Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook. Steffen Guido Fleischhauer

Wildwachsende Heilpflanzen einfach bestimmen - eBook - Steffen Guido Fleischhauer


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Yang et al. 2016

      Der zylindrisch geformte Blütenstand wird bis zu 3 cm lang.

      Der Wuchs ist aufrecht und im oberen Bereich verzweigt.

      Das Blatt besteht aus vielen Teilblattpaaren und einem Endblättchen.

      Der Blütenstand besteht aus bis zu 40 Einzelblüten.

      Die Pflanze hat eine kräftige, dunkle Pfahlwurzel.

      Die Teilblättchen haben an jeder Seite mehr als 10 Zähne.

      Der Kelch hat 4 rote Zipfel. Die Kronblätter fehlen

      1 Der Wuchs ist aufrecht und im oberen Drittel verzweigt.

      2 Der meist einzeln stehende Stängel ist gerillt und in seinem Inneren hohl.

      3 Das Blatt ist unpaarig gefiedert, es ist also aus einer ungeraden Anzahl an Teilblättchen zusammengesetzt. Es gibt bis zu 8 Teilblattpaare und ein ähnlich großes Endblättchen.

      4 Die Teilblättchen haben im Unterschied zum Kleinen Wiesenknopf an jeder Seite mehr als 10 Zähne.

      5 Die Blattunterseiten sind blau- bis graugrün (a), die Oberseiten dunkelgrün (b).

      6 An der Basis der Blätter befinden sich stark gezähnte Nebenblätter.

      7 Der zylindrisch geformte, braunrote Blütenstand ist lang gestielt, wird bis zu 3 cm lang und bis 1 cm breit.

      8 Der blütenblattähnliche Blütenkelch läuft in 4 braunrote Zipfel aus.

      9 Die Blüte trägt 4 Staubblätter, die Kronblätter fehlen.

      Wiesen-Löwenzahn (Artengruppe)

      Ein Kraftprotz für die Leber

Taraxacum sectio Ruderaliamehrjährig | 0,4 m | April bis Juli | gelb

      Standort

      Der Wiesen-Löwenzahn besiedelt nährstoffreiche Standorte in Wiesen und Weiden sowie an Wegrändern.

      Inhaltsstoffe

      Bitterstoffe, Gerbstoffe, Sesquiterpenlactone, Flavonoide (Apigenin, Luteolin, Quercetin), Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure, Cichoriensäure, Syringin), Phytosterole (β-Sitosterol), Cumarine (Scopoletin, Aesculetin, Umbelliferon), Mineralstoffe (Kaliumsalze), Vitamin C, Carotinoide, Inulin [Wurzel]

      Zu verwendende Pflanzenteile

      Sammelzeit

      März bis Juni [Blätter], September bis Oktober [Wurzeln]

      Heilwirkung

      Der Löwenzahn ist das große Leberheilmittel der heimischen Flora. Durch die unmittelbare Förderung der Gallensekretion ist er als schnelle Hilfe bei Übelkeit und Blähungen (Meteorismus) nach allzu üppigen Speisen sowie als entgiftende Begleitung von Frühjahrskuren geeignet. Bereits bei einmaliger Einnahme steigert er die Tätigkeit der glatten Muskulatur im Verdauungstrakt, wirkt gallenflussfördernd, entzündungshemmend und entkrampfend. Seine volle Heilkraft entfaltet die Pflanze jedoch erst bei kurmäßiger Einnahme über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen. In der (Nach-)Behandlung von Lebererkrankungen, wie chronischen Folgen von Hepatitis und toxischer Leberschädigung, bewirkt die im Löwenzahn einzigartige Komposition von Phenolcarbonsäuren, Phytosterolen und Bitterstoffen durch ihre antioxidative Wirkung eine Regeneration des Lipidstoffwechsels der Leber, bewirkt einen Neuaufbau von Leberzellen und schützt zudem vor akuter Pankreatitis. Durch die Wirkung auf die Leber unterstützt der Löwenzahn auch das Immunsystem in der Rekonvaleszenz nach Infektionskrankheiten und bei unspezifischen nächtlichen Schweißausbrüchen.

      Regelmäßige Trinkkuren mit Löwenzahntee können das Auftreten von Hautunreinheiten verhindern und das Hautbild bei Jugend-Akne

      verbessern; gleichzeitig schützt Löwenzahn vor Hautschädigung durch UVB-Strahlung.

      Löwenzahnwurzel bewirkt eine starke Anregung der Nierenausscheidung mit vermehrter Wasserentleerung und wird vor allem zur Nachbehandlung von Blasenentzündungen eingesetzt.

      Gegenanzeigen

      Bei Gallenblasenemphysem, Entzündungen oder Verschluss der Gallenwege sowie bei Darmverschluss darf Löwenzahn nicht eingenommen werden; bei bereits vorliegenden Gallensteinen ausschließlich unter therapeutischer Begleitung. Bei Kinderwunsch sollten Männer Löwenzahn nicht über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen, da er die Spermienbildung hemmt und die Zeugungsfähigkeit mindert.

      Verwendung in der Hausapotheke

      In der Hausapotheke kann Löwenzahn als alkoholischer Auszug von oberirdischen Teilen (v. a. Blättern), der Wurzel oder der ganzen Pflanze aufbewahrt werden; die Pflanzenteile eignen sich auch für Teezubereitungen. Diese sollten aufgrund ihrer entwässernden (diuretischen) Wirkung allerdings nicht abends getrunken werden. Da die Pflanze fast ganzjährig zur Verfügung steht, ist der regelmäßige Verzehr frischer Löwenzahnblätter im Sinne der Gesundheitsvorsorge unbedingt empfehlenswert. Der Genuss von Löwenzahnkaffee aus der gerösteten Wurzel ist Geschmackssache, verfeinert mit Kakao und Milch ist er bei manchen Kindern in der Rekonvaleszenz von Infektionskrankheiten aber trotz aller Bitterkeit beliebt.

      Rezept: Teemischung für den Darm

      Bei unspezifischen Darmentzündungen

      40g Löwenzahn, ganze Pflanze

      30g Johanniskraut (Seite 164)

      30g Melisse (Apotheke oder Kräuterladen)

      30g Ringelblume (Apotheke oder Kräuterladen)

      30g Fenchelsamen (Gewürzladen)

      Alles mischen. 1 Esslöffel der Mischung mit kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, nicht süßen.

      Quellen

      Hoppe 1975, Jin et al. 2011, Schütz et al. 2006, Seo et al. 2005, Tahtamouni et al. 2011 und 2016, Yang/Li 2015, You et al. 2010

      Zweireihige Hüllblätter bilden die Blütenhülle, der äußere Hüllblattkranz ist zurückgeschlagen.

      In der Mitte der grundständigen Rosette sitzen die Blütenknospen.

      Die Blütenstängel sind hohl und enthalten Milchsaft.

      Auch die Blattstiele sind hohl und enthalten Milchsaft.

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