Sekt(e) oder Selters. Hannes Wildecker
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Hannes Wildecker
Sekt(e) oder Selters
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Inhaltsverzeichnis
Mit einem Blutbild legt man ein Zeugnis ab über die Gesundheit des Menschen. Ein Blutbild kann auch der Weg in den Tod bedeuten
Sekt(e) oder Selters
Hannes Wildecker
Ein Hunsrück-Krimi
Impressum
Coverfoto und Covergestaltung: Hans Muth
© h@mu 2017
Hans Muth
Kapellenstr. 6
54316 Lampaden
www.Hans-Muth.de
Der Originaltitel „Blutbild“ ist im Jahr 2010 im Südwestbuch-Verlag Stuttgart erschienen. Die Rechte wurden mit freundlicher Genehmigung des Verlags SWB an den Urheber zurückgegeben. Die vorliegende Fassung wurde neu lektoriert.
Prolog
Die Diskothek „Inferno“ liegt außerhalb der Ortschaft Forstenau. Sie liegt an jenem Weg, der auch zur Fuchsfarm und dem Segelflugplatz führt und hat gerade ihre Pforten dichtgemacht. Die letzten mehr oder weniger angetrunkenen, grölenden Gäste werden von den Bediensteten unsanft nach draußen befördert und machen sich schwankend auf den Heimweg.
Es ist fast vier Uhr morgens. Am Horizont kann man erkennen, dass sich in spätestens zwei Stunden die Sonne ihren Weg über den Hunsrück bahnen und ihre wohlige vorsommerliche Wärme auf den Hochwald verteilen wird.
Es scheint ein angenehmer Sommer zu werden. Der Winter ist ausnahmsweise mal wieder so richtig kalt gewesen, so, wie man ihn noch vor Jahrzehnten erlebt hat. Doch was danach kam, verbreitete wenig Freude. Nasse, unangenehm neblige und teils verregnete Winter sorgten dafür, dass sich das Familienleben mehr innerhalb als außerhalb der heimischen Gemäuer abspielte. Dennoch verzeichnen Kindergärten und Schulen eine Reduzierung ihrer Kapazitäten und man denkt bereits über die Schließung manch kleinerer Schule nach.
Doch der letzte Winter ist endlich wieder so gewesen, wie man sich einen Winter im Hunsrück vorstellt: Kalt und mit viel Schnee und die höchste Erhebung im Hunsrück, der Erbeskopf mit seinen stattlichen 818 Metern sorgt für gute finanzielle Einnahmen, denn dort heißt es: „Ski und Rodel gut.“
Dieser Morgen allerdings ist alles andere als ein Vorbote auf einen schönen und sonnigen Tag. Nebel senken sich über die Wiesen und Felder und verbreiten in der grau-bläulichen Morgendämmerung eine Art gruseliger Friedhofsstimmung. Der Mond hat immer noch nicht seinen Platz am Firmament geräumt und durch die Nebelschwaden ist er nur schemenhaft in einem fahlen bläulichen Licht zu erkennen.
Die letzten Gäste der Disko „Inferno“ haben sich inzwischen wankend und zum Teil in lallende Selbstgespräche verwickelt davongeschlichen und sind im Nebel verschwunden. Ihre Stimmen versickern allmählich im Nichts.
In den Räumlichkeiten des Tanzpalastes verlöschen die bunten Lampions nacheinander und schließlich verlassen auch die Betreiber des Objektes, drei Burschen im Alter zwischen dreißig und vierzig Jahren, den Ort, der sie Nacht für Nacht an die Lärmmaschine fesselt. Wortlos steigen sie in eine dunkle Limousine und brausen davon, ihrem ersehnten Schlaf entgegen.
Dann ist es plötzlich still. Kein Laut ist zu vernehmen, kein Vogel, der schon erwacht wäre, kein Stück Wild, das sich hierher verlaufen hätte. Es ist einfach still. Totenstill.
Doch dann!
Ein Geräusch in der Stille!
Ein Brummen, das lauter wird und schließlich im Nebel und der Morgendämmerung in der Nähe der Diskothek endet.
Für