Naturheilverfahren bei Borreliose - eBook. Werner Kühni

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des Center for Disease Control Atlanta, Georgia, infiziert Borrelia burgdorferi in den USA jährlich etwa 329 000 Menschen. Obwohl sich die meisten sofort mit Antibiotika behandelten Patienten schnell erholen, zeigt ein Fünftel langfristige und potenziell lebensbedrohliche Symptome, einschließlich Herzproblemen, Seh- und Gedächtnisstörungen und kraftzehrenden Gelenkschmerzen. Die Fälle von Lyme-Borreliose haben sich in der Zeit zwischen 1992 und 2014 in den USA verdreifacht, auch wenn ein Teil des zahlenmäßigen Anstiegs vielleicht eher auf ein gewachsenes Bewusstsein in der Bevölkerung zurückzuführen ist.

      Vor der FSME wird öffentlich panikartig gewarnt, und Apotheken werben mit Unterstützung der Pharmaunternehmen großflächig für Impfmassnahmen, die Borreliose hingegen wird totgeschwiegen. Noch lässt sich mit der Impfung mehr Geld verdienen.

      Man nimmt an, dass in Deutschland inzwischen 500 000 (oder mehr) Personen an Borreliose leiden, die weitaus meisten, ohne die Ursache zu kennen, mit mehr oder weniger starken Symptomen der Borreliose, für die kaum ein Arzt eine Erklärung hat oder gar eine Abhilfe kennt.

      Das Dilemma wird deutlich, wenn man bedenkt, dass nach wie vor bei einer erkannten Borreliose die Therapie mit Antibiotika als ärztliche Pflicht beziehungsweise deren Unterlassung als Kunstfehler gilt, wenngleich die Medizingeschichte zeigt, dass dazu keine Notwendigkeit vorliegt.

      Die sogenannte »klinisch stumme« Borrelieninfektion stellt für die Schulmedizin einen Sonderfall dar. Der betroffene Mensch spürt nichts, kann an sich nichts Auffälliges entdecken und ist im Grunde genommen auch nicht »krank« im Sinne der sozialmedizinischen Definition. Für die meisten Ärzte gibt es die »Borreliose ohne Beschwerden« nicht. Es ist ein »unvorstellbarer« Zustand, der nicht einer Borreliose zugeordnet werden kann. Je mehr jedoch unspezifische Symptome der Borreliose mitberücksichtigt werden, desto mehr verschiebt sich die Feststellung »nicht borreliosekrank« zum Krankheitsbild der Borreliose.

      Sobald eine weitere Schwächung des Immunsystems oder eine Regulationsstörung eintritt, können Symptome der klinischen Borreliose auftreten. Erst dann gilt der Betroffene als borreliosekrank. Umstritten ist, ob diese »Zündschnur-Infektion« nicht viel häufiger ist als allgemein angenommen. Irgendwann kommt die Borreliose doch noch zum Ausbruch und zwar dann, wenn durch einen weiteren Tropfen (z. B. Antibiotika oder Umweltgifte) das Fass der gestörten Immunabwehr zum Überlaufen gebracht wird.

      Borreliose ist nicht ansteckend; eine direkte Übertragung der Borrelien von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt. Bei einer infizierten Frau besteht in der Schwangerschaft jedoch durch die Übertragung der Borreliose auf dem Blutweg die Gefahr einer Totgeburt oder der Schädigung des ungeborenen Kindes. Eine Übertragung durch Blutprodukte ist zwar grundsätzlich möglich, wird aber bislang als gering angesehen. Borreliose gilt bisher auch nicht als sexuell übertragbar.

      Im Gegensatz zu Wildtieren werden Haustiere wie Hunde, Rinder und Pferde stärker von Borrelien befallen, da ihr Immunsystem durch Antibiotika, Desinfizierung, Entwurmungskuren und Impfung stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine Übertragung der Borreliose durch einen Hund oder eine Katze wurde bisher in der medizinischen Literatur aber noch nicht beschrieben, dokumentiert ist dagegen eine Borreliose nach einem Biss durch ein infiziertes Pferd.

      Borrelien werden zwar hauptsächlich, aber nicht ausschließlich durch Zecken übertragen. Inzwischen geht man nach einer längeren Beobachtung davon aus, dass außer der Zecke auch Flöhe, Läuse, Mücken, Spinnen, Milben und Wanzen eine Borreliose übertragen können. Die Schätzungen nicht durch Zecken übertragener Borreliose-Erkrankungen liegen heute je nach Quelle bei 10 bis 30 Prozent und 20 bis 35 Prozent der Infizierten.

      Die Entwicklung der meisten Zeckenarten verläuft in drei Zyklen. Aus den Eiern der Zecken entwickeln sich zunächst sechsbeinige Larven, dann achtbeinige Nymphen und schließlich die geschlechtsreifen Zecken.

      Die in Deutschland hauptsächlich vorkommende Waldzecke Ixodes ricinus, bekannt unter der Bezeichnung Gemeiner Holzbock, ist im Hungerzustand 2,5 Millimeter (Männchen) bis 4 Millimeter (Weibchen) groß und meist schwarz, selten rot gefärbt. Vollgesogen nach einer Blutmahlzeit kann sie auf über 1 Zentimeter Größe anschwellen (bis 11 mm).

      Zecken sind blind und haben, um einen geeigneten Wirt zu erkennen, im vordersten Beinpaar ein Sinnesorgan, das Hallersche Organ, das auf thermische und chemische Reize des Wirts reagiert. Zecken nehmen potenzielle Opfer an der Erschütterung und über die Infrarotstrahlung wahr, die jeder Warmblüter abgibt, außerdem über den ammoniak-, butter- und milchsäurehaltigen Schweißgeruch. Der Aspekt des Geruchs mag die gelegentliche Beobachtung erklären, dass unter gleichen Bedingungen der eine Spaziergänger nicht behelligt wird, während der andere, und zwar der Übersäuerte, die Zecken geradezu anzuziehen scheint. Schließlich können Zecken die Lichtveränderung durch Schatten und Wärmeunterschiede von wenigen Hundertstel Grad wahrnehmen.

      Zecken finden sich vorzugsweise an Orten, wo ihre natürlichen Wirte besonders häufig vorkommen. Ideale Bedingungen bieten Waldränder und Waldlichtungen mit hoch gewachsenem Gras oder Farn, auch Bachränder mit entsprechendem Bewuchs. Die weit verbreitete Ansicht, dass sich Zecken von Bäumen herabfallen lassen, trifft nicht zu. Zecken klettern an den Pflanzen nach oben, wobei Larven bis zu 25 Zentimeter, Nymphen bis zu 50 Zentimeter und erwachsene Zecken bis zu 1,5 Meter Höhe erreichen können. Gefährdet ist, wer sich mit frei zugänglichen Beinen, Armen oder Oberkörper in einem entsprechenden Gebiet bewegt, das heißt im Gras liegt, im Gebüsch nach Brombeeren, Heidelbeeren oder Pilzen sucht oder beim Waldlauf durch das Unterholz joggt.

      Der volle Entwicklungszyklus der Zecke dauert durchschnittlich zwei bis drei Jahre, unter ungünstigen Bedingungen, wenn sich kein Wirt finden lässt, bis zu fünf Jahre. Den größten Teil ihres Lebens verbringen die Zecken auf der Suche nach einem Wirt.

      Nach dem Schlüpfen durchlaufen Zecken drei Entwicklungsstadien (Larve, Nymphe und erwachsenes Tier). Die weiblichen Tiere saugen in jedem dieser Zyklen einmal Blut, und zwar bis fünf Milliliter pro Mahlzeit. Die Larven befallen für ihre erste Blutmahlzeit vor allem kleine Säugetiere wie Igel


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