Bird (Master Trooper - The next Generation) Band 13. Alexa Kim
sehen Morgan und Sienna in Bird, was ich nicht sehen kann? Ja, gut … er ist groß und muskulös. Das blonde, schulterlange Haar trägt er immer in einem Knoten am Hinterkopf, was eher ungewöhnlich ist, und unbestreitbar verleihen sein eckiges Kinn und die hohen Wangenknochen ihm ein männliches Aussehen - anders als die Typen im Club mit ihren Anmachsprüchen und ihrer überzogenen Selbsteinschätzung. Trotzdem bleibt Bird ein Trooper mit einem dämlichen Namen.
„Ich wünschte, ein Trooper würde mich nach Terra Alpha entführen ...“, sagt Sienna plötzlich, sodass selbst Morgan sie entgeistert ansieht.
Sienna bemerkt unsere Blicke. „Was denn? Ein lebender Planet, frische Luft, echte Bäume, ein schönes Haus und ein Mann, der mich liebt … ist das etwas Schlimmes?“
Morgan und ich antworten nicht – was gibt es dazu auch zu sagen? Ich für meinen Teil muss mich auf realistische Dinge konzentrieren – einen normalen Mann kennenzulernen, ehe mein Vater mir jemanden aufdrängt, den ich nicht will.
Zwei Tische weiter stehen zwei Typen, und einer davon sieht die ganze Zeit zu mir rüber. Er sieht nicht so schlecht aus. Das ist doch ein Anfang. Er ist nicht mein Traumtyp, aber ich bin ohnehin zu realistisch, um Träumen nachzuhängen, deshalb lächle ich ihn an, bis er angebissen hat. Soll von einer Trooper-Romanze träumen. Ich kann mir solche Träume nicht erlauben …
Bird
Rona unterhält sich mit einem ziemlich durchschnittlichen Typen, und ich frage mich, ob sie nicht etwas Besseres haben kann, als diesen Angeber. Aber in Wahrheit habe ich ein ganz anderes Problem … den Geruch der Frauen um mich herum. Die chemische Kastration scheint nicht zu wirken, worüber ich normalerweise erleichtert wäre. Aber in diesem Augenblick bringt es mich in eine gefährliche Situation. Die Blondine keine fünf Schritte von mir entfernt lächelt mich schon seit einer Viertelstunde an – und ich habe seit Wochen keine Frau mehr gehabt. Blondie riecht nach Sex ohne Verpflichtungen und Probleme. Immer wieder lasse ich mich von meiner eigentlichen Aufgabe ablenken. Nicht, dass Rona es bemerken würde. Sie ist beschäftigt mit ihren zwei Freundinnen und dem idiotischen Typen. Außerdem hat sie gesagt, dass ich mich von ihr fernhalten soll.
Ich beginne, meine Optionen abzuwägen. Mein Schwanz ist so hart, dass ich keine fünf Minuten brauche, um mit Blondie fertig zu sein … und dem Geruch ihrer Erregung nach zu urteilen, wird sie auch nicht länger brauchen … Perfekt!
Ich werfe Blondie endlich den einen eindeutigen Blick zu, auf den sie gehofft hat, und sie kommt mit wiegenden Hüften zu mir.
„Ich bin Ciandra ...“, flötet sie.
„Hast du keine Angst, dass man dich mit einem Trooper sieht?“, frage ich sie und knurre, weil ich weiß, dass so etwas bei Frauen wie Ciandra immer wirkt.
„Nein ...“, antwortet sie leichthin. „Hier auf der Erde achtet kaum einer darauf, was der andere tut. Sobald ich die Erde verlassen habe, werde ich heiraten und anständig sein … aber solange will ich Spaß haben.“ Sie lacht etwas zu schrill. „Wie ist dein Name, Trooper?“
„Hawk ...“, lüge ich, weil ich nicht gleich alles durch die Lachnummer meines Namens zerstören will. Ciandra ist perfekt – genau das, was ich jetzt brauche. Kurz entschlossen packe ich sie am Arm und ziehe sie Richtung Toiletten. Frauen wie Ciandra stehen auf die grobe Trooper Nummer. Sie lässt sich von mir abführen wie ein Strafgefangener – Frauen von der Erde denken sich idiotischste Geschichten über Sex mit einem Trooper aus oder romantisieren die schlimmen Dinge, die unter Life Tree passiert sind. Ich habe gehört, dass es Frauen gibt, die sich in den Kopf gesetzt haben, eine Kolonie zu gründen, in der sie sich Troopern als Lustsklavinnen anbieten. Idiotisch! Aber bestimmt gibt es auch Trooper, die sich für diese Lebensform erwärmen können. Ciandra hier wäre auf jeden Fall eine begeisterte Kolonistin …
Sie kichert, dass ich sie in die Männertoilette ziehe und zwei Typen anknurre, die sich vor dem Spiegel eine Line Ax reinziehen. „Raus … und ihr lasst niemanden hier rein ...“, knurre ich, und die beiden lassen sich nicht zweimal bitten und verschwinden.
Ciandra seufzt ergeben, als ich ihren kurzen Rock hochschiebe.
„Entführst du mich jetzt nach Terra Alpha?“, säuselt sie mit Kleinmädchenstimme, und ich versuche mich auf meinen harten, hämmernden Schwanz zu konzentrieren. Ciandra beginnt an meiner Hose herumzufummeln und quietscht in einer Mischung aus Überraschung und Begeisterung auf. „Oh Gott, bist du groß! Ich habe gehört, dass ihr Trooper da gut bestückt seid ...“
Sei ruhig …, denke ich und überlege, sie einfach auf die Knie zu zwingen und ihr meinen Schwanz in den Mund zu schieben, damit sie die Klappe hält. Meine Lust ist bereits erheblich heruntergekühlt … aber es ist immer noch genug davon da, mir das zu holen, was ich brauche …
Ein lautes Knallen zerstört die sexuell aufgeladene Stimmung endgültig. Dieses Mal ist es nicht Ciandras Schuld, denn sie sieht genauso überrascht aus, wie ich.
„Was war das?“, fragt sie und sieht mich an, als hoffe sie, die Antwort irgendwo in meinem Gesicht lesen zu können.
Es knallt erneut, dieses Mal mehrmals hintereinander in kurzen Abständen. „Jemand schießt im Club …“, sage ich und schiebe Ciandra von mir fort, um meine Hose zu schließen.
„Oh Gott! Das sind bestimmt Lost Ones aus der toten Zone ...“ Ciandra klammert sich an meinen Arm, während ihre Augen groß und flehend werden. „Du musst mich beschützen, Hawk!“
„Bleib einfach hier, bis alles vorbei ist ...“, sage ich und stürze aus der Toilette. In meinem Kopf ist nur ein Gedanke … wenn Rona etwas passiert, sehe ich Terra Alpha nie wieder!
Rona
Als der erste Schuss fällt, reagiere ich gar nicht. Ich bin zu betrunken, und Julius redet die ganze Zeit auf mich ein wie ein Wasserfall – über sich, seine Familie, seine Karriere, die er unter United Solar machen wird … Ich habe längst bereut, ihn ermutigt zu haben und halte nur durch, weil der Alkoholgehalt meines zweiten Cocktails so hoch ist, dass er eine betäubende Wirkung auf meinen Verstand hat. Sienna hingegen unterhält sich angeregt mit Julius' Freund, während Morgen gelangweilt zwischen uns steht. Sie ist deshalb auch die Erste, die reagiert unter den Tisch kriecht. Wir folgen ihr erst, als eine ganze Salve an Schüssen fällt.
„Tod den Tyrannei von United Solar … Tod allen Senatoren und ihren Familien!“, ruft eine Stimme. Wir kauern mit vor Angst aufgerissenen Augen unter dem Tisch, während die Lost Ones rufen: „Tod für alle, die United Solar unterstützten!“
Ich versuche, nicht zu atmen. Wo ist Bird, wenn man ihn braucht?! Du hast dafür gesorgt, dass er genügend Ablenkung findet … erinnerst du dich? Jetzt bin ich kurz davor, diesen Fehler mit meinem Leben zu bezahlen. Wenn die Lost Ones mich finden, bringen sie mich um. Sie suchen in meiner Handtasche nach meiner Identity Card, die mich als Mitglied einer Senatorenfamilie ausweist. Eigentlich soll dieser Vermerk mir Vergünstigungen in der Behandlung bringen, aber in diesem Augenblick wünschte ich, den Vermerk von der Karte verschwinden lassen zu können und mich einfach als Bedienstete ausgeben zu können, die nur ins Senatorenviertel zum Arbeiten kommt.
Ein weiterer Schuss fällt – jemand schreit. Sie beginnen, Leute zu erschießen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch mich unter dem Tisch hervorzerren. Morgan kramt in ihrer Tasche, weil sie die gleiche Idee hat wie ich und ihre Identity Card loswerden will. Im Brightlight herrscht Totenstille, die Musik ist aus, nur die Schreie der, die umgebracht werden, sind zu hören. Oh Gott … soll ich wirklich so sterben … kurz vor meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag?! Erschossen von Lost Ones aus der Dead Zone?
Ein weiterer Schrei ist zu hören, aber er klingt anders als die anderen. „What the Fuck ...“, ruft jemand, dann gibt es ein dumpfes Geräusch. Wieder lösen sich Schüsse und alle rufen durcheinander.
„Verdammtes Trooper-Schwein! Ihr habt genauso Grund wie wir, United Solar zu hassen!“
„Ich bin vor allem für mich selbst verantwortlich ...“, höre ich Birds dunkle Stimme und beginne stumm zu beten. Hoffentlich