365 Schicksalstage. Johannes Sachslehner

365 Schicksalstage - Johannes Sachslehner


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      365 Schicksalstage

      Johanes Sachslehner

      365 Schicksalstage

      Ereignisse, die Österreich bewegten

      Redaktionelle Mitarbeit: Laura Sachslehner

      Ein herzliches Danke für die tatkräftige Unterstützung an Thomas Fric und Nina Fric-Sachslehner.

       Bild Seite 8: Das Denkmal von Gerald Brandstötter für die hingerichteten Waldenser am „Ketzerfriedhof“ in Steyr.

      ISBN 9783990401705

      © 2013 by Pichler Verlag

      in der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG

      Wien – Graz – Klagenfurt

      Alle Rechte vorbehalten

      Bücher aus der Verlagsgruppe Styria gibt es in

      jeder Buchhandlung oder im Online-Shop.

      

      Buch- und Umschlaggestaltung: Bruno Wegscheider

      Produktion: Franz Hanns, Alfred Hoffmann

      Reproduktion und Bildbearbeitung: Pixelstorm, Wien

      1.digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

      Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Zitat

       Einleitung

       Januar

       Februar

       März

       April

       Mai

       Juni

       Juli

       August

       September

       Oktober

       November

       Dezember

       Ausgewählte Literatur

       Bildnachweis

      Die Wirklichkeit der Ereignisse ist nicht rekonstruierbar.

       Die unermüdliche Suche nach Erkenntnis geht weiter,

       und mag sie noch so aufwändig sein,

       damit nicht alles verloren und vergessen wird.

       Raul Hilberg, Die Quellen des Holocaust

       Lebendige Erinnerung und nationales Gedenken

      Historisches Erinnern schweißt zusammen, schafft Identität, ist Voraussetzung für die Deutung der Gegenwart – das gilt auch für Österreich, ein Land, das erst seit wenigen Jahrzehnten von der Mehrheit seiner Bürger als Nation empfunden wird. Lebendige Erinnerung an vergangenes Geschehen legitimiert gegenwärtiges Handeln und bestimmt den Blick in die Zukunft. Das vorliegende Buch blickt Tag für Tag, vom 1. Januar bis zum 31. Dezember, auf jene Ereignisse zurück, die dem rot-weiß-roten Nationalmythos Inhalt und Kontur verliehen haben, es versammelt die „Fixpunkte der nationalen Memoria“ (Aleida Assmann). Es ist ein Blick auf Heldentaten ebenso wie auf Verbrechen, auf helle und auf dunkle Tage, auf Tage, die man zu feiern gewohnt ist, und auf Tage, die man am liebsten für immer vergessen möchte.

      Es ist kein patriotisches Heldenlied, sondern eine kritische Sondierung, es werden auch Ereignisse genannt, die verdrängt und vergessen sind und nicht mehr erinnert werden möchten. Neben den „Feiertagen“ wie dem 1. November, dem Tag der Erstnennung Österreichs in der Ostarrîchi-Urkunde, dem 12. September, dem Tag des Sieges über die Osmanen vor Wien, oder dem 15. Mai, dem Tag des Staatsvertrags, stehen Erinnerungstage, die sich mit „negativer Vergangenheit“ auseinandersetzen, mit den dunklen Tagen österreichischer Geschichte: Da ist etwa der 7. April, der Gedenktag des Massakers am Präbichl, da sind der 1. Februar, der Tag der Hinrichtung der Matrosen von Cattaro, oder der 25. Juli, der Tag der Ermordung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, und der 15. März, der Tag von Hitlers Auftritt am Heldenplatz. Da sind Tage, die an Katastrophen erinnern, wie der 3. Juli, der Tag des Gemetzels von Königgrätz, oder auch Tage, die einst als Feiertage gegolten haben und heute ganz normale Tage sind wie Kaisers Geburtstag, der 18. August. Und der Kalender benennt die Meilensteine auf dem Weg zur Demokratie, vom Ausbruch der Revolution am 13. März 1848 bis zur Proklamation über die „Wiedererrichtung der selbständigen demokratischen Republik Österreich“ am 29. April 1945.

      Ein Blick auf „Heldentaten“ ebenso wie auf Verbrechen, ein Blick auf Tage, deren Geschehen sich eingeschrieben hat in den Mythenschatz Österreichs – Schuld und Scham, Triumph und Jubel sind mit diesen Tagen verbunden.

      Was vergessen ist, kann nicht mehr erzählt werden. Nur an das, was ich weiß, kann ich mich erinnern. Dieser erste Gedächtnis-Kalender Österreichs möchte dazu Hilfestellung und Anregung bieten. Zum Weiterlesen und Weiterforschen. Er möchte kein Erinnerungs-Diktat verhängen, sondern ein Angebot unterbreiten, manchmal auch provozieren. Ich würde mich freuen über eine lebendige Diskussion.

       Johannes Sachslehner