Wirtschaft für Dummies. Sean Masaki Flynn

Wirtschaft für Dummies - Sean Masaki Flynn


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vor, wenn entweder der Käufer oder der Verkäufer mehr über die Qualität des verhandelten Gutes weiß als die Gegenpartei. Weil dadurch eine Partei im Vorteil ist und Misstrauen geweckt wird, kommen möglicherweise potenziell vorteilhafte wirtschaftliche Transaktionen nicht zustande.

       Öffentliche Güter sind Güter oder Dienste, deren Leistungen nicht auf einen bestimmten Empfänger beschränkt werden können. Das bedeutet: Wenn Sie das Gut oder den Dienst für eine Person erstellen oder leisten, kommt sein Nutzen auch anderen Personen zugute. (Denken Sie beispielsweise an ein Feuerwerk.) Das Problem ist, dass die meisten versuchen, den Nutzen zu ziehen, ohne dafür zu bezahlen.

      Ich behandele den möglichen Umgang mit diesen beiden Situationen in Kapitel 11.

       Wirtschaftliche Probleme des Gesundheitswesens

      Fast jeder macht sich ernsthaft Sorgen um eine erschwingliche und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung, die durch ein öffentliches Gesundheitssystem, eine betriebliche Krankenversicherung oder durch private Gesundheitsvorsorge zur Verfügung gestellt wird. Jedes dieser Systeme bietet unterschiedliche Anreize, die seine Effizienz, Nutzung und Kosten – oft der eigentlichen Absicht entgegengesetzt – beeinflussen. In Kapitel 12 erfahren Sie Näheres über die Anreize, Vorschriften und Richtlinien, die bestimmen, wie sowohl der Leistungsumfang als auch die Bezahlbarkeit unter ökonomischen Gesichtspunkten verbessert werden können. (Ein anderes interessantes Beispiel ist in diesem Zusammenhang das Feld der Alterssicherung. Aus Platzgründen muss indes in diesem Buch eine Behandlung dieses Themas unterbleiben.)

       Der Blick auf das Gesamtbild: Makroökonomik

      Die Makroökonomik untersucht die Wirtschaft als ein einheitliches Ganzes. Mit der Makroökonomik muss man sich beschäftigen, weil bestimmte Faktoren wie beispielsweise Zinssätze oder die Steuerpolitik Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben. Außerdem sind alle Menschen und Unternehmen von einer Rezession oder einem Aufschwung betroffen. In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die Makroökonomik.

       Die Wirtschaft messen

      Wirtschaftswissenschaftler messen – neben anderen Gesamteinkommenskonzepten wie dem Bruttonationaleinkommen oder dem Volkseinkommen – das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum, normalerweise einem Quartal oder einem Jahr. Wenn man nicht messen kann, wie es der Wirtschaft geht, kann man auch nicht beurteilen, ob die Maßnahmen der Regierung, um die Wirtschaft zu verbessern, tatsächlich helfen oder schaden. (Näheres zum BIP erfahren Sie in Kapitel 14.)

       Internationaler Handel

      Internationaler Handel findet statt, wenn Konsumenten, Unternehmen oder Regierungen Produkte oder Ressourcen kaufen, die in anderen Ländern hergestellt wurden. Weil importierte Güter oft mit einheimischen Gütern konkurrieren, ist der internationale Handel Gegenstand endloser politischer Kontroversen und Versuche, Importzölle oder Importquoten einzuführen, um ausländische Güter fernzuhalten und so den einheimischen Produzenten das Leben zu erleichtern.

      Solche Dispute werden durch Befürchtungen verstärkt, dass die fremden Produkte unter unfairen Arbeitsbedingungen hergestellt worden sein könnten, dass die ausländischen Produzenten von ihren Regierungen subventioniert worden sein könnten und dass die Wechselkurse von fremden Regierungen manipuliert worden sein könnten, um den eigenen Unternehmen Preisvorteile vor Unternehmen in anderen Ländern zu verschaffen. In Kapitel 14 erkläre ich, wie Ökonomen diese und andere Probleme einer globalisierten Wirtschaft analysieren.

       Rezessionen verstehen und bekämpfen

      Eine Rezession tritt, vereinfacht gesagt, dann ein, wenn die Gesamtmenge der Güter und Dienstleistungen abnimmt, die in einer Wirtschaft produziert werden. Rezessionen sind aus zwei Gründen schmerzhaft:

       Weniger Produktion bedeutet weniger Konsum.

       Viele Arbeitnehmer verlieren ihren Arbeitsplatz, weil die Unternehmen weniger Mitarbeiter benötigen, um die geringere Menge von Gütern zu produzieren.

      Rezessionen dauern an, weil gewisse institutionelle Faktoren (wie Mindestlöhne als Kostenfaktor für die Unternehmen) in der Wirtschaft es schwer machen, dass die Preise fallen. Wenn die Preise schnell und leicht fallen könnten, würden sich Rezessionen schnell selbst auflösen. Aber weil die Preise nicht schnell und leicht fallen können, mussten Wirtschaftswissenschaftler politische Instrumente entwickeln, um der Wirtschaft zu helfen, Rezessionen so schnell wie möglich zu überwinden.

      Diese beiden Instrumente sind die Geldpolitik und die Fiskalpolitik, die ich in Kapitel 17 eingehend behandele:

       Die Geldpolitik arbeitet mit Änderungen der Geldmenge und der Zinsen, um so die wirtschaftliche Aktivität anzuregen. Wenn beispielsweise die Zinssätze fallen, leihen sich die Konsumenten gegebenenfalls mehr Geld, um sich Güter wie Häuser und Autos zu kaufen. Außerdem werden eventuell dadurch mehr private Investitionen durch die Unternehmen durchgeführt. Dadurch wird die wirtschaftliche Aktivität angeregt und die Wirtschaft beschleunigt.

       Die Fiskalpolitik bezieht sich auf Maßnahmen der Regierung, bei denen die öffentlichen Ausgaben gesteigert und/oder niedrigere Steuersätze verwendet werden, um zur Bekämpfung von Rezessionen beizutragen. Wenn die Regierung beispielsweise mehr Güter und Dienste kauft, nimmt die wirtschaftliche Aktivität zu. Analog dazu haben die Konsumenten ein höheres Einkommen nach Steuern, wenn die Regierung die Steuersätze senkt. Wenn die Konsumenten dieses zusätzlich verfügbare Einkommen ausgeben, wird die wirtschaftliche Aktivität ebenfalls gesteigert.

      In den ersten Jahrzehnten, in denen Keynes’ Ideen zur Bekämpfung von Rezessionen in die Praxis umgesetzt wurden, schienen sie wirklich gut zu funktionieren. Doch in den 1970er-Jahren wurden sie weniger erfolgreich eingesetzt, und es zeigte sich, dass die Geld- und Fiskalpolitik zwar mächtige Instrumente zur Bekämpfung von Rezessionen waren, aber auch ihre Grenzen hatten. Daher beschreibe ich


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