Gerichtsdolmetschen. Christiane Driesen

Gerichtsdolmetschen - Christiane Driesen


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      Ausführung und Empfehlung

      Die Teilnehmer sollen sich an eine logische Gliederung halten. Als Muster zur Erstellung des eigenen Rasters werden hier die Rubriken des Europapasses vorgeschlagen.

       Europass Lebenslauf 1

      Angaben zur Person:

      Nachname(n)/Vorname(n):

      Adresse(n):

      Telefon:

      Mobil:

      Fax:

      E-Mail:

      Staatsangehörigkeit(en):

      Geburtsdatum:

      Geschlecht:

      Gewünschte Beschäftigung/Gewünschtes Berufsfeld:

      Berufserfahrung:

      Zeitraum:

      Beruf oder Funktion:

      Wichtigste Tätigkeiten und Zuständigkeiten:

      Ausbildung:

      Zeitraum:

      Bezeichnung der erworbenen Qualifikation:

      Hauptfächer/berufliche Fähigkeiten:

      Name und Art der Bildungs- oder Ausbildungseinrichtung:

      Persönliche Fähigkeiten und Kompetenzen:

      Muttersprache(n):

      Sonstige Sprache(n):

      Soziale Fähigkeiten und Kompetenzen: z.B.: organisatorische Fähigkeiten

      und Kompetenzen:

      Besondere Fähigkeiten:

      Führung und Motivation von Mitarbeitern:

      Einfühlsamkeit gegenüber Mitmenschen:

      Fähigkeit zur Konfliktlösung:

      IKT-Kenntnisse und Kompetenzen: z.B. Gute PC-Kenntnisse, insbesondere Excel

      und Winword erworben bei der Arbeit und in der Freizeit:

      Künstlerische Fähigkeiten und Kompetenzen: z.B. Klavierspielen:

      Sonstige Fähigkeiten und Kompetenzen: z.B Ausdauer, erworben bei vielen Lang-

      streckenläufen, insbesondere durch zweimalige Teilnahme an Stadt-Marathonläufen:

      Führerschein(e) Klasse:

      Gruppenbewertung

      Nach dem Vortrag und dessen Verdolmetschung erfolgt zuerst die Selbstbewertung des Vortragenden und des Dolmetschers. Danach wird die Dolmetschleistung durch den Vortragenden beurteilt. Wurde der Vortrag treu gedolmetscht?

      Die anderen Gruppenteilnehmer analysieren dann kritisch die rhetorische Leistung der Beiden, sowie die Vollständigkeit und die sprachliche Leistung.

      Durch diese knapp zu haltende Übung werden sowohl dem Vortragenden und dem Dolmetscher als auch den anderen Teilnehmern zu vermeidende Klippen deutlich gemacht.

      2.5 Vorlesetechnik

      Jeder Dolmetscher klagt über Redner, die ihre Texte zu schnell vorlesen. Konferenzdolmetscher legen sogar vertraglich fest,1 dass vorzulesende Texte den Dolmetschern rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden müssen.

      Die Schwierigkeit liegt darin, dass das Geschriebene anderen Regeln als das Gesprochene unterliegt. Verba volant, scripta manent. Ein Autor nimmt sich Zeit, seinen Text sorgfältig zu redigieren. Der geschriebene Text wird meistens für Leser konzipiert, die komplexe Passagen immer wieder lesen können. Redner mit Lampenfieber wollen diese Pflichtübung schnell erledigen, und da sie ausformulierte Sätze schnell lesen, fällt die notwendige Identifikation mit der Mitteilung aus: Ihr Redefluss wird gehetzt und monoton. Das Publikum hat keine Gelegenheit, den so vorgetragenen Gedanken nachzuvollziehen. Der frei sprechende Redner konstruiert dagegen seine Mitteilung erst vor dem Publikum, das somit den Gedankengängen zu folgen vermag.

      Eine Anekdote illustriert diese Beobachtung: Sigmund Freud lud häufig Professoren aus dem deutschsprachigen Raum in sein Institut nach Wien ein. Sobald diese ein Manuskript zum Vortrag hervorzogen, protestierte Freud heftig: „Bitte sprechen Sie frei! Wenn Sie vorlesen, ist es, als ob Sie mich zu einer Spazierfahrt einladen würden, selbst im Auto sitzend, mich aber hinterherlaufen ließen”. Leider ist aber das Vorlesen immer mehr Usus in der heutigen mündlichen Kommunikation, und daran kann kaum etwas geändert werden. Sowohl bei wissenschaftlichen Kongressen als auch im Rahmen von Gerichtsverhandlungen werden zahlreiche Texte verlesen. Die mündliche Kommunikation scheitert hier aber nur, wenn die Vorlesenden es versäumen, ihre Texte sinnvoll zu oralisieren, das heißt, wenn sie die Augen ausschließlich auf das Manuskript heften und das Publikum ignorieren.

      2.5.1 Übung 3: Lautes Vorlesen

      Setting: allein, Gruppenübung mit und ohne Dozent

      Material: Aufnahmegerät, Texte aus der Presse

      Übungszweck: mündliche Kommunikation, visualisierendes Gedächtnis, Redegewandtheit, korrekte Vorlesetechnik als Einführung zum Übersetzen vom Blatt. Vorstufe zum Simultandolmetschen.

      Aufgabenbeschreibung und Empfehlungen: Es wird beim Vorlesen effizient kommuniziert, wenn das Publikum den Sinn der Mitteilung des vorlesenden Redners im Sprechrhythmus erfassen kann. Das Vorlesen muss daher unbedingt in drei Schritten erfolgen:

       Mit den Augen lesen, um den Sinn des Informationsinhaltes zu erfassen,

       hochschauen, wobei der Sinn des Informationsinhaltes verarbeitet wird,

       das Publikum anschauen und erst dann den Informationsinhalt laut in der jeweiligen Sprache vortragen.

      Der Text darf so oft wie nötig wieder angeschaut werden, solange dabei nicht gesprochen wird.

      Im Folgenden werden einige Vorleseübungen vorgeschlagen. Das Internet bietet hier eine Fülle von Übungsmaterial. Um die angehenden Dolmetscher an ihr Arbeitsgebiet zu gewöhnen, können Texte auf Webseiten der Polizei oder der Presse gewählt werden. Es sollten aber am Anfang bildhafte Texte mit möglichst kurzen Sätzen sein. Komplizierte Fachtexte sollten bis zur sicheren Beherrschung der Technik vermieden werden.

      Ausführung

      Bitte überfliegen Sie den nachstehenden Text1 und lesen Sie ihn dann gleich laut vor, wobei Sie die drei oben beschriebenen Etappen genau einhalten. Visualisieren Sie die einzelnen Sinneseinheiten (nicht unbedingt mit dem Satz identisch), bevor Sie zum Sprechen ansetzen. Es darf auf keinen Fall gesprochen werden, solange die Augen noch auf den Text gerichtet sind.

       Herbstzeit = Einbruchzeit

       ARAG Experten sagen, wie man sich vor Einbrüchen schützt

      Die Ernten sind eingebracht, das Laub färbt sich golden und in den Kaminen knistern die ersten Feuer. Der Herbst hat sehr schöne Seiten. Mit dem früheren Einbruch der Dunkelheit steigt allerdings auch die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche. Im November und Dezember ist in jedem Jahr die Hauptsaison für Einbrecher, warnt die Kriminalpolizei. ARAG Experten sagen, wie man sich schützen kann.

      Beliebte Einstiegswege

      Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zur Einbruchsprävention zeigt, dass die ersten Minuten bei einem Einbruch entscheidend sind. Schafft es der Einbrecher nämlich nicht innerhalb von wenigen Minuten in die Wohnung oder das Haus einzudringen, bricht er den Versuch ab und sucht sich ein einfacheres Ziel. Sicherheit


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