Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane. Alfred Bekker

Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane - Alfred Bekker


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warten wir ab, was sich tut“, schlug ich vor.

      Pulaski nickte. „Genau. Sicherheitshalber haben war eine Thermoskanne voll Kaffee dabei.“

      Über Funk meldete sich einer der Kommissaren, die die Rückseite des Hauses überwachten.

      Er berichtete, dass sich Gerighauser kurz im Freien auf der Terrasse gezeigt hatte.

      „Ein Zugriff war leider nicht möglich. Er ist jetzt wieder im Haus“, meldete der Kommissar.

      „War die Identifizierung eindeutig?“, fragte Pulaski.

      „Ja. Der Mann entspricht dem Bild in den Archiven.“

      „Dann wissen wir jedenfalls, dass wir hier nicht umsonst warten“, meinte Rudi.

      41

      Die Dämmerung brach bereits herein, als endlich etwas geschah. Gerighauser ging ins Freie. In der Garageneinfahrt stand ein Chrysler, der auf Ferdinand Gerighauser zugelassen war, wie die Kollegen inzwischen längst überprüft hatten.

      Ede Gerighauser öffnete per Fernbedienung das Garagentor. Automatisch ging das Licht an. Wir erkannten den Ford wieder, mit dem er geflüchtet war. Das Nummernschild wurde zwar durch den Chrysler verdeckt, aber ich war überzeugt davon, dass es übereinstimmte.

      Gerighauser öffnete den Kofferraum. Er wollte irgendetwas aus dem Wagen herausnehmen.

      „Zugriff!“, befahl Pulaski.

      Im nächsten Moment stürzten wir mit der Dienstwaffe in der Hand ins Freie. Auch die anderen an diesem Einsatz beteiligten Kommissaren verließen ihre Verstecke.

      Ede Gerighauser merkte, dass etwas nicht stimmte, drehte sich um und riss dabei seine Automatik aus dem Hosenbund.

      „BKA! Waffe weg!“, rief ich.

      Gerighauser zögerte eine Sekunde. Er blickte sich um, sah die in Stellung gegangenen BKA-Kommissare und ahnte wohl, dass er keine Chance mehr hatte.

      Das Spiel war aus.

      Er ließ die Waffe sinken. Rudi schnellte auf ihn zu, nahm ihm die Waffe ab. Im nächsten Moment ließ einer der anderen Kollegen die Handschellen klicken.

      „Sie sind verhaftet, Herr Gerighauser. Es besteht der Verdacht, dass Sie Sebastian Maybaum und Thorben Rademacher getötet haben. Von nun an kann alles, was Sie sagen vor Gericht gegen Sie verwendet werden...“ Ich klärte ihn über seine Rechte auf.

      „Ich habe niemanden getötet!“, rief er.

      „Wir nehmen ihn mit zu unserem Präsidium“, bestimmte Rudi. „Ich nehme an, dass wir uns länger mit ihm unterhalten müssen...“

      42

      Gerighauser saß gefesselt auf der ziemlich engen Rückbank des Dienst-Porsches, während wir uns auf den Weg zum Präsidium machten.

      „Ich habe niemanden umgebracht!“, behauptete er während der Fahrt.

      „Vielleicht beraten Sie sich besser mit einem Anwalt, bevor Sie irgendeine Aussage machen“, sagte ich ihm. „Zumindest in einem der Fälle gibt es jemanden, der Sie gesehen hat.“

      „Und wo soll das bitteschön gewesen sein?“

      „Bei Udo’s Imbiss. Sie hatten eine Waffe dabei und standen unter einer Laterne. Wahrscheinlich haben Sie Rademacher angerufen, damit er mit Ihnen zur Kaimauer geht. Dort haben Sie ihn erschossen.“

      Er schwieg.

      „Und was Maybaum angeht...“, begann Rudi, aber Gerighauser unterbrach ihn.

      „Ich habe niemanden umgebracht! Untersuchen Sie meine Waffe!“

      „Das werden die Kollegen vom Labor mit Sicherheit sehr gründlich tun“, versprach ich. „Sie wollten Rache, nehme ich an. Rademacher, Maybaum und Subotitsch hatten irgendetwas gegen Sie in der Hand, womit man Sie dazu erpresste, Ihre Gang zu verraten, die ‚Killer Bandoleros’. Ihre Eltern und Ihre Schwester sind der Rache dieser Gang zum Opfer gefallen. Aber Sie haben sich die Schuld gegeben. Subotitsch wäre wahrscheinlich der dritte Tote gewesen.“

      „Subotitsch wird der dritte Tote sein“, murmelte Gerighauser. „Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“

      „Vielleicht reden Sie jetzt und packen alles aus, Gerighauser. Sie können nichts mehr verlieren. Eine Mordanklage ist Ihnen sicher.“

      Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie er mit sich kämpfte.

      Ich konnte nur hoffen, dass er sich für das richtige entschied.

      „Betreiben Sie eigentlich Kampfsport?“, fragte ich.

      „Nein.“

      Ich ließ ihn eine Weile in Ruhe. Wenig später hatte er sich entschieden.

      „Ich packe aus“, sagte er. „Jetzt hat alles sowieso keinen Sinn mehr.“

      „Wir sind ganz Ohr, Herr Gerighauser“, erwiderte Rudi.

      „Wie ich schon sagte, ich habe niemanden umgebracht. Ich kannte Rademacher und Maybaum, weil ich ihnen als Informant gedient hatte. Normalerweise wäre ich nie dazu bereit gewesen. Man verrät seine Gangbrüder nicht. Das ist verachtenswert. Aber Rademacher und die


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