Russisch für Dummies. Andrew Kaufman
wie Katze
Tabelle 1.1: Das russische Alphabet in Kyrillisch (hören Sie dazu auch Track 2 in den Hörbeispielen)
Wer war dieser Kyrill noch gleich?
Wir schreiben das Jahr 863 nach Christus: Zwei byzantinische Mönche und Brüder, Kyrill und Method, waren von ihrem Kaiser damit beauftragt worden, die osteuropäischen heidnischen Stämme zu christianisieren. Um den Befehl des Kaisers auszuführen, mussten die beiden Brüder die Bibel ins Slawische übersetzen. Diese Aufgabe war äußerst herausfordernd, da die Slawen zu dieser Zeit keine eigene Schriftsprache hatten und der slawische Dialekt aus vielen zusammengewürfelten seltsamen Lauten bestand, die sonst in keiner anderen Sprache zu finden waren.
Einer der Brüder, Kyrill, kam dann mit einer raffinierten Idee an: Sie bestand darin, ein slawisches Alphabet zu schaffen und zwar aus einem Gemisch aus griechischen, hebräischen und altlateinischen Buchstaben und Lauten. Das war eine clevere Lösung, denn wenn man fremdsprachige Wörter schreiben musste, enthielt Kyrills Alphabet praktisch jeden notwendigen Laut für ihre richtige Aussprache auf Russisch.
Kyrills brillanter Idee zu Ehren wurde dieses Alphabet als das kyrillische Alphabet bekannt. Die kyrillische Schrift wird heute in über 70 Sprachen benutzt. Dazu zählen die osteuropäischen Sprachen (Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Bulgarisch, Serbisch und Mazedonisch) bis hin zu den altaischen Sprachen Zentralasiens (Turkmenisch, Usbekisch, Kasachisch und Kirgisisch).
Ich kenne dich doch! Verwandt aussehende Wörter, gleich klingende Buchstaben
Sie haben sicherlich bemerkt, dass einige russische Buchstaben im vorherigen Abschnitt wie viele deutsche Buchstaben aussehen. Folgende Buchstaben sehen wie die deutschen Buchstaben aus und klingen auch so:
A a
K K
M M
O O
T T
Wann immer Sie einen russischen Text lesen, werden Sie diese Buchstaben daher immer erkennen und richtig aussprechen können.
Spielerei: Verwandt aussehende und doch unterschiedlich klingende Buchstaben
Einige russische Buchstaben sehen zwar aus wie die deutschen, klingen aber ganz anders. Besonders zu beachten sind diese hier:
В(в) sieht aus wie das deutsche B(b), wird aber wie W(w) ausgesprochen: Viktor oder Wort.
E(e) wird in betonter Stellung und am Anfang des Wortes wie je oder je ausgesprochen, in unbetonter wie i: Jessika, Elena.
Ë(ë) klingt wie jo und ist immer betont: das Joch.
Н(н)