Datenschutzrecht. Jürgen Kühling

Datenschutzrecht - Jürgen Kühling


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href="#ulink_63378175-b1f4-572e-96c5-d0539116fcf5">[16]

      In jüngerer Zeit etwa EuGH, Gutachten 1/15 v. 26.7.2017, ECLI:EU:C:2017:592 – PNR-Abkommen mit Kanada, Rn. 140; ferner Urt. v. 16.12.2008, C-73/07, ECLI:EU:C:2008:727, Rn. 56 ff. – Satakunnan Markkinapörssi und Satamedia und Urt. v. 9.11.2010, C-92/09 u. C-93/09, ECLI:EU:C:2010:662 – Schecke und Eifert, Rn. 77. Im letzteren Urteil kommt der EuGH zu dem Ergebnis, die in Rede stehenden Verordnungen der Union verstießen gegen Art. 8 Abs. 1 und Art. 7 GrCh, da der Unionsgesetzgeber zur Verfügung stehende mildere Mittel zur Zielerreichung nicht geprüft habe. Wieso jedoch eine durch Verordnung statuierte Veröffentlichungspflicht in Abhängigkeit von Kriterien wie etwa des Bezugszeitraums, der Bezugshäufigkeit und der Art und des Umfangs des Bezugs zu einer vom EuGH angenommenen geringeren Eingriffstiefe in die Grundrechte der von der Veröffentlichung Betroffenen bei gleicher Zweckeffektivität führen soll, bleibt rätselhaft, vgl. hierzu auch Kühling/Klar, in: Dix u.a. (Hrsg.), Informationsfreiheit und Informationsrecht, Jahrbuch 2010, 2010, 69 (86 ff.), die auf die besonders weite Einschätzungsprärogative des Unionsgesetzgebers abstellen.

       [17]

      EuGH, Urt. v. 9.11.2010, C-92/09 u. C-93/09, ECLI:EU:C:2010:662 – Schecke und Eifert; siehe dazu auch Kühling/Klar, JURA 2011, 771 ff.

       [18]

      BVerfG, Beschl. v. 25.2.2008, 1 BvR 3255/07, Rn. 20 ff. = BVerfG, NJW 2008, 1435 (1436 f.).

       [19]

      Vgl. hierzu und zum Folgenden bereits Kühling/Raab, in: Kühling/Buchner (Hrsg.), DS-GVO/BDSG, 3. Aufl. 2020, Einführung Rn. 31 ff., woran diese Passage stark angelehnt ist.

       [20]

      EuGH, Urt. v. 6.10.2015, C-362/14, ECLI:EU:C:2015:650, Rn. 91 f. – Schrems I; dagegen noch mit einer Abwägung zugunsten der Verhinderung der illegalen Einreise gegenüber Datenschutzinteressen Urt. v. 17.10.2013 – C-291/12, ECLI:EU:C:2013:670 Rn. 54 ff. – Schwarz.

       [21]

      Zu dieser Kritik bereits Kühling/Heberlein, NVwZ 2016, 7, 12.

       [22]

      EuGH, Urt. v. 13.5.2014, C-131/12, ECLI:EU:C:2014:317 – Google Spain.

       [23]

      So bereits Kühling, EuZW 2014, 527 (529 f.).

       [24]

      Jarass/Kment, EU-Grundrechte, 2. Aufl. 2019, § 13 Rn. 11.

      1. Kapitel Grundlagen › C. Rechtsrahmen im Grundgesetz

C. Rechtsrahmen im Grundgesetz

      1. Kapitel GrundlagenC. Rechtsrahmen im Grundgesetz › I. Einführung

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      Trotz umfassender unionsrechtlicher Überformung des nationalen Rechts hat das nationale Verfassungsrecht weiterhin eine wichtige Bedeutung für das nationale einfachgesetzliche Recht. Im deutschen Grundgesetz finden sich die Vorgaben zur Gesetzgebung in den Art. 70 ff. GG (dazu II.), während die einschlägigen grundrechtlichen Steuerungsvorgaben vor allem in den Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG sowie Art. 10 GG zu finden sind (dazu III.).

      1. Kapitel GrundlagenC. Rechtsrahmen im Grundgesetz › II. Datenschutzrechtliche Gesetzgebungskompetenz in Bund und Ländern

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      Bis dahin gilt jedoch im nichtöffentlichen Bereich – also bei der Datenverarbeitung durch private Unternehmen etc. – vorwiegend die konkurrierende Gesetzgebungskompetenz aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 und 11 GG, beispielsweise bei der Übermittlung von Arbeitnehmerdaten jedoch auch aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG.

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      Anmerkungen

       [1]

      Zum BDSG a.F. Simitis, in: Simitis (Hrsg.), Kommentar zum BDSG, 8. Aufl. 2014, § 1 Rn. 6.

       [2]

      Zum BDSG a.F. Gola/Klug, Grundzüge des Datenschutzrechts, 2003, S. 7; Simitis, in: Simitis (Hrsg.), Kommentar zum BDSG, 8. Aufl. 2014, § 1 Rn. 13.

       [3]

      Gola/Klug, Grundzüge des Datenschutzrechts, 2003,


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