Leichte Wanderungen Schwäbische Alb. Dieter Buck
kann schwere Komplikationen verursachen, von Hirnhautentzündung bis hin zur Borreliose. Vermeiden kann man dies durch geschlossene Kleidung und indem man die Hosenbeine in die Schuhe stopft.
Auf der Schwäbischen Alb besteht eher die Gefahr, die vom Fuchsbandwurm ausgeht. Dieser Parasit kann auch Menschen befallen. Um dies zu vermeiden, sollte man im Wald keine Beeren essen, zumindest keine, die in Bodennähe wachsen. Hat man unterwegs die Möglichkeit, die Hände zu waschen, sollte man dies tun, spätestens aber daheim.
Eine weitere Gefahr ist das Hantavirus. Er wird durch Rötelmäuse bzw. deren Ausscheidungen übertragen. Wenn man beim Wandern zum Beispiel trockenes Laub aufwirbelt, kann man den Erreger einatmen.
Tetanus (Wundstarrkrampf) oder Blutvergiftung (Sepsis) kann man sich auch beim Wandern zuziehen. Dagegen ist man aber meist geimpft. Auch eine Blutvergiftung kann man durch eine Verletzung bekommen. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt beraten. Es droht seit einigen Jahren aber noch eine andere Gefahr: Waldbrände, die durch die zunehmende Regenarmut und Trockenheit begünstigt werden. Man sollte daher die behördlichen Grillverbote streng beachten und zwar nicht nur im Sommer – auch in den anderen Jahreszeiten können die Wälder sehr trocken und damit brandgefährdet sein.
Mit Kindern wandern
Besonders schön, erlebnisreich und von bleibender Erinnerung können Wanderungen mit Kindern sein. Damit es so ist, sollte man aber ein paar Dinge beachten. Kinder sind ja grundsätzlich gerne in der Natur, denn hier gibt es immer viel zu sehen, zu beobachten und zu spielen. Man sollte die Strecke aber auf das kindliche Leistungsvermögen abstimmen, immer genügend zu essen und zu trinken dabeihaben und sich vor allem auf das Bedürfnis und die Wünsche der Kinder konzentrieren. Eigenen Ehrgeiz sollte man dabei eher zurückstellen.
Bestimmen von Bäumen, Blumen und Tieren
Es ist ganz nützlich, wenn man das, was man um sich herum sieht, auch erkennen und bestimmen kann: Bäume, Blumen, Tiere. Das interessiert auch Kinder. Neben vielen Büchern – fragen Sie hierzu am besten Ihren Buchhändler – gibt es dazu auch zahlreiche Apps. Wer sich für Vögel interessiert, kann sie nicht nur anhand von Büchern bestimmen: Es gibt auch Apps, in denen Vogelstimmen zu hören sind, außerdem gibt es Bücher, bei denen man mithilfe eines Sticks Vogelstimmen erklingen lassen kann.
Anfahrt
Bei jeder Tour ist sowohl der passende Parkplatz aufgeführt, aber auch, wie man umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Bus und Bahn, zum Ausgangspunkt kommt. Oft verlängert sich die Wanderung durch die Strecke vom Bahnhof oder der Bushaltestelle jedoch ein wenig. Auskunft über die Verbindungen und Fahrpläne erhält man unter www.efa-bw.de, in manchen Bereichen dieses Buches aber auch unter www.naldo.de und www.vvs.de.
Orientierung ist wichtig
Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) hat die Herausgabe seiner beliebten Wanderkarten im Format 1:35 000 beendet. Seit einigen Jahren gibt es Wanderkarten im Format 1:25 000, die in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein e.V. erscheinen. Diese sind allerdings noch nicht für alle Gebiete verfügbar. Sollten für eine Wanderung die neuen Karten noch nicht vorliegen, wurden in diesem Buch die Freizeitkarten im Maßstab 1:50 000 angegeben. Diese sind allerdings zum Wandern nicht sonderlich geeignet. Es empfiehlt sich deshalb, dass Sie für diese Touren bei Ihrem Buchhändler nachfragen, ob es bereits neue Karten für das Gebiet der jeweiligen Wanderung gibt. Wo vorhanden, wurden zusätzlich die ebenfalls gut geeigneten NaturNavi-Karten, auch im Maßstab 1:25 000, empfohlen.
Blick vom Tegelberg
Ratsam ist es auch, sich auf dem Smartphone geeignete Apps zur Navigation zu installieren. Wer sich die hinterlegten Tracks herunterladen möchte, braucht sie ohnehin. Hier sollte man aber darauf achten, dass man sich aus den jeweiligen Stores solche Touren herunterlädt, die danach keine Internetverbindung benötigen – die ist weit weg von Siedlungen oder in Schluchten sehr oft nicht vorhanden.
Bewährt haben sich für mich die Apps MAPS.ME und PhoneMaps. Sie zeigen auch ohne Netz meist zuverlässig an, wo man sich befindet. Oft zeigen sie auch Wege an, die auf Karten nicht verzeichnet sind. Zudem können die Karten am Gerät vergrößert werden. Auch Komoot – mit dem die hinterlegten Tracks erstellt und die Tourdaten errechnet wurden – benötigt unterwegs kein Netz und hat sich gut bewährt.
Unterwegs auf der Schwäbischen Alb
Aus dem Filstal zieht sich ein Kreuzweg hinauf zur Wallfahrtskirche Ave Maria.
1Viel Natur am Rand von Reutlingen
Bäche und Seeidylle
Wir wandern durch ein trotz der Stadtnähe recht urtümliches Waldgebiet, das mit viel Totholz interessante Waldszenen bietet, kommen an einigen Tümpeln und Bächen vorbei und können den Tag am idyllischen Breitenbachsee ausklingen lassen.
Tourencharakter: Premiumspazierwanderweg vorwiegend auf unbefestigten Wegen, aber auch auf festen Forstwegen
Ausgangs-/Endpunkt: Reutlingen, Parkplatz Rosswasen (407 m)
Höchster Punkt: Schild nördlich Hohlichterrain (458 m)
Anfahrt: Auto: B 27 und B 464 nach Reutlingen. Durch die Stadt hindurch und in der Alteburgstraße, bis es nach der Stadt rechts abgeht zum Parkplatz Hochschulen, dann neben der Straße, bis man diese queren kann. GPS 48.474210, 9.178680. Ausweichparkplätze befinden sich beim Naturtheater und direkt am Breitenbachsee. Bus & Bahn: Bahn bis Reutlingen, Bus bis Reutlingen Markwasen.
Einkehr: Restaurant Schützenhaus
Karten: Freizeitkarte F 523 Tübingen Reutlingen, 1:25 000 (LGL); Wanderkarte mit Radwegen Reutlingen Bad Urach, Blatt 52-538, 1:25 000 (NaturNavi)
Informationen:
www.hochgehberge.de, www.reutlingen.de
Am Parkplatz Rosswasen (396 m) folgen wir dem Weg, der anschließend links des Waldes weiterführt. Dabei kommen wir auch an einigen idyllischen Tümpeln vorbei, die mit Schilf bewachsen sind und, je nach Wetter, mehr oder weniger Wasser führen.
Wo vor uns der Wald beginnt, biegen wir links ab. Vorbei an Sportplätzen kommen wir zum Parkplatz Nord am Naturtheater (401 m). Hier biegen wir rechts ab und wandern auf dem Naturweg rechts des Sträßchens bis zum nächsten Parkplatz. Vor ihm steht das Schild »Am Naturtheater (403 m)«, auf seiner gegenüberliegenden Seite das Schild »Parkplatz Süd am Naturtheater (404 m)«. Hier folgen wir einem Pfad hinauf zu einer Kreuzung mit dem Schild »südlich Naturtheater (416 m)«.
Wir gehen auf dem zweiten Weg von links weiter in Richtung »Schützenhaus«. Bald überqueren wir einen breiten Weg, danach kommen wir zum Zaun des ersten Geheges, in dem man vielleicht Schafe sehen kann. Wir wandern rechts des Zaunes weiter bis zu einer Straße. Gegenüber liegt das Wildgehege Markwasen mit Damwild. Man sollte auch die prächtigen, uralten Eichen in den beiden Gehegen beachten. Rechts ginge es zum Schützenhaus, wir biegen aber links ab.
Am Ende der eingezäunten Gehege geht es zur Bushaltestelle Markwasen; von dort kommen diejenigen Wanderer, die mit öffentlichen