Hypnose. Hansruedi Wipf

Hypnose - Hansruedi Wipf


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der Hypnose bei sich innerhalb von Sekunden herbeizuführen.

      Ob jemand in Hypnose geht oder nicht, ist immer in Relation zu setzen mit dem Willen, in die Hypnose zu gehen, angstfrei zu sein und sich darauf einlassen zu wollen. Nicht alle Menschen gehen gleich schnell in die Hypnose. Einige müssen es regelrecht üben, aber nach einer gewissen Zeit schaffen es alle.

      Ich habe schon oft Klienten gehabt, denen gesagt wurde, dass sie nicht hypnotisierbar wären. Das stimmt so nicht! Es liegt nur am Fachwissen und der wahrgenommenen Kompetenz des Hypnotiseurs, und gelegentlich mal an der Situation, in der sich ein Klient gerade im Leben befindet (zum Beispiel, wenn er noch nicht bereit dafür ist, dass ihm geholfen wird oder ein sekundärer Krankheitsgewinn vorhanden ist). Ich hatte auch schon Klienten, bei denen es partout nicht geklappt hat. In dem Moment habe ich mir Gedanken gemacht, was ich verpasst habe, aber den Klienten keinesfalls mit so einer Aussage belastet, dass er Schuld hätte oder unfähig wäre. Es könnte ja sein, dass jemand zum Hypnotiseur geschickt wurde auf Empfehlung (zum Beispiel des Ehepartners), aber nicht wirklich möchte, sprich, der eigene Antrieb fehlt. Dann ist es sehr wohl möglich, dass es nicht klappt. Natürlich kann es auch ganz einfach an der Sympathie/Antipathie zwischen zwei Menschen liegen, aber unter dem Strich gilt: jeder Mensch ist hypnotisierbar, wenn er das auch wirklich möchte.

      Oft werde ich gefragt, ob man an die Hypnose glauben muss, um hypnotisiert zu werden. Die Antwort ist ganz einfach: Nein, muss man nicht und trotzdem funktioniert es – einzig und allein die Bereitschaft, es zuzulassen, muss vorhanden sein. Gegen seinen Willen jemanden zu hypnotisieren, ist brotlose Kunst, Zeitverschwendung und zudem ethisch unangemessen.

      Wer möchte schon zu etwas gezwungen werden, was er nicht will – also wehrt er sich. Bei der Hypnose ist es dann so, dass sie nicht zustande kommt. Sie funktioniert aber definitiv auch ohne, daran zu glauben. Viele sind dann überrascht, dass es geklappt hat und freuen sich, dass sich ein Erfolg eingestellt hat. Ich sage immer:

       »Glücklich diejenigen, die einfach loslassen können, vertrauen und sich in die Hypnose begeben – denen kann meist auch viel einfacher und rascher geholfen werden. Je mehr der Klient loslässt, desto mehr Kontrolle bekommt er anschließend über sein Leben zurück. Loslassen hat nichts mit Kontrollverlust zu tun.«

      Es gibt auch andere Sichtweisen, die besagen, dass nur etwa 70 % der Menschen hypnotisierbar wären und davon nur 10 %–30 % wirklich tief. Hier handelt es sich eindeutig um fehlendes Fachwissen. Sollte ein Hypnotiseur oder Ausbilder diese Zustände nicht herbeiführen können, dann sollte er sich überlegen, noch einmal über die Bücher zu gehen oder eine moderne Ausbildung zu buchen. Für den Klienten gibt es dann nur die Lösung, sich einen wirklich geeigneten Hypnotiseur zu suchen, der sein Handwerk auch versteht.

      Die einen sagen: »Wow, habe ich mich schwer gefühlt«, andere dagegen, dass sie sich ganz leicht gefühlt hätten, wieder andere, dass sie ihren Körper nicht mehr wahrgenommen hätten, sondern nur noch Gedanken waren. Viele Menschen erzählen von der Hypnose als einem Zustand, den sie bereits kannten, der sich aber extrem wohltuend angefühlt hat, und noch einmal andere sagen, dass sie eigentlich gar nicht das Gefühl hatten, wirklich in Hypnose gewesen zu sein, was nicht bedeuten soll, dass sie es nicht auch wirklich waren.

      Wie auch immer Sie sich also während der Hypnose fühlen, es ist richtig für Sie. Es gibt kein richtig oder falsch. Es erklingen nicht plötzlich irgendwelche Fanfaren, die signalisieren: »Achtung, Achtung, der Zustand der Hypnose ist soeben eingetreten!« Nein, meist sind auch die Übergänge in die verschiedenen Ebenen der Hypnose fließend und nicht immer klar abgegrenzt. Obwohl, wenn dann definitiv in einem dieser Zustände angekommen, diese durch einen kompetenten Hypnotiseur anhand klar zu unterscheidender Merkmale oder Anzeichen für den Klienten spür- und erlebbar gemacht werden können.

      Hypnose ist ein natürlicher Zustand, der spontan eintreten kann, daher braucht man auch bei der gezielt herbeigeführten Hypnose nicht lange, bis der Zustand erreicht ist. Verabschieden Sie sich bitte von Gedanken, dass es eine langwierige und ermüdende Angelegenheit ist, in die Hypnose zu gehen, dass es womöglich ganz still sein muss, Musik dazu gehört oder schummriges Licht. Wie bereits erwähnt, ist die normale Hypnoseeinleitung eine Sache von vier bis sieben Minuten. Danach folgt in den meisten Fällen eine Vertiefungstechnik von knapp ein bis zwei Minuten, und dann ist der Klient bereit für den therapeutischen Teil der Hypnose.

      Es gibt aber auch Induktionen, die gerade einmal ein paar Sekunden dauern und innerhalb kürzester Zeit soliden Somnambulismus erzielen können, Blitzhypnose oder Schnell-Induktion genannt. Alles, was weniger als zehn Sekunden dauert, ist hervorragend und lässt viel mehr Zeit für die eigentliche Veränderung, die der Klient wünscht. Vier bis sieben Minuten sind aber völlig akzeptabel und normal. Nicht jeder Hypnotiseur möchte mit den Schnellst-Induktionen arbeiten. Dieser Spielraum ist in Ordnung.

      Also, je rascher wir jemanden in die Hypnose verhelfen, desto angenehmer und vorteilhafter ist es für den Klienten. Übrigens habe ich noch nie von einem Klienten gehört, dass die Blitzhypnose unangenehm gewesen wäre – die meisten sind sogar extrem dankbar und angetan davon, dass sie rasch in die Hypnose durften.

      Etliche der langwierigen, progressiven und auf Entspannungstechniken basierenden Methoden sind für viele Klienten frustrierend, sie könnten schon längst loslassen, aber der Hypnotiseur muss noch sein Programm der Hypnoseeinleitung abspulen. Es gibt heute noch zur Anwendung gebrachte Techniken zur Einleitung der Hypnose, die sage und schreibe 20–45 Minuten dauern! Diese Techniken sind völlig überholt und rauben wertvolle Therapiezeit! Das ist falsch – und nicht umgekehrt.

      Wir haben eine Verantwortung gegenüber dem Klienten, und wenn es bekannte und erlernbare Techniken und Methoden auf dem Markt gibt, die rascher zum Ziel führen, dann liegt es in unserer Verantwortung, diese auch zur Anwendung zu bringen! Falls ich sie noch nicht beherrsche, ist es meine Pflicht als Hypnotiseur, sie zu erlernen, um auf dem aktuellsten Wissensstand zu sein.

      Es geht hier auch um Kosten und um Leid. Kosten, die irgendjemand bezahlen muss – ob der Klient oder die Krankenkasse, ist egal – aber jemand bezahlt immer dafür, und um Leid, das rascher aufgelöst werden könnte. Beides obliegt dem Verantwortungs- und Einflussbereich des Therapeuten, er muss diese beiden Punkte berücksichtigen und so rasch wie möglich so viel wie möglich erledigen. Einen Klienten wider besseren Wissens länger als nötig, in Behandlung zu behalten, ist unethisch, verwerflich und unter dem Strich nichts anderes als Betrug am Klienten oder den Krankenkassen (sofern diese die Kosten überhaupt übernehmen).

      Die Therapieindustrie täte gut daran, über die Bücher zu gehen und unsinnige, erfolglose oder langwierige Therapien einzuschränken oder gänzlich abzuschaffen, zumal andere, effizientere und effektivere Methoden heute schon längst auf dem Markt sind. Eine davon ist ganz bestimmt die moderne, ursachenorientierte Hypnosetherapie. Dazu ist aber eine breitere Offensive nötig, um die neuesten Hypnosetechniken und Methoden in ihrer vollen Effizienz und Effektivität bekannt und akzeptiert zu machen.

      Sie müssen sich nicht krank fühlen oder krank sein, um die Vorteile der Hypnose für sich zu nutzen. Im Gegenteil – warum warten? Es gibt tolle CDs/MP3s, die Ihnen helfen können, Ihren täglichen Stresslevel abzubauen, präventiv Ihr Immunsystem zu stärken, Ihre mentale, geistige Leistung zu optimieren, Ihre Ausgeglichenheit zu trainieren, Ihre Motivation oder Kreativität zu fördern, das Selbstvertrauen zu steigern oder gar die Selbsthypnose zu erlernen. Sie können auch zu einem Hypnotiseur gehen und es live erleben. Das Live-Erlebnis ist in jedem Fall sinnvoller; von einem Hypnotiseur lernen Sie besser und einfacher, wie man sich selbst hypnotisieren kann. Sich Gedanken zu machen, wie man Probleme vermeidet, ist normalerweise viel weniger aufwendig als existierende Probleme zu bewältigen.

      Leider wissen wir alle, dass der Mensch sich meist erst dann bewegt, wenn es unbequem, sprich ungemütlich oder gar schmerzhaft geworden ist, dann, wenn die Angst vor womöglich noch schlimmeren Konsequenzen ihn antreibt, Hilfe


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