Der Bote. Hans-Joachim Rech
attraktive Glaubensschwester mit messerscharfem Verstand, der man schon öfters den Wechsel in die oberste Etage der Liga Konföderation anbot - worüber sie sich geehrt fühlte, aber ebenso freundlich lächelnd dankend ablehnte.
Die Liga der Zeitreisenden
„Die Eindämmung der Pandemie war nie das eigentliche Ziel“
„Nach dreizehn Monaten Pandemie reichen Durchhalteparolen nicht mehr aus.“
„Der Wettlauf zwischen Impfen und Dritter Welle ist verloren“
„Möge Gott uns davor bewahren die letzte Karte zücken zu müssen“
„Indiens Kampf gegen die Pandemie gefährdet die gesamte Welt“
„Chinas Macht- und Impfpolitik bringt die Welt in Gefahr“
„Die WHO sieht den höchsten Infektionszuwachs seit Beginn der Pandemie“
„In Afrika hat sich ein weiteres mögliches globales Killervirus erhoben - es trägt den Namen MERS - eine Lungenseuche, und ist gefährlicher und tödlicher als das Covid 19. Es gehört zur Gruppe der Zoonosen - besitzt die Fähigkeit vom Säugetier auf den Menschen überzuspringen.“
(Zitate - Aussagen anerkannter Virologen, Ärzte und politischer Repräsentanten, die plakativ die Projektionsfläche der Beamer Wand in der Bibliotheka für sich beanspruchten)
Anfang April des Jahres 2021, dem zweiten Jahr der großen Pandemie, welche unter dem Sammelbegriff Corona in die Annalen der Menschheit eingehen sollte, trafen sich in einem kleinen eher unbedeutenden Ort in einem Land der europäischen Alpenregion eine kleine Gruppe Wissenschaftler, Forscher, Mediziner und Zukunftsanalysten, um über den Fortbestand der Menschheit im Allgemeinen, dem gesicherten Rückzug Auserwählter in eine gesicherte Basis auf dem Planeten Erde oder andernorts (Mond oder Mars) und den weiteren Möglichkeiten zur Entwicklung eines schlagkräftigen und hochwirksamen Impfstoffes zu diskutieren, der die Überlebensfähigkeit sowie den Schutz der Auserwählten garantiert, eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Gesamtplanes, der bereits in wesentlichen Teilen fortgeschritten ist und eine mögliche Evakuierung ausgewählten menschlichen Restbestandes vom Planeten Erde vorsieht - so die Präambel zur Eröffnung dieser Zusammenkunft einer kleinen Gruppe, die sich unter dem Namen „Zwölf Apostel“ immer dann an einem geheimen, zuvor durch völlig unauffällige Auswahlkriterien bestimmten Ort zusammen findet, um über ernsthafte, die Existenz der Menschheit bedrohende Entwicklungen zu beraten. Die Räumlichkeiten dieser Zusammenkunft befanden sich durchweg in betagten, klösterlichen Anwesen abseits urbaner Konglomerate oder ähnlicher immobiler Anhäufungen, um individuelle Störungen der Zusammenkunft jeglicher Art auszuschließen. Die Organisation der Zusammenkunft oblag einem Mitglied der klösterlichen Bruderschaft, die sich ihrem Kodex honoris entsprechend einem bis zu ihrem Tod geltenden Schweigegelübde unterwarfen. In jedem Land dieser Welt existierte in einer klösterlichen Baulichkeit, die ihrem Erscheinungsbild nach eher mit einer bäuerlichen Lebensgemeinschaft als einem Kloster zu vergleichen war, eine Kommende, welche dem Lebens- und Wirtschaftsraum früherer Ordensgemeinschaften entsprach und den bescheidenen Bedürfnissen der Menschen in diesen Anwesen vollkommen genügte. Die Kommunikationsstruktur war so archaisch einfach wie effizient - innerhalb des Anwesens erfolgte die Verständigung über eine abgewandelte Form der Gebärdensprache, außerhalb des klösterlichen Anwesens durch die Erzeugnisse aus Landwirtschaft und Tierhaltung. In diesem Bereich hatten die - nennen wir sie der Einfachheit halber „Mönche“, diese Kommunikationsmethode zu einer Perfektion entwickelt, wie sie auf diesem Planeten nicht ein zweites Mal existiert, wobei sich die speziellen methodischen Verständigungsmuster von Land zu Land und Kloster zu Kloster unterschieden. Dieses System besaß die Eigenschaft zu einer komplexen Verschlüsselung und Transmission vielfältiger Daten und ähnelte in gewisser Weise jener legendären ENIGMA Maschine, die im Verlauf des Zweiten Weltkrieges zu einer zentralen Nachrichtenübermittlungs- Chiffrier- und Dechiffriermaschine wurde. In einem Nebenraum, der von seiner Größe und Ausstattung her eher einem Vorratsraum denn einem Vortragsraum glich, eingebettet in das Mauerwerk neben der Bibliotheka zwischen Dormitorium(Schlafraum) und Refektorium(Speiseraum) gelegen, erreichbar über ein halbes Dutzend, mit einem gummiartigen Belag überzogenen Stufen, die jeden - auch noch so behutsam und dezent gehaltenen Fußtritt eines Bruders oder Gastes mit der Schnelligkeit einer Fangschrecke beim Schlag in ein absolut lautloses Phantom verwandelten. Dieser Belag ließ auch das Gefährt der „Zwölf Apostel„ die sich stets in Zeiten eines globalen Notstandes, einer internationalen Gefahr für den Fortbestand des Planeten und der menschlichen Spezies oder eines extraterrestrischen Angriffs aus der eigenen oder einer fernen fremden Galaxie zur Zusammenkunft einfanden, dieser Belag ließ jenes „Gefährt“, der Einfachheit halber Unterseeboot genannt, in einem völlig wahrnehmungslosen Nichts der Anonymität verschwinden. Es handelte sich bei diesem Material um eine deutsche Erfindung aus der Zeit des letzten globalen Krieges, auch Zweiter Weltkrieg genannt, der den bis dahin noch bestehenden großen kolonialen Imperien auf diesem Planeten den Todesstoß versetzte, wenngleich der ursächliche Antreiber zu diesem globalen Krieg der als diktierter Verlierer aus dem Ersten Weltkrieg hervorgegangene das Deutsche Kaiserreich war, das nach 1918 praktisch aufhörte zu existieren und in eine Republik gewandelt wurde. Im Grunde alles Schnee von gestern, eine landläufige volksmundliche Bezeichnung für einen Begriff, der hinlänglich erklärt und in den Annalen der jeweiligen Enzyklopädien inzwischen bis zur Erschöpfung dritten oder vierten Grades schriftlich, verbal und visuell debattiert und erörtert wurde. Über den Aufenthalts- oder Anlandungsort des „Unterseebootes“, der nicht unbedingt mit einem physikalisch mineralischen „Gesteinsboden“ gleichzusetzen ist, war nichts weiter bekannt, alle Nachforschungen gleich welcher Art auch immer - würden sie denn von wem auch immer angesträngt werden, hätten als Ergebnis stets die gleiche Aussage anzubieten - „keine Anzeichen eines molekularen Schwimm- oder Tauchkörpers“. Damit war dieser Part der Unsichtbarkeit der „Zwölf Apostel“ und ihres „schwimm- und tauchfähigen Zuhauses“ abschließend beantwortet und wurde primär geschlossen und zu den Akten gelegt. Die Männer und Frauen, die sich die „Zwölf Apostel“ nannten, stammten aus einer langen, sehr langen Abfolge sagen wir - ordnender geistig- universaler Kraftquellen, die ihren Ursprung jenseits aller Vorstellungskraft intelligenten Lebens in welcher Galaxie, in welchem Sonnensystem oder auf welchem Planeten auch immer aus den Urkräften schöpferischen Willens nahmen und in diesem Auftrag als - sagen wir vereinfacht „Zeitreisende“ mit ordnenden, ausgleichenden - aber auch destruktiven Kräften ausgestatteten Wesen über den Zyklus des Werdens und Vergehens aller Universen in allen Ewigkeiten ihre regulative Ordnungs- und Obhutspflicht wahrnahmen. Der Name ihres „Unterseebootes“ war dem Abkömmling des Olympischen Göttergeschlechtes und Herrscher des Meeres mithin nach Poseidon benannt, einem Bruder des Zeus, der sich die Herrschaft über die Welt noch mit Hades teilen musste, dem Gott und Gebieter der Unterwelt. Zeus als Gottvater und Herrscher des Himmels wachte über das Zusammenwirken aller Kräfte und gütig-fruchtbare Gestalten seiner Brüder in Einklang mit dem Wirken aller Gottheiten in den irdischen Refugien, die sie in Anleitung von den Menschen bewirtschaften ließen. So in etwa waren und sind die Dinge auf einfachste und verständlichste Weise zusammengefasst und reduziert. Die Systematik und Komplexität hinter diesem einfach erscheinenden Kasus Kausalis offenbarte sich jedoch nur jenen „Zwölf Aposteln“, welche sich auch im Jahre des Herrn 2021 zu einer Zusammenkunft in einer klösterlichen, abseits aller betriebsamen urbanen Konglomerate gelegenen Immobilie ohne Namen einfanden, um Maßnahmen abzustimmen, die eine Eindämmung jener Pandemie einzuleiten, die unter dem Namen Corona Covid 19, die Weltbevölkerung zunehmend in Angst und Schrecken versetzte und in der Tat das Potenzial zu einer alles vernichtenden Seuche in sich trug. Letzte Meldungen aus den Regionen des Nahen Ostens ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Zukunft der menschlichen Spezies an einem Scheitelpunkt angelangt war, wo es nur noch um Sieg oder Untergang ging. Die einhellige Meinung der dort tätigen Wissenschaftler, Mediziner und Forscher ging dahin, dass die Pandemie nicht mehr beherrschbar ist und in eine unkontrollierbare globale Vernichtungspandemie mutiert, die alles menschliche und möglicherweise - auf Lungenatmung angewiesene Leben tötet. Die WHO erklärte am 30.Januar 2021 die Lage zur Pandemie durch Corona Covid 19 zu einer internationalen Notlage. Leider haben zahlreiche Länder, besonders