Wirtschaft für Dummies. Sean Masaki Flynn

Wirtschaft für Dummies - Sean Masaki Flynn


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der Knappheit und der abnehmenden Erträge aus. Deshalb werde ich im Rest von Teil I zunächst diese Grundlagen erklären, bevor ich in Teil II und Teil III die Mikroökonomik und in Teil IV die Makroökonomik beschreibe. Aber zunächst gebe ich Ihnen einen Überblick über die Mikroökonomik und die Makroökonomik.

       Der Blick auf das Einzelne: Mikroökonomik

      Die Mikroökonomik beschäftigt sich mit den grundlegenden ökonomischen Einheiten, Elementen oder Akteuren des Wirtschaftsgeschehens: Einzelpersonen und Unternehmen. Ich gehe näher auf die Mikroaspekte der Wirtschaft ein: Angebot und Nachfrage, Wettbewerb, Eigentumsrechte, Probleme mit Märkten und die wirtschaftlichen Probleme des Gesundheitswesens. Die nachfolgenden Betrachtungen beziehen sich auf den Handel mit Sachgütern und Dienstleistungen, das heißt auf Gütermärkte. Nicht ausdrücklich betrachtet werden die Märkte mit Produktionsfaktoren, die sogenannten Faktormärkte.

       Angebot und Nachfrage ausgleichen

      In einer modernen Wirtschaft produzieren und konsumieren Einzelpersonen und Unternehmen die jeweiligen Güter und tauschen diese auf Märkten. Angebot und Nachfrage bestimmen die Preise und Produktionsmengen auf diesen Märkten. Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf Märkten bestimmt, was hergestellt und zu welchen Preisen angeboten wird. (Einzelheiten dazu finden Sie in Kapitel 4.)

      In einer individualistischen Betrachtungsweise entscheiden Einzelpersonen, wie sie mit begrenztem Einkommen das größtmögliche Glück erzielen. Zu diesem Zweck bewerten sie zunächst den Nutzen oder die Befriedigung, die sie sich von den verschiedenen Optionen versprechen. Dann wägen sie gegen diesen Nutzen die mit jeder Option verbundenen Kosten ab, um die Option auszuwählen, die ihnen bei ihrem begrenzten Einkommen den größtmöglichen Nutzen liefert. Diese Entscheidungen bilden die Basis für die Nachfragekurven, die die Preise und Produktionsmengen auf Märkten beeinflussen. (Entscheidungen und Nachfragekurven werden in Kapitel 5 behandelt.)

      Analog dazu bilden die gewinnmaximierenden Entscheidungen von Unternehmen die Angebotskurven. Jedes Unternehmen entscheidet, was und wie viel es produziert, indem es Kosten und Gewinne vergleicht. Eine Outputeinheit wird nur dann produziert, wenn sie den Gewinn ihres Herstellers erhöht. Insbesondere wird ein Unternehmen eine Einheit nur produzieren, wenn der Gewinn aus dem Verkauf dieser Einheit die Kosten für die Produktion dieser Einheit übersteigt. Dieses Verhalten ist die Grundlage für den Anstieg der Angebotskurven und beeinflusst die Preise und Produktionsmengen auf den Märkten. (Einzelheiten dazu finden Sie in Kapitel 6.)

       Abschätzen, warum Wettbewerb positiv sein kann

      Vielleicht betrachten Sie gewinnmaximierende Unternehmen nicht mit Wohlwollen, aber die Mehrheit der Wirtschaftswissenschaftler sieht sie positiv – jedenfalls solange sie in ihren Branchen miteinander konkurrieren. Der Grund dafür ist, dass Unternehmen, die gezwungen sind zu konkurrieren, zwei Bedingungen erfüllen müssen:

       Sie sind allokationseffizient, das heißt, dass sie die Güter und Dienste produzieren, die die Konsumenten am dringendsten konsumieren wollen.

       Sie sind produktionseffizient, das heißt, dass sie diese Güter und Dienste zu den geringstmöglichen Kosten produzieren.

      Allokations- und Produktionseffizienz von konkurrierenden Unternehmen bilden die Basis der berühmten unsichtbaren Hand von Adam Smith – der Vorstellung, dass die Gier von Unternehmen, die durch den Wettbewerb angetrieben werden, dazu führt, dass sie sich gesellschaftlich gesehen optimal verhalten, als würden sie durch eine unsichtbare Hand dahin gehend geleitet, für die Gesellschaft positive Dinge zu tun. Diese Vorstellung und viele weitere Vorteile des Wettbewerbs werden in Kapitel 7 eingehend behandelt.

       Probleme untersuchen, die durch Mangel an Wettbewerb entstehen

      Leider werden nicht alle Unternehmen durch den Wettbewerb eingeschränkt; dies führt dazu, dass sich Unternehmen nicht gesellschaftlich optimal verhalten. Den extremsten Fall stellt das Monopol dar: eine Situation, in der es in einer Branche nur ein Unternehmen gibt, was bedeutet, dass es absolut keinen Wettbewerb gibt. Monopole verhalten sich in der Regel – das heißt abgesehen vom Spezialfall natürlicher Monopole – sehr negativ: Sie beschränken die Produktionsmengen, um die Preise und Gewinne in die Höhe zu treiben. Diese für den Konsumenten schmerzlichen Aktionen werden zeitlich unbegrenzt fortgesetzt, falls nicht die Regierung Schritte unternimmt, um das Verhalten des Unternehmens zu regulieren.

      Ein weniger extremer Fall fehlenden Wettbewerbs ist das Oligopol: eine Situation, in der in einer Branche nur einige wenige Unternehmen existieren. In solchen Situationen treffen Unternehmen oft Absprachen, um nicht miteinander zu konkurrieren und so höhere Preise halten und größere Gewinne erzielen zu können, es kann aber auch passieren, dass sie auf solchen Märkten sehr heftig um die Kunden kämpfen. Doch für solche Unternehmen ist es oft schwierig, ihre Absprachen einzuhalten. Das führt dann dazu, dass oligopolistische Unternehmen letztlich doch miteinander konkurrieren, obwohl sie sich, so gut es geht, bemühen, diese Konkurrenz zu vermeiden. Deshalb ist es hier nicht immer erforderlich, dass die Regierung regulierend eingreift. (Mehr über Monopole und Oligopole erfahren Sie in den Kapiteln 8 und 9.)

       Die Reformation der Eigentumsrechte

      Märkte und Wettbewerb können nur dann zuverlässig sozial vorteilhafte Ergebnisse bringen, wenn die Gesellschaft ein brauchbares System von Eigentumsrechten einführt. Ein Eigentumsrecht räumt einer Person das ausschließliche Recht ein, über den Einsatz einer produktiven Ressource zu entscheiden. So kann etwa eine Person, die das Eigentumsrecht an einem Grundstück besitzt, bestimmen, ob es für die Landwirtschaft, für einen Vergnügungspark oder für einen Naturschutzpark genutzt werden soll. Fast alle Umweltverschmutzungsprobleme sowie alle Fälle von Artensterben sind die direkte Folge unzureichend konstruierter Eigentumsrechte, die Anreize schaffen, nachteilige Dinge zu tun. Wirtschaftswissenschaftler nehmen dieses Problem sehr ernst und haben ihr Bestes getan, um die Eigentumsrechte zu reformieren und so die Umweltverschmutzung zu verringern und das Artensterben zu beenden. Ich behandele diese Fragen in Kapitel 10 ausführlich. An dieser Stelle ist aber auch darauf hinzuweisen, dass die Existenz privater Eigentumsrechte in einem marktwirtschaftlichen System typischerweise zu bestimmten Vermachtungen führt, die sich zum Beispiel in einer sehr ungleichen personellen Einkommens- und Vermögensverteilung zeigen.

       Andere häufige Formen von Marktversagen


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