Hypnose. Hansruedi Wipf
auch wirklich ist – eine schnelle Heilmethode für viele Probleme. Dann haben Sie indirekt anderen Menschen geholfen, eine Zusatzoption in ihrem Leben zu finden, um sie dabei zu unterstützen, ihre Probleme anzugehen und im besten Falle auch zu lösen oder zumindest Linderung zu erfahren.
Mein Buch darf sehr wohl als freundliche Provokation angesehen werden. Ich möchte, dass Sie das Etablierte in Frage stellen, sich die andere Seite einmal anhören. Dass Sie deren Sichtweise einfach einmal einnehmen und begutachten, wie es sich anfühlt, und sich von den Erfahrungen und Resultaten, über die ich schreibe, inspirieren lassen, es auch einmal so zu sehen und anzuwenden. Man könnte ja Gefallen daran finden. Außer, Sie gehören zu demjenigen Teil der Therapie-Industrie, bei denen der Klient nicht wirklich im Fokus steht, da die eigenen Existenzängste dominieren und der dadurch entstehende Bedarf an täglicher Gewinnung von Neukunden die größte Herausforderung darstellen würde. Es könnte sehr wohl zu großen Verschiebungen auf dem Markt kommen.
»Alles ist möglich in nur einer einzigen Sitzung. Geben Sie der Hypnosetherapie eine Chance.«
»Ein Problem ist erst wirklich gelöst, wenn es auch im Unterbewusstsein eines Menschen gelöst wurde. Das kann nur durch die direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein geschehen; aufdeckende Hypnose kann das – automatisch, natürlich, gezielt!«
Einige Hinweise vorab
Viele Mythen, Vorurteile und Paradigmen ranken sich um die Hypnose. Es ist an der Zeit, dem ein Ende zu setzen. Eine der wertvollsten Ressourcen des Menschen liegt weitestgehend ungenutzt in uns, und das ist nicht länger akzeptabel: Das muss ein Ende finden.
Hypnose ist ein natürlicher Zustand, den wir immer wieder ganz spontan und meist auch völlig unbemerkt erleben. Ob wir wollen oder nicht, ob wir es merken oder nicht, ob man uns glauben machen möchte oder nicht, wir können den Zustand der Hypnose gar nicht vermeiden, da er ein natürlicher Bestandteil des Menschen ist. Wir werden sozusagen mit dieser Fähigkeit, in den hypnotischen Zustand zu gehen, geboren. Er ist weder ein Schlaf- noch ein Wachzustand. Er ist selten spür- oder wahrnehmbar, eher flüchtig, wie bereits beschrieben. Ein Spitzensportler mag ihn als »Flow« wahrnehmen, der Zustand, in dem er nicht mehr denken muss, sondern automatisch alles richtig macht und ihm auch alles gelingt. Ein Komponist oder Autor spürt, wie die Noten oder die Worte einfach fließen. Oder der Leser, der gebannt in einer spannenden Geschichte aufgeht, mitfiebert, mitfühlt, und wenn er angesprochen oder nach ihm gerufen wird, er es zuerst gar nicht wahrnimmt. Oder der Autofahrer, der zu Hause ankommt und sich an nichts mehr auf seinem Nachhauseweg erinnern kann, weil er so tief in Gedanken war und trotzdem alles richtig gemacht hat.
Der Zustand der Hypnose hat jedoch so eine unglaubliche Bandbreite an Höhen und Tiefen, an Wahrnehmungen und Empfindungen, dass jeglicher Versuch, diesen korrekt zu beschreiben, fast schon zum Scheitern verurteilt ist. Am besten ist es, ihn einmal absichtlich herbeizuführen, dann wird man ihn auch immer öfter im Alltag erkennen … meist, wenn er schon wieder weg ist – flüchtig eben.
Hypnose ist also eine natürliche, aber leider oft ungenutzte Ressource ohne negative Nebenwirkungen. Sie ist der innere Heiler, den wir kaum kennen oder nutzen. Ich nenne die Hypnose auch den Dritten Zustand (neben Wachzustand und Schlaf).
Niemand kann in die Hypnose gezwungen werden. Jede Hypnose ist zugleich auch eine Selbsthypnose.
Niemand kann in der Hypnose zu etwas gezwungen werden, was er selbst nicht wirklich möchte oder zuzulassen gewillt ist.
Hypnose hat nichts mit Esoterik, Religion oder gar Übernatürlichem zu tun – sie wird leider nur oft in diese Ecke gedrängt oder von diesen Gattungen beansprucht oder verklärt. Auch das muss ein Ende finden, denn wie soll ein natürlicher Zustand esoterisch, religiös oder übernatürlich sein? Schlaf oder unser Wachzustand sind das auch nicht, also trifft das auf die Hypnose ebenfalls nicht zu.
Nur Ärzte und Psychotherapeuten dürfen Hypnose verwenden – das wäre, als würde man den Schlaf- oder Wachzustand ebenfalls patentieren und ein Alleinnutzungsrecht daraus ableiten. Ein natürlicher Zustand wie die Hypnose und deren Therapieform ist ein nicht verhandelbares Menschenrecht.
Jeder Mensch ist tief hypnotisierbar, wenn er es zulässt und angstfrei gegenüber der Hypnose ist.
Alles ist möglich in nur einer einzigen Sitzung, egal wie vermeintlich heikel, tragisch oder komplex ein Thema auch erscheinen mag oder wie lange andere Therapieformen bereits versucht haben zu helfen. Eine Sitzung! Die moderne Hypnosetherapie kann das.
Den eigentlichen Zustand der Hypnose herbeizuführen ist einfach. Wirklich gut zu hypnotisieren braucht selbstverständlich Erfahrung, aber auch Empathie. Es ist aber definitiv kein Schloss mit sieben Siegeln. Und ja, es ist möglich, Menschen innerhalb weniger Sekunden in eine tiefe Hypnose zu versetzen – aber nur, wenn sie es zulassen!
Hypnosetherapie ist einfach, effizient, kostengünstig und ebenfalls leicht zu erlernen. Dazu braucht man nicht mehr als sieben Tage – Sie brauchten ja auch keine zwei Jahre, um Fahrrad fahren zu lernen – richtig? Zudem hat die Hypnose keine negativen Nebenwirkungen, wie Medikamente sie haben können.
Hypnose ist sehr gut als Kurzzeittherapie geeignet, ist aber auch bei Langzeitinterventionen eine wertvolle Ergänzung.
Hypnose kann von allen Menschen erlernt werden. Man braucht nicht studiert zu haben oder Psychologe zu sein. Zudem sind wir alle schon lange Hypnotiseure – jetzt geht es nur noch darum, den Menschen klar zu machen, dass sie es auch zu ihrem eigenen Vorteil und Nutzen ganz gezielt herbeiführen und anwenden können.
Selbsthypnose zu erlernen und für sich selbst zu nutzen, ist einfach und wohltuend. Die beste Selbsthypnose funktioniert innerhalb weniger Sekunden und muss einem beigebracht oder installiert werden.
Ich möchte hier mit den vielen Vorurteilen, Mythen, Fehlinformationen, dem Halbwissen sowie dem Hörensagen aufräumen und die dadurch entstandenen Berührungsängste eliminieren. Es gibt einige Bücher zum Thema Hypnose – aber die meisten sind für Therapeuten geschrieben –, die allerdings auch meist nur bedingt effektive Methoden beschreiben. Sogar in neueren Enzyklopädien stehen Informationen über Hypnose, die dem Wissensstand von 1940 oder 1950 entsprechen, da dort immer dieselben Menschen mit einem ähnlichen Wissensstand die Texte aktualisieren (oder abschreiben). Zudem sind sie dann auch noch aus der Sichtweise der Wissenschaft geschrieben, was es für den Laien schwieriger macht zu verstehen, was nun wirklich gemeint ist. Ich möchte daher die Hypnose so einfach erklären, wie sie auch ist.
Hypnotisieren ist einfach! Sie als Werkzeug zu nutzen, um den Menschen zu helfen, ebenfalls! Diejenigen, die das Gegenteil behaupten oder immer gleich die »gefährlich« und »nur für Ärzte«-Keule schwingen, sind voreingenommen oder ungenügend aufgeklärt. Sie sind mitverantwortlich für die Verunsicherung der Bevölkerung zum Thema Hypnose.
Hier an dieser Stelle die Einladung an alle Voreingenommenen, das Buch trotzdem zu lesen und sich Gedanken zu machen, ob die ihnen heute geläufigen Methoden wirklich so effizient und effektiv sind, wie sie glauben, oder ob man sich nicht doch einmal näher informieren sollte, was denn der eigentliche Stand der Entwicklung ist. Übrigens haben schon ganz viele Ärzte, Zahnärzte, Psychiater und Psychologen unsere Ausbildungen absolviert – alle waren begeistert und wünschten, sich das Wissen bereits viel früher angeeignet zu haben.
Genau hier möchte ich ansetzen und eine neue, offene, geistige Haltung zum Thema Hypnose herbeiführen helfen. Eine erste, wirklich positive Prägung schaffen, denn die erste Prägung ist von großer Relevanz. Verblüffen, verwundern und die Neugierde wecken auf etwas Alltägliches, etwas völlig Natürliches, was aber kaum je wirklich wahrgenommen wird, zudem oft verklärt und in einem völlig falschen Licht dargestellt wird.
Achtzig Prozent der bisherigen Hypnosetherapien laufen folgendermaßen ab: Sie melden sich für eine Hypnosetherapie bei einem Hypnotiseur, den Sie im Internet gefunden haben, der einen Artikel geschrieben hat oder der Ihnen empfohlen wurde, an. Dann kommen Sie in seine Praxis, die einen mehr oder weniger professionellen Eindruck erweckt. Ihre Angaben werden mehr oder minder detailliert aufgenommen