Truth & Dare. Melody Adams

Truth & Dare - Melody Adams


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so deutlich zu sehen bekommen. Mein Magen machte einen Salto. Wie es aussah, würde ich die nächsten Tage den Stall so weit es ging meiden müssen. Auf keinen Fall wollte ich noch einmal allein mit den beiden sein müssen. Sie hatten eine viel zu verwirrende Wirkung auf mich.

       Kapitel 2

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       Kelly

      Truth und Dare arbeiteten seit zwei Tagen am Dach und soweit hatte ich es geschafft ihnen weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Die beiden Breeds brachten mein Herz jedes Mal zum Rasen, wenn sie in meiner Nähe waren. Sie machten mich nervös. Mehr noch, als andere Männer. Dabei war es nicht Angst. Jedenfalls nicht mehr als gewöhnlich. Tief in mir wusste ich, dass sie mir wirklich niemals Gewalt antun würden. Doch die Art wie mein Körper auf sie reagierte, machte mir angst. Meine Atmung kam schwerer, mein Herz galoppierte, Hitze breitete sich in meinem ganzen Leib aus und Feuchtigkeit sammelte sich zwischen meinen Schenkeln. Ich war nicht blöd. Auch wenn ich niemals zuvor Sex gehabt hatte, so wusste ich, was diese Anzeichen bedeuteten. Erregung. Sexuelle Lust. Warum? Das konnte ich nicht sagen. Warum sollte ich auf die beiden Breeds so reagieren, wenn niemals zuvor ein Mann diese Reaktion bei mir hervorgerufen hatte? Sicher, sie waren attraktiv. Ihre dunkle Haut sah so samtig aus, dass es mich in den Fingern juckte, sie zu berühren. Die dunklen Augen spiegelten deutlich die Lust wieder, welche die beiden Brüder für mich empfanden. Ich wusste, dass sie mich wollten. Sie machten keinen Hehl daraus. Auch wenn sie bisher nicht versucht hatten, sich mir aufzudrängen.

      „Kelly“, riss eine dunkle Stimme mich aus meinen Gedanken.

      Ich wirbelte mit einem kleinen Schrei herum. Ich hatte die beiden Zwillinge nicht herannahen gehört. Meine Praxis schien plötzlich viel kleiner, mit den beiden massiven Breeds hier drinnen.

      „Sorry, Babygirl. Wir wollten dich nicht erschrecken“, sagt einer von ihnen. War es Truth? Ich konnte die beiden noch immer nicht auseinanderhalten, doch ich hatte herausgefunden, dass Truth der Einfühlsamere von den beiden war, während Dare stets schmerzlich direkt war.

      „Ich... ich hab euch nicht reinkommen gehört.“

      „Sorry. Wir werden das nächste Mal mehr Lärm machen“, entschuldigte sich – Truth? – erneut. „Dare und ich dachten uns, dass du vielleicht Lust hast, Lunch mit uns zu essen.“

      Aha! Es war also wirklich Truth. Doch, Moment mal! Was hatte er gesagt? Sie wollten mit mir Lunch essen? Das hieße, Zeit mit den Zwillingen verbringen. Mich mit ihnen zu unterhalten. Ihre Blicke auf mir zu spüren. Oh nein! Ich konnte das nicht tun. Auf gar kei...

      „Kelly?“, riss mich eine Stimme aus meinen panischen Gedanken. Dies Mal war es Dare, der sprach. „Komm schon. Wir haben alles, was wir für ein nettes kleines Picknick brauchen. Du hast doch nicht etwa Angst vor uns?“

      Dares Blick war herausfordernd. Es war klar, warum er Dare und sein Bruder Truth war. Ihr Verhalten half manchmal, sie auseinanderzuhalten. Äußerlich hatte ich bisher noch keine Merkmale gefunden, die mir helfen könnten, die beiden zu unterscheiden.

       Moment! Warum sollte ich sie unterscheiden müssen? Ich will mit ihnen so wenig wie möglich zu tun haben. Und wenn das Dach fertig ist, dann sehe ich sie hoffentlich nie wieder.

      „Nun? Was ist? Hast du deine Zunge verschluckt?“, fragte Dare mit einem Grinsen.

      „Lass sie, Dare“, mischte sich Truth ein. „Dein Verhalten hilft gar nicht.“ Truth trat näher und schenkte mir ein Lächeln. „Dare ist manchmal ein wenig zu direkt. Wir würden einfach nur gerne mit dir Lunch haben. Du musst vor uns keine Angst haben.“

      „Komm schon, Babygirl. Wir beißen nicht“, mischte sich Dare ein. „Nur wenn du ausdrücklich darum bittest“, erläuterte er mit einem Zwinkern.

      „Ich würde dich nie... nie bitten, mich zu beißen“, sagte ich bestimmt.

      Dare lächelte breit.

      „Siehst du! Dann hast du ja nichts zu befürchten. Komm schon. Ich bin hungrig.“

      „Bitte!“, fügte Truth mit einem Welpenblick hinzu.

      „Okay. Aber nur Essen. Ich werde nicht... ich...“

      „Keine Sorge, Babygirl. Wir würden niemals etwas tun, was du nicht willst“, versprach Truth.

      „Ehrenwort!“, bestätigte Dare.

       Dare

      Kelly war schwerer zu erobern, als ich mir vorgestellt hatte. Sie war so verdammt schüchtern. Doch es war mehr als nur Schüchternheit. Sie hatte Angst. Jemand musste ihr in der Vergangenheit wehgetan haben. Der Gedanke machte mich wild. Die Vorstellung, jemand könnte seine schmutzigen Finger an unsere Gefährtin legen, brachte mich in Rage. Wenn ich den Mistkerl in die Finger bekommen würde, dann würde ich ihn in Stücke reißen.

      Wenn es darum ging, unsere Gefährtin für uns zu gewinnen, dann wäre es wahrscheinlich besser, Truth die Zügel zu überlassen. Er war sanfter, diplomatischer als ich. Das würde jedoch einige Gewöhnung brauchen, denn normalerweise war ich der Aggressivere beim Flirten. Wenn Truth und ich in der Vergangenheit eine Frau angebaggert hatten, hatte ich stets die Führung übernommen. Doch das war mit Alien Breed Frauen gewesen, und die waren nicht schüchtern, wenn es um Sex ging. Mit Kelly lagen die Dinge anders. Hier war Fingerspitzengefühl angesagt. Ich war nicht zu arrogant, um zuzugeben, wenn mein Bruder etwas besser konnte als ich. Das hieß jedoch nicht, dass es mich nicht störte. Truth die Führung zu überlassen juckte mich mehr, als es sollte.

      „Wie wäre es hier?“, fragte Truth, als wir hinter dem Stall angekommen waren. „Der Boden hier ist eben und wir haben Schatten.“

      Kelly sah so aus, als wenn sie jeden Moment ausbrechen und davon laufen würde. Es war deutlich, wie unwohl sie sich dabei fühlte, hier mit uns allein zu sein. Wir befanden uns außer Sicht von der Straße und waren vollkommen ungestört. Genau, was Truth und ich brauchten, um unsere Gefährtin in Ruhe zu umwerben, doch Kelly war scheu. Sie wollte nicht mit uns allein sein.

      „Was sagst du, Kelly? Ist es hier okay?“, wandte ich mich an unsere Gefährtin, bemüht, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich sie am Liebsten auf den Boden geworfen hätte, um sie hart und schnell zu nehmen. Mann, ich musste wirklich meine verdammte Libido in den Griff bekommen.

       Kelly

      Ich konnte das dunkle Verlangen in Dares Augen sehen und es machte mich nervös. Nein, mehr als nur nervös. Ich hatte Angst. Gleichzeitig fühlte ich mich jedoch auf eine seltsame Art zu ihm hingezogen. Ein wenig wie in einem dieser Thriller, die ich so gerne schaute. Wo die Frau allein im dunklen Haus war und ahnte, dass da jemand in dem Raum war, und sie doch wie magisch angezogen einen Schritt hinein wagte. Genauso fühlte ich mich. Ich spürte die Gefahr. die von Dare ausging. Und doch war ich versucht, einen Schritt auf ihn zu zu machen und meine Hand auf seine breite Brust zu legen, nur um seinen Herzschlag spüren zu können.

      „Kelly.“

      Verdammt. Ich hatte schon wieder nicht geantwortet. Was war die Frage gewesen? Ich schüttelte verwirrt den Kopf.

      „Nein? Der Platz ist nicht okay?“, fragte Truth, der mein Kopfschütteln als Antwort für die Frage aufgefasst haben musste. Jetzt wusste ich zumindest wieder, worum es ging. Die beiden hatten wissen wollen, ob der Platz hier okay für unser Picknick war. Wir waren hinter dem Stall, außer Sichtweite. Hier würden wir ganz allein und abgeschieden sein. Der Gedanke beunruhigte mich, und ich war versucht zu sagen, dass ich lieber vor dem Gebäude Lunch haben wollte. Oder besser noch – gar nicht. Der Drang wegzulaufen war stark.

      „Kelly, alles okay?“, fragte Truth besorgt.

      Oh, Mann! Ich hatte schon wieder nicht geantwortet.

      „Ähm... Ich... Nein, uhh, alles okay.“


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