Offen gesagt Band 4 - Die Verantwortung. Tassilo Wallentin

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die ausufernde Kriminalität: Am sichersten wäre eine generelle Ausgangssperre für alle Bürger, die nicht bestohlen werden wollen. Das würde auch die Polizei entlasten).

      „Der Burkini ist die Rettung vor Hautkrebs“. Experten sind sich da ganz sicher. Das war allen Ernstes das Ergebnis des Wiener Welt-Kongresses zum Thema Hautkrebs. (Die Männer hatte man dabei ganz vergessen. Aber bei ­denen können ja Scharia-Strafen wie Steinigungen oder ­Enthauptungen verhindern, dass sie an Hautkrebs sterben).

      Legendär ist die Empfehlung der Bürgermeisterin von Köln, Henriette Reker in Folge der Kölner Skandalnacht an ­Silvester, in der ein enthemmter Mob aus nordafrikanisch-arabischem Kulturkreis Frauen vergewaltigte, sexuell ­nötigte und beraubte: Sie riet allen Frauen, in Zukunft ­einfach eine Armlänge Abstand zu Fremden zu halten. In eine ähnliche Kerbe schlägt nun die Verteilung des Klebe-Tattoos mit dem Schriftzug „NO!“ an Badegäste. Das ­ sollen sich alle auf die Haut kleben, die im Schwimmbad nicht begrapscht werden möchten. (Am besten gut sichtbar auf Po und/oder Busen).

      Das ist die wunderbar verkehrte Welt der Gutmenschen: Anstatt gegen kriminelle Täter mit der vollen Härte des ­Gesetzes vorzugehen und Feinden unserer Freiheit die Tür zu weisen, stellt man idiotische Verhaltensregeln für die Bürger auf, die einer Verhöhnung oder Unterwerfung gleichkommen.

      Die Idiotie erinnert an die Schildbürger, als sie eine ­ schwarze Katze aus ihrer Stadt vertreiben wollten: die Schildbürger legten Feuer an jedes Haus, auf dessen Dach sich die Katze flüchtete – bis die ganze Stadt in Schutt und Asche lag.

      ERSCHIENEN AM 18. 9. 2016

      „BURKO STATT BURKA“

      Das Burkaverbot ist ein längst fälliger Schritt. Unsere ­Regierung muss ihn jetzt setzen. Und für diejenigen, die den Anblick unverhüllter Frauen in der Öffentlichkeit nicht ­ertragen, gäbe es auch eine Lösung: den „Burko“ – die ­Augenbinde für den Mann.

      In unserer Kultur zeigt man sein Gesicht. Das ist ein unverzichtbares Element für offene soziale Kontakte und das ­Leben in unserer Gesellschaft. Wir sprechen nicht rein zufällig vom „wahren Gesicht“ eines Menschen, vom „offenem Visier“ oder fühlen Unbehagen bei völlig Vermummten.

      Bereits 2014 billigte der Europäische Gerichtshof das ­Burkaverbot in Frankreich und stellte klar, dass das Verbot der Vollverschleierung rechtens ist und keine Verletzung der Menschenrechte darstellt. „Die Burka errichtet eine Barriere zwischen ihrer Trägerin und der Umwelt und ­untergräbt das Gefühl des Zusammenlebens in einer Ge­sellschaft. Es ist ein legitimes Interesse jedes Staates, wenn er durch die ­Untersagung der Gesichtsverschleierung das gesellschaft­liche Zusammenleben wahren will“. So das ­Urteil der Höchs­t­richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

      Damit ist der Weg zum Burkaverbot auch in Österreich seit zwei Jahren frei. Es wäre gerade jetzt ein überaus wichtiges Zeichen nach außen, dass wir unsere Lebensweise und ­namentlich Frauenrechte aktiv verteidigen. Doch statt dies zu tun, sind wir gerade dabei, „die Freiheit im Namen der Freiheit abzuschaffen“, indem wir aus falscher Toleranz die Vollverschleierung im öffentlichen Raum widerspruchslos hinnehmen.

      Mit anderen Worten: Die Burka ist kein Toleranzsymbol. Sie ist das Zeichen für die Unterdrückung der Frau. Daran ändert die Tatsache nichts, dass sich manche Burka-Trägerinnen in ihrer Vollverschleierung auch noch wohl fühlen, nur weil man es ihnen von klein auf eingeredet hat. Sonst müsste – überspitzt gesagt – der Staat in Zukunft auch die private Sklavenhaltung tolerieren, solange die Sklaven ­einigermaßen glücklich sind, oder ihr Los akzeptieren.

      Toleranz kann nie so weit gehen, dass die Intoleranten ihre Vorteile daraus ziehen. „Es darf keine Freiheit zur Zer­störung der Freiheit geben“, wie es der Philosoph und ­Psychiater Karl Jaspers ausdrückte.

      Die Burka steht für eine völlig verkehrte Weltordnung, die das eigentliche Opfer – die Frau – zum Täter macht: Nur weil gewisse Männer den Anblick von Frauen in der Öffentlichkeit nicht ertragen, sollen sich die Frauen lebenslang völlig verschleiern? Die richtige Lösung wäre doch viel eher ein „Burko“: die Augenbinde für Männer, die mit ­unverhüllten Frauen Probleme haben.

      Golda Meir, die legendäre Ministerpräsidentin und Mit­begründerin des modernen Staates Israel, brachte das auf den Punkt. Sie wurde aufgefordert, über Frauen eine Ausgangssperre zu verhängen, um eine Serie von Vergewaltigungen zu beenden. Meirs Antwort lautete bekanntlich: „Aber es sind doch Männer, die die Frauen attackieren. Wenn es schon eine Ausgangssperre geben soll, dann wohl für diese Männer.“

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