Fire&Ice 5 - Brandon Hill. Allie Kinsley
er murmelte fluchend vor sich hin.
"Kannst du beim Duschen nicht deine Klappe halten?", fragte Bran, weil er sich seinetwegen beinahe zwei Mal beim Rasieren geschnitten hätte.
"Kann ich normalerweise schon, aber irgend so ein Arschloch hat mir gestern auf die Fresse gehauen und sowohl Shampoo als auch Rasierschaum brennen in der Wunde!", maulte Jack zurück.
Bran grinste vor sich hin und hielt im weiteren Verlauf seine Klappe.
Er versuchte, sowieso schnellstmöglich fertig zu werden, um Alexa nicht zu verpassen. Er trocknete sich flüchtig ab und schlüpfte dann in seine knielange, bunte Gauklerhose.
Alexa trat nur wenige Minuten später aus dem Duschwagen der Damen. Ihre nassen Locken hatte sie zu einem Knoten nach oben geschlungen. Das Wasser lief ihr an Hals und Nacken hinab und zog seinen Blick magisch an.
Sie trug ein schwarzes Spagettitop und passende Shorts, sodass Bran ihren wunderschönen Körper mit der makellosen Haut eingehend betrachten konnte.
"Hey", sagte sie lächelnd. "Lass uns zurückgehen, Jack braucht immer ewig beim Duschen."
Unwillkürlich lächelte er zurück. "Gern."
Seite an Seite gingen sie zurück und Bran hätte nichts lieber getan, als seinen Arm um ihre Schulter zu legen. Soweit waren sie aber noch nicht.
"Hör mal, wegen gestern ...", fing er mit dem unangenehmen Thema an, aber es musste schließlich aus der Welt geschaffen werden.
"Kein Thema. War ein blödes Missverständnis. Ich weiß auch, dass das mit Jack und mir von außen immer etwas seltsam wirkt, aber ich dachte irgendwie, dass es alle schon wissen, daher ...", sie zuckte mit ihren Schultern und lächelte ihn entschuldigend an.
"Wissen was?", fragte er vorsichtig.
"Na, dass wir nur Freunde sind. Er ist mein bester Freund und noch vieles mehr, aber wir sind bei Gott kein Paar!"
Gerne würde er bei vieles mehr genauer nachhaken, aber dafür hatte er im Moment keinen Nerv. Erst einmal wollte er seine Traumfrau kennenlernen.
"Erzähl mir was über dich", forderte er sie auf, nachdem sie sich am Lagerfeuer niedergelassen hatten.
Um ihr nicht zu zeigen, wie wichtig ihm das hier war, beschäftigte er sich mit dem Feuer.
Er warf ein wenig Stroh, Späne und kleine Holzspalte hinein, bis es richtig brannte.
Sie hatte eine Familie, aber wenig Kontakt mit ihnen, weil diese weder ihre Berufswahl noch Jack akzeptieren wollten. Am meisten telefonierte sie noch mit ihrer kleinen Schwester, erzählte Alexa. Diese sei sehr ruhig und immerzu in ihre Bücher vertieft. Kaum aus dem Haus zu bekommen und Angst vor allem, was mehr als zwei Beine hatte.
Wie unterschiedlich Geschwister doch sein können ..., dachte Bran grinsend. Seine Gedanken machten sich sofort auf den Weg, seine eigene kleine Familie zu skizzieren.
Sie erzählte ihm von dem Dorf, in dem sie und Jack zusammen lebten.
War ja klar, dass sie auch noch eine WG mit ihm haben muss!, dachte er grimmig, während er das Dreibein über dem Feuer platzierte.
Sie arbeiteten und trainierten zusammen ... was auch sonst. Sie bildeten Pferde zum Voltigieren aus. Turnen auf dem Pferd hatte sie es genannt. Laut Alexa waren die beiden wohl sehr erfolgreich in diesem Sport und würden sogar an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen.
Dass sie Pferde mochte und diese ausbilden konnte, freute Bran. Ja, seine Traumfrau würde auch noch perfekt auf seine Farm passen!
Da er selbst keine Familie hatte, konnte er hierzu nicht allzu viel beisteuern. Er erzählte ihr nur ein wenig von seiner Farm und seiner Arbeit.
Sie verstanden sich sehr gut und ihr Lächeln war noch wärmer und offener geworden, als Bran ihr den Kaffee reichte, den er auf dem Dreibein gekocht hatte.
Es war unglaublich schön, Alexas Gesellschaft zu genießen. Sie war unkompliziert, offen, fröhlich und kein bisschen zickig oder aufgesetzt.
Sie verstellte sich nicht, war einfach, wie sie wirklich war und versuchte nicht nur zu gefallen.
Sie lachte viel und ihr Lachen war ansteckend.
In ihrer Gegenwart fühlte er sich befreit. Alle Sorgen, Zwänge und 'Du-solltest' waren verschwunden. Nur noch das Jetzt zählte.
Ja, sie war definitiv genau die richtige Frau für ihn! Er musste sie nur noch genauso verrückt nach ihm machen, wie er es nach ihr war. Das sollte nicht allzu schwer sein, so gut wie sie sich verstanden.
Jack war auch vom Duschen zurückgekommen. Ohne einen Ton zu sagen, hatte er sich auf eine Decke in der Nähe gelegt.
Erfreut stellte Bran fest, dass Alexa sich in keinster Weise verändert hatte, nachdem Jack zurückgekommen war. Also lief wohl wirklich nichts zwischen den beiden. So interpretierte Bran zumindest das Verhalten der beiden.
Nach und nach erwachten ihre Mitstreiter zum Leben. Obwohl der ein oder andere eher als untot zu bewerten war. Alex, Mat und Logan sahen am schlimmsten aus.
"Gott, kann mich bitte einer davor bewahren, nächstes Jahr auf eine von Mikes Partys zu gehen?", jammerte Alex und schob sich eine Sonnenbrille auf die Nase.
"Du hast leicht reden! Ich hab nen Geier in meinem Zelt, den ich nicht mehr los werde, weil sie schläft, als wäre sie im Koma!", beschwerte sich Mat und zog sich die Kapuze seines Hoodys tiefer ins Gesicht.
"Klag sie doch aus deinem Zelt", sagte Shane lachend, während er Maya einen Tee reichte.
Dass Shane um diese Zeit einmal so fit sein würde, hätte Bran auch nie erwartet. Ja, Maya tat ihm definitiv gut. Genauso ging es ihm schließlich mit Alexa. Immerhin hatte er keinen Kater und auch keinen Geier, den er loswerden musste.
"Ich hab Urlaub! Ich verklage niemanden. Aber ich könnte ja ab sofort bei euch im Grübchen schlafen, Shane, dann kann mir egal sein, ob der Geier noch da ist oder nicht", gab Mat mit einem diabolischen Grinsen zurück.
"Niemals! Niemand liegt zwischen mir und meiner Maya!", antwortete Shane bestimmt und zog seine Frau an sich.
"Ryan?", fragte Mat hoffnungsvoll.
"Für dich gilt das Gleiche wie für Shane und jeden anderen von euch Scheißern. Wer sich dem Schlafbereich meiner Zukünftigen auch nur auf 50 Meter nähert, den stampf ich in Grund und Boden!", knurrte Ryan.
"Hey! Unser Lager ist keine 50 Meter breit!", beschwerte sich Dave, der etwas abseits mit einem Handtuch über dem Kopf im Gras lag.
"Gut, dann gibt es für die diversen Lagerleben Sondergenehmigungen. Aber allein der Gedanke an das Betreten meines Zeltes ist euer Todesurteil!"
"Hmpf!", machte Ty mit vollem Mund und jeder verstand, dass das 'DITO' bedeuten sollte. Nina neben ihm kicherte gerade über ein Bild, das sie von einer der Schnapsleichen gemacht hatte. Sie war zwar immer noch sehr ruhig, aber deutlich entspannter, als sie es vor Ty jemals gewesen war.
Der Nachmittag verging schnell und schon machten sich alle gemeinsam auf zur Show. Auch Alexa begleitete sie diesmal und das Kleid, das sie nach dem Frühstück angezogen hatte, stand ihr hervorragend. Es war in Tannengrün und Beige abgesetzt. An Bauch und Rücken hatte es eine lockere Schnürung und betonte so ihre schmale Figur.
Bran ging wieder neben ihr und konnte sich langsam kaum noch beherrschen, sie nicht einfach an sich zu ziehen.
Die anderen Paare ständig kuschelnd um sich zu sehen, machte das Ganze auch nicht besser. Sogar Shanes Giftspritzen-Schwester war nahezu anschmiegsam bei dem Iceman, wie seine Freunde und er Dario Benson, Ninas Bodyguard, nannten.
Jacks ständige Anwesenheit nervte ihn gewaltig. Obwohl dieser nicht ein einziges Mal den Anschein machte, mehr in ihrer Freundschaft zu suchen. Ein wenig mehr Privatsphäre für seine Annäherungsversuche wäre Brandon dennoch recht gewesen.
Sie erreichten den Marktplatz und ihren Tisch nach