod und Schmerz und Unwissenheit,

      Seine verwandelte und ringende Unsterblichkeit.

      Seine Seele ist ein feines Atom in einer Masse,

      Seine Substanz ein Material für ihre Werke.

      Sein Spirit überlebt inmitten des Todes der Dinge,

      Er klettert zur Ewigkeit durch die Lücken des Seins,

      Er wird von ihr getragen von Nacht zu todlosem Licht.

      Diese große Überantwortung ist seines freien Willens Gabe,

      Seine reine transzendente Kraft fügt sich der ihren.

      Im Mysterium ihrer kosmischen Unwissenheit,

      Im unlösbaren Rätsel ihres Spiels,

      Ein Geschöpf geformt aus vergänglichem Stoff,

      Bewegt er sich in Bahnen, die sie für ihn errichtet,

      Er denkt mit ihren Gedanken, ihre Sorge betrübt sein Herz;

      Er erscheint, als was sie ihn erscheinen lassen möchte,

      Er ist, was immer ihr Künstler-Wille vollbringen kann.

      Obgleich sie ihn treibt auf ihrer Vorstellung Straßen,

      Spielend mit ihm wie mit ihrem Kind oder Sklaven,

      Führt sie zur Freiheit und zur Meisterschaft des Ewigen

      Und zum Stande der Unsterblichkeit über der Welt

      Ihre scheinbare Puppe einer Stunde.

      Selbst als Sterblicher weilend in des Körpers Haus,

      Ein zielloser Reisender zwischen Geburt und Tod,

      Vergänglichem Träumen von der Unsterblichkeit,

      Treibt zur Herrschaft sie ihn. Er nimmt ihre Kräfte auf;

      Er hat sie an das Joch ihres eigenen Gesetzes geschirrt.

      Sein Antlitz menschlichen Denkens legt eine Krone auf.

      An ihrer Leine gebunden, an ihre versteckte Laune,

      Erforscht er ihre Wege, auf dass er sich behaupte

      Sei es nur für eine Stunde, und sie seinen Willen tue;

      Er macht aus ihr die Dienerin seiner Augenblickspassion:

      Zu gehorchen gibt sie vor und folgt ihres Geschöpfes Führung:

      Für ihn ward sie gemacht, lebt nur zu seinem Gebrauch.

      Doch sie erobernd, ist gleichwohl zuhöchst er ihr Sklave;

      Von ihr hängt er ab, all seine Mittel sind ihr eigen;

      Nichts vermag er ohne sie, sie lenkt ihn noch.

      Endlich erwacht er zur Erinnerung des Selbstes:

      Er schaut im Innern das Antlitz der Gottheit,

      Sie bricht hervor durch die menschliche Form:

      Ihre höchsten Höhen entschleiert sie und ist seine Gefährtin.

      Bis dahin ist er das Spielzeug in ihrem Spiel;

      Scheinbar ihr Gebieter, und doch Spielzeug ihrer Fantasie,

      Ein lebendiger Roboter, bewegt von der Spannkraft ihrer Energie,

      Handelt er, als agiere er im Traum,

      Ein Automat, der auf den Gleisen des Schicksals schreitet,

      Stolpert er voran, getrieben von ihrer Peitsche der Kraft:

      Sein Denken müht sich, er ist ein Ochse auf den Feldern der Zeit;

      Von ihrer Schmiede wird geformt sein Wille, den sein eigen er wähnt.

      Gehorchend der stummen Aufsicht der Welt-Natur,

      Getrieben von seiner eigenen gewaltigen Kraft,

      Seiner auserwählten Partnerin in einem Riesen-Spiel,

      Hat ihren Willen er gemacht zu seines Schicksals Muster,

      Ihre Laune zur Spenderin von Freude und von Schmerz;

      Er hat sich verkauft in ihre Königsmacht

      Für jeglichen Schlag oder Gunsterweis ihrer Wahl:

      Selbst in dem, was unseren Sinnen Leiden ist,

      Spürt er die Süße ihres beherrschenden Kontakts,

      Begegnet in aller Erfahrung ihren Händen voller Seligkeit;

      Auf seinem Herzen trägt er ihres Schreitens Glück

      Und die Überraschung der Freude ihrer Ankunft

      In jedem Ereignis und im Zufall jeden Augenblicks.

      Alles, was sie zu tun vermag, erscheint ihm als wundervoll:

      Er ergeht sich in ihr, ein Schwimmer in ihrem Meer,

      Ein unermüdlicher Liebhaber ihrer Weltenwonne,

      Erfreut er sich an allem, was sie denkt und tut,

      Und pflichtet allem bei, was sie nur wünschen kann;

      Was immer sie begehrt, das will er, dass es sei:

      Der Spirit, der unendliche Eine,

      Hat zurückgelassen seine einsame Ewigkeit,

      Er ist eine endlose Geburt in endloser Zeit,

      Ihrer Endlichkeit Vielfalt in unendlichem Raum.

      Der Meister des Daseins lauert in uns

      Und spielt Versteck mit seiner eigenen Kraft;

      In der Natur Instrument weilt der verborgene Gott.

      Das Immanente lebt im Menschen wie im eigenen Haus;

      Das All hat er gemacht zum Felde seiner Freizeit,

      Einer weiten Halle seiner mächtigen Werke.

      All-wissend, akzeptiert er unseren Zustand der Verdunkelung,

      Göttlich, trägt er Formen von Tier oder Mensch;

      Ewig, stimmt er zu dem Schicksal und der Zeit,

      Unsterblich, spielt er mit der Sterblichkeit.

      Der


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