Real Life. Baron Max von Stahl

Real Life - Baron Max von Stahl


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      Die Bekannte kam nicht. Stattdessen erhielt Fiona einen Anruf. Maria war etwas dazwischen gekommen. Sie konnte partout an dem Treffen nicht teilnehmen und sagte ab. Verärgert nahm Fiona den Anruf zur Kenntnis. Stierte vor sich hin. Der Gast blickte sie direkt an, setzte seinen Kaffee ab, von dem er soeben genippt hatte.

      “Keine guten Nachrichten?“

      „Nein, meine Freundin hat abgesagt!“

      Fiona blickte den Gast traurig an.

      “Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?“, fragte der Gast und blickte Fiona mit einem gewinnenden Lächeln an.

      Fionas Herz hüpfte. Diese Frage hätte sie als allerletztes erwartet.

      “Aber gerne.“

      Der Gast erhob sich. Dabei erblickte Fiona seine ganze Größe. Beinahe zwei Meter maß der Mann. Schlank. Sportlich. Mit einem gewinnenden Lächeln stellte der Gast seinen Cappuccino an den freien Platz an Fionas Tisch und setzte sich.

      “Sind Sie hier Stammgast?“

      “So würde ich mich nicht bezeichnen. Ich komme nur ein paar Mal im Jahr hierher.“

      “Ich bin noch neu in der Stadt. Habe soeben mein Büro bezogen und mache mal ne Pause.“

      “Sie arbeiten wohl hier in der Innenstadt?“

      “Ja! Der örtliche Leiter unserer hiesigen Kanzlei ist für längere Zeit krankgeschrieben. Nun muss ich als Juniorchef ein Vierteljahr die Stellung in dieser Stadt halten.“

      “Dann sind Sie wohl Anwalt oder Steuerberater?“

      “So könnte man sagen. Aber das ist alles langweilig. Was treiben denn sie den lieben langen Tag?“

      Das Gespräch nahm seinen Lauf. Fiona bekam in kurzer Zeit einen Einblick in die Arbeit des Mannes. Über private Belange erzählte er so gut wie nichts. Ganz anders Fiona. Sie war eh das, was ihre Mutter als eine Quasselstrippe bezeichnete. Sie legte in null Komma nichts ihr halbes Leben offen. Schon wusste der Mann, der bis dahin noch nicht mal seinen Namen preisgegeben hatte, dass Fiona eine alleinerziehenden Mutter war, von Sorgen um ihren Sohn geplagt wurde, froh war, dass sie ihren ehemaligen Lebenspartner schmerzfrei los geworden war und nun eigentlich mit Männern nichts mehr zu tun haben wollte. Es sei denn... Und dabei blickte sie dem Mann an ihrem Tisch tief in die Augen.

      Nachdem beide ihren Kaffee ausgetrunken hatten rief der elegante Gast den Kellner herbei.

      *

      Er übernahm galant das Bezahlen der Rechnung, blickte Fiona wieder tief in die Augen und setzte zu einer Frage an: „Sie sind doch Friseurin? Friseuren sagt man guten Geschmack nach. Ich bin im Augenblick dabei, mir ein paar Möbel auszusuchen. Für mein Büro. Wenn ich auch nur ein Vierteljahr bleibe, so will ich mich in meinen vier Wänden wohlfühlen. Ich möchte Sie bitten, mich zu begleiten, um mir bei der Auswahl zu helfen!“

      Fiona war geplättet. Der Mann, speziell dieser Mann, hatte sie um etwas gebeten, was sie überaus stolz machte. Und sie fühlte sich geschmeichelt, in seiner Wertschätzung um viele Stufen angehoben. Soviel Ehre war ihr noch selten zuteil geworden. Mit beinahe weichen Knien nickte sie nur und schnappte sich ihre Handtasche und ihre Jacke.

      Sie mussten nur um zwei Häuserecken gehen. Dort hatte, in einem prunkvollen Gebäude über drei Stockwerke verteilt, die Kanzlei ihren Sitz. Fiona liebte den Luxus. Sie wollte immer gerne in Luxus leben. Aber sie wusste genau, dass sie es sich bislang nicht leisten konnte und wohl auch nie würde leisten können. Es sei denn, sie hatte den richtigen Mann dazu. Mit weichen Knien schritt sie mit dem Mann, der ihr dazu den Arm anbot, damit sie sicher über die ersten Stufen des Eingangsportales kam, in die große Eingangshalle des Gebäudes.

      Der elegante Herr besaß einen Schlüssel für den Aufzug. Damit fuhr er zusammen mit Fiona nun direkt in sein Büro. Fiona war sogleich noch ein wenig mehr beeindruckt. Das Büro machte noch einen ziemlich unfertigen Eindruck. Zwischen eleganten Sitzmöbeln, die jedoch zu Seite gerückt waren, lagen geöffnete Kartons, zum Teil ausgepackt, zum Teil noch voll. Auch die Wandregale, die nur zu einem Bruchteil mit den neuen Akten vollgestellt waren, hatte man zur Seite gerückt. Nur in der Mitte stand ein großer moderner Schreibtisch in L-Form. An dem wurde bereits gearbeitet. Auf dem Boden lagen teure Teppiche, an den Wänden hingen noch ein paar beeindruckende Bilder. Und das Überragende war die Aussicht auf den gegenüber liegenden Park.

      Plötzlich ging die Tür zum Büro auf. Herein kam eine ältere, hoch geschlossen bekleidete ältere Dame und fragte nach den Wünschen des eleganten Herrn.

      „Bringen Sie uns doch bitte zwei Latte Macchiatos. Danach dürfen Sie gerne nach Hause gehen, ich habe heute keine Arbeit mehr für Sie.“

      Die Dame bedankte sich und verschwand, nicht bevor sie Fiona gegrüßt und von oben bis unten gemustert hatte.

      „Ich muss mich für meine Sekretärin entschuldigen. Ich hätte eine andere, jüngere, Person eingestellt. Aber ich muss mit dem leben, was mir unsere Kanzleivorsteher vermacht hat. Schließlich bin ich ja nur kurze Zeit vor Ort.“

      Fiona wollte erst gar nicht wissen, warum sich der elegante Herr entschuldigte. Viel zu sehr war sie überwältigt. Auf dem Schreibtisch stand ein großes Schild, darauf las sie die Gravur: ‚Dr. Peter Ritter’.

      „Ist das ihr vollständiger Name?“, wollte Fiona wissen und deutete auf das Schild.

      “Oh je, nein! Ich habe noch sechs zusätzliche Vornamen. Aber die kann sich eh keiner merken.“

      Fiona hob die Augenbrauen. Wieder staunte sie. In einer Ecke des sehr großzügigen Büros stand ein runder Tisch mit vier Stühlen. Auf dem Tisch lagen diverse Kataloge. Dorthin führte Dr. Ritter nun Fiona und bat sie Platz zu nehmen. Fiona setzte sich auf einen der Stühle, nachdem sie zuvor Tasche und Jacke abgelegt hatte.

      Die Tischplatte bestand aus Glas. Fiona trug ein Kleid, das zehn Zentimeter über ihren Knien endete. Kein echtes Minikleid. Wenn sie sich jedoch setzte rutschte es ziemlich weit zurück. So erhaschte Dr. Ritter einen ziemlich heißen Einblick zwischen Fionas Beine. Für einen kurzen Augenblick sah er den winzig kleinen Tanga, den sich Fiona am Morgen übergestreift hatte. Schwarz, an den Seiten ein wenig mit Spitze besetzt. Und, wenn er sich nicht täusche, dann war bereits ein dunkler Fleck mittendrauf.

      Dr. Ritter legte Fiona diverse Kataloge vor die Nase und bat sie um eine Einschätzung. Er benötigte ein bequemes Sofa, zwei ebenso bequeme Sessel und einen passenden Couchtisch für die lässigeren Besprechungen in seinem Büro. Fiona schnappte sich die Kataloge und stellte sich mit ihnen an die Stelle, an der die Möbel aufgestellt werden sollten. Sie versuchte, sich deren Wirkung im Raum vorzustellen. Dann deutete sie ziemlich sicher auf eine Sitzgruppe mit Tisch.

      “Ich glaube, dass diese Möbel zu diesem Raum an genau der Stelle ganz gut passen könnten. Vor allem stellen sie einen schönen Kontrast zu dem modernen Schreibtisch dar.“

      Doktor Ritter staunte nicht schlecht. Das war nicht nur aus dem Bauch heraus argumentiert. Das war gekonnt analysiert und daraus eine Schlussfolgerung gezogen. Er musste anerkennen, dass er Fiona unterschätzt hatte. Anfänglich hatte er sie für eine Blondine mit eher mäßigem Verstand gehalten. Nun korrigierte er sein Urteil schnell.

      “Das gefällt mir, was sie da sagen.“

      Wieder ging die Tür auf. Dr. Ritters Sekretärin brachte die beiden bestellten Kaffees herein. Danach verschwand sie mit einem leisen Gruß.

      Fiona fühlte sich dem eleganten Dr. Ritter beinahe ausgeliefert. Er faszinierte sie und, sie wollte es anfänglich nicht wahr haben, er erregte sie ungemein durch seine Art sich zu bewegen und mit ihr zu reden. Sie hatte nur noch Augen für ihn. Langsam machte sich ein heißes Begehren in ihrer breit. Was musste es für eine Freude sein, einen solchen Mann an der Seite zu haben. Ganz nebenbei blieb es ihr nicht verborgen, dass ihre Pussy regelrecht nass geworden war.

      *

      In der Zwischenzeit saßen sie wieder an dem runden Tisch vor ihren Tassen. Fiona hatte ihre Beine nun übereinandergeschlagen.


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