Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook. Steffen Guido Fleischhauer

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Öl enthaltene Muurolen ist lichtempfindlich, weshalb Wiesen-Salbei sowohl als getrocknetes Kraut wie als alkoholischer Auszug vor Licht geschützt aufbewahrt werden muss.

      Rezept: Wiesen-Salbei-Hustensirup

      1 Biozitrone

      200g Wiesen-Salbei-Kraut ohne Stängel

      500g Zucker

      500ml Wasser

      30ml Himbeersirup (Bioqualität)

      10 Braunglasgläser zu 50 ml

      Die Zitrone waschen, in 1 cm dicke Scheiben schneiden und schichtweise abwechselnd mit dem Wiesen-Salbei in einen großen (Emaille-) Topf füllen. Den Zucker daraufstreuen und mit dem Wasser übergießen. Aufkochen, 15 Minuten köcheln lassen, dann noch heiß abseihen. Den Himbeersirup unterrühren und in die Braunglasgläser abfüllen. Verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich der Sirup mehrere Monate, angebrochene Gläser sollte man rasch aufbrauchen.

      Quellen

      Ashton Acton 2012, Coisin et al. 2012, Kintzios 2003, List/Hörhammer 2013b, Peter 2012, Smekalova et al. 2010, Szentmihályi/Then 2002, Then et al. 1998, Velickovic et al. 2002

      Die Stängel stehen meist aufrecht und sind im Bereich des Blütenstandes häufig verzweigt.

      Die Stängel sind kräftig und locker behaart.

      Zahlreiche Blüten bilden einen reichhaltigen, ährenartigen Blütenstand.

      Der Blattrand ist unregelmäßig gezähnt oder gekerbt.

      Der Blütenstand ist leicht nickend, wenn er noch nicht erblüht ist.

      Die Blütenkrone ist helmartig gewölbt.

      Die Teilfrüchte sind eiförmige Nüsschen.

      1 Die kräftigen, locker behaarten Stängel stehen meist aufrecht, sind im Bereich des Blütenstandes oft verzweigt und im Querschnitt vierkantig.

      2 Vor der Blüte erscheint eine bodennahe Blattrosette mit bis zu 10 cm langen, runzligen und lang gestielten Blättern.

      3 Beim Zerreiben riechen die Blätter leicht nach Salbei.

      4 Die Blattnerven treten vor allem auf der Blattunterseite deutlich hervor und sind ebenso wie die Blattstiele behaart.

      5 Der Blattrand ist unregelmäßig und grob gezähnt oder gekerbt.

      6 Der reichhaltige, ährenartige Blütenstand setzt sich aus zahlreichen Blüten zusammen.

      7 Die behaarten Blütenkelche sind oftmals rot überlaufen.

      8 Die bis 2 cm lange, helmartig gewölbte Blütenkrone ist zumeist dunkelviolett, selten weiß oder rötlich.

      9 Die Frucht ist aus 4 eiförmigen Nüsschen zusammengesetzt.

      Großer Wiesenknopf

      Der Blutungsstiller

Sanguisorba officinalismehrjährig | 1,2 m | Mai bis August | rotbraun

      Standort

      Der Große Wiesenknopf kommt vor allem in feuchten oder nassen Wiesen vor.

      Inhaltsstoffe

      Gerbstoffe, Bitterstoffe, Triterpene (Sanguisorbin), Flavonoide (Kämpferol, Quercetin, Hyperin), Procyanidine (Catechin), Polysaccharide, Polyphenole (Ferulasäure), Syringol, Vitamin C, Anthocyane [Blüte], Sterine, ätherisches Öl [Wurzel]

      Zu verwendende Pflanzenteile

      Sammelzeit

      Juni bis Juli

      Heilwirkung

      Der Große Wiesenknopf zeichnet sich durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen in erster Linie durch seine antibakterielle wie antivirale und grundsätzlich adstringierende und blutungsstillende Wirkung aus; an seiner herausragenden Wirkung als Blutstiller sind zudem die im blühenden Kraut enthaltenen Polysaccharide beteiligt. Die Heilpflanze ist nicht nur antiseptisch und wundheilend, sondern auch stark entzündungshemmend, abschwellend und immunstärkend; Letzteres durch die Anregung der Bildung von Makrophagen.

      Der Wiesenknopf hat damit ein breites Anwendungsgebiet: von frischen Wunden und Hautentzündungen über Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache bis hin zu übermäßiger Menstruationsblutung.

      Erst in den letzten Jahren wurde die vor Strahlung schützende (radioprotektive) Wirkung des polysaccharidreichen Blütenextrakts auf menschliche Lymphozyten entdeckt, wodurch die Schädigung der DNA verringert wird. Durch die Hemmung der Histaminausschüttung hat der Wiesenknopf auch eine starke antiallergene Wirkung. Seine deutlich stimmungsaufhellende Wirkung beruht vermutlich auf dem in der gesamten Pflanze enthaltenen Flavon Hyperin; im Labor und am Menschen konnte ein nervenschützender (neuroprotektiver) Effekt des Wurzelextrakts nachgewiesen werden, der bei kurmäßiger Anwendung ischämischen Schlaganfällen vorbeugen und die kognitive Gedächtnisleitung verbessern konnte.

      Wässrige Auszüge aus Wiesenknopfkraut regulieren den Fettstoffwechsel, führen zu einem verstärkten Abbau von Blutfetten wie Triglyceriden und führen langfristig zu einer Reduzierung des Körpergewichts. Dass der Wurzelextrakt der Pflanze auch noch stark hautglättend ist und durch die Verbesserung der Hautelastizität einer Hautschädigung durch UVB-Strahlung entgegenwirkt, ist bei dieser außergewöhnlich breiten Heilwirkung nur noch Kosmetik!

      Aufgrund seiner Ungiftigkeit auch bei längerfristiger Einnahme und seiner unspezifischen, die Widerstandskraft des Organismus signifikant verbessernden Wirkung zählt der Große Wiesenknopf zu den heimischen Adaptogenen.

      Gegenanzeigen

      Keine bekannt

      Verwendung in der Hausapotheke

      Wiesenknopf dient in der Hausapotheke als alkoholische Tinktur zur direkten Wundbehandlung oder als getrocknetes Kraut für Aufgüsse zu Wundwaschungen und Kompressen. Auch bei Krampfadern wirken Umschläge mit Wiesenknopf-Aufgüssen gefäßverengend, venenstimulierend und abschwellend, besonders angenehm sind im Sommer bei schweren Beinen gekühlte Umschläge.

      Rezept: Stimmungsaufhellende Tropfenmischung

      Bei klimakterischen Monatsblutungen (Menorrhagien)

      20ml Großer Wiesenknopf, Urtinktur (ganze Pflanze)

      10ml Frauenmantel, Urtinktur (Seite 22)

      11ml Bryophyllum, Urtinktur (Bryophyllum calycinum, Apotheke)

      10ml Aurum muriaticum natronatum D12 (Apotheke)

      Alles mischen. Bei akuten Beschwerden zweimal täglich 10 Tropfen der Mischung einnehmen.

      Quellen

      Hoppe 1975, Jung et al. 2016, Kim et al. 2008, List/Hörhammer 2013b, Nguyen


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