Ayahuasca und Tabak. Jeremy Narby
arbeitet man, und dann kann man nicht von irgendetwas träumen. Und die Vision des Tabaks ist es, dich zu lehren.«
Rauchende Schamanin
»Und rauchst du manchmal diese Zigaretten aus der Packung?«, fragte ich.
»Nein, die rauche ich nicht. Denn einmal hatte ich keinen mapacho und kein Geld, um mir welchen zu kaufen; ich ging zu einer Ayahuasca-Zeremonie in der Nähe von Nauta, um dort Ayahuasca zu trinken, und auch dort hatte niemand welchen. Meine Freunde meinten, ‹Hier sind ein paar Caribe-Zigaretten, lass uns Caribe rauchen.› Also rauchte ich Caribe, und das Ayahuasca sagte zu mir: ›Diese Zigarette tut nicht gut, wenn man Ayahuasca trinkt, sie ist nicht gut für den Menschen, denn sie ist Müll.› Es meinte zu mir, ›sie ist Müll, einfach Müll. Tabak ist eine Ergänzung zur Medizin. Tabak ist Medizin‹.«
»Das Ayahuasca hat dir gesagt, dass die Zigarette Müll ist?«, fragte ich nach, weil ich sicher sein wollte, dass ich richtig verstanden hatte.
»Ja, das Ayahuasca sagte, dass der Tabak in den industriellen Päckchen Müll ist. ›Was du da rauchst, ist Müll.‹ Deshalb hat es mich bestraft, weil ich geraucht hatte …«
»Wie hat es dich bestraft?«, fragte ich und unterbrach ihn.
»Indem es mir eine sehr starke Vision schickte, ein Gefühl des Todes, in diesem Sinne hat es mich bestraft. Es sagte mir also, dass dies Müll sei, dass es sich nicht lohne. Wenn man Ayahuasca trinkt, braucht man mapacho, um die Medizin zu ergänzen.«
Ich merkte an, dass die meisten regelmäßigen Tabakraucher weltweit Zigaretten rauchen, die er wahrscheinlich für »Müll« hielt. Dann fragte ich ihn noch einmal, ob er einen Rat für Leute habe, die den Tabak besser kennenlernen möchten.
»Ich würde raten, dass man sich besser einfachen, normalen Tabak besorgt, bevor man irgendeine industriell gefertigte Zigarette raucht. Es braucht nicht der starke, präparierte Tabak zu sein. Und davon kann man langsam bis zu drei Stück am Abend rauchen, wenn man schlafen gehen will. Das hilft auch, sich zu stabilisieren, wenn man aufgeregt ist, wenn man zu emotional ist. Manchmal kommen Depressionen oder Wut, da hilft der Tabak auch, diese zu minimieren, sich zu kontrollieren.«
»Und wenn die Leute einfachen Tabak rauchen wollen, wie sollen sie rauchen? Sollten sie aufstehen oder sich hinsetzen? Sollten sie allein rauchen? Hast du dazu eine Meinung?«, fragte ich.
»Ja. Es ist wichtig, einen bestimmten Ort dafür zu haben, denn nicht jeder kann Tabakrauch einatmen; die Nasen der Menschen sind darauf nicht vorbereitet, manche sind allergisch, andere haben Schnupfen; es ist wichtig, die Gesundheit anderer Menschen zu respektieren. Also muss man sich einen Raum suchen, in dem man andere Leute nicht verschreckt, wo drei oder vier Leute rauchen können, sitzend und konzentriert. Man sollte auch nicht fernsehen, denn diese Tätigkeit legt einen Zauber über einen. Also, rauchen und sich konzentrieren, darüber nachdenken, was man tut. Das wäre der Rat: ein Raum für diejenigen, die rauchen möchten, wo keine Leute sind, die nicht rauchen, weil das deren Nasen beeinträchtigen würde. Und damit aufhören, anderen Tätigkeiten nachzugehen, um sich ganz dem Rauchen des mapachozu widmen. Denn wir haben es mit einer Pflanze zu tun, die Macht hat, einer Pflanze, die einen Geist oder eine Seele hat, also ist es wichtig, das zu respektieren. Es ist nicht einfach eine gewöhnliche Sache, die man raucht. Das wäre der Rat, den ich geben würde.«
Fußnote
1Gow 1991, S. 80.
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