Tabu Liebe zum Quadrat. Ute Dombrowski

Tabu Liebe zum Quadrat - Ute Dombrowski


Скачать книгу
horchte in sich hinein und hielt vor dem Einschlafen Zwiesprache mit Daniel. Der hatte ein positives Gefühl bei Christian. Also war alles gut.

      Benjamin war am Tag vor Silvester beim Schmücken der Vinothek, wo das Büfett aufgebaut werden sollte. Katja half bei der Dekoration, Christian war einkaufen.

      „Wie läuft es bei euch?“, hörte sie Benjamin fragen.

      „Alles ist in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Wir sehen uns jeden Tag und wir lieben uns. Ich bin angekommen. So fühle ich mich jedenfalls.“

      „Das freut mich zu hören. Es ist gut, wenn man weiß, wo man hingehört. Du wirkst auch ganz zufrieden. Habt ihr schon …“

      Katja hatte mit der Frage gerechnet, aber es war ihr unangenehm, mit Benjamin über ihr Liebesleben zu reden. Er wusste ja, wie wichtig ihr das war.

      „Nein, haben wir nicht. Es ist auch nicht so dringend. Du wirst es mir nicht glauben, aber das ist die Wahrheit.“

      Benjamin grinste und wechselte das Thema. Er berichtete, dass Justin im Neuen Jahr wieder abreisen würde. Sie hatten viel zusammen unternommen. Er würde seinen Sohn auch erst im Sommer wiedersehen, weil Justin in den Osterferien nach London zu einem Sprachkurs fliegen wollte.

      Als Benjamin das Wort fliegen sagte, ballte sich in Katjas Magen ein heißer Klumpen zusammen. Sie musste daran denken, dass Christian immer noch an seinem Flugschein arbeitete. Dieses Thema hatten sie bisher vermieden und Katja hatte es einfach verdrängt.

      „Ähm, Benjamin, was soll ich denn machen, wenn Christian weiter seinen Flugschein machen will?“

      Sie hatte sich ja vorgenommen, über Probleme zu reden. Also fragte sie seinen besten Freund um Rat, so hatte er es gewollt.

      „Er wird fliegen. Im Frühjahr kommt die praktische Ausbildung. Du wirst ihn nicht davon abbringen. Also überleg dir, wie du damit leben kannst. Es war sein Traum, schon immer.“

      Katja lief ein kalter Schauer über den Rücken. So musste sie also immer Angst haben. Noch einen geliebten Menschen auf diese Weise zu verlieren, würde sie nicht überstehen.

      „Ich habe wahnsinnige Angst um ihn. Wir haben noch nicht darüber geredet, aber irgendwann muss das wohl sein.“

      Benjamin trat zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Er nickte.

      „Liebes, wenn dich etwas bedrückt, kannst du immer zu mir kommen. Ich höre dir gerne zu. Ich kann Christian nur nicht davon abbringen und du auch nicht. Bitte stelle ihn nicht vor die Wahl. Ich glaube, er würde sich für die Fliegerei entscheiden.“

      Katja zuckte ratlos mit den Schultern. Sie wusste, dass Benjamin recht hatte. Vielleicht sollte sie wirklich mal mit einem Psychologen reden. Aber noch nicht, das Trauma saß zu tief. Als erstes würde sie im nächsten Jahr mit Christian darüber sprechen.

      Am Mittag kam Christian vom Einkaufen wieder. Zu dritt legten sie Fleisch zum Grillen ein, dann schälte Katja einen riesigen Berg Kartoffeln, um daraus mit Ursula Heunbach Kartoffelsalat zu machen. Die Helferin war nach dem Essen erschienen und hatte sogleich die Ärmel hochgekrempelt.

      Die Männer waren draußen und die Frauen in der Küche. Das große Fest mit dreißig Gästen konnte kommen. Am Abend war alles bereit. Ursula Heunbach ging heim, Christian und Katja saßen noch eine Stunde mit Benjamin vor dem Kamin und redeten. Dann gingen auch die beiden.

      Benjamin sah noch eine Weile in die Flammen, bis nur noch Glut übrig war. Es war in Ordnung, dass Katja und Christian zusammen waren. Ganz tief in seinem Herzen tat es dennoch weh. Nun hatte er die erste Frau, die er in sein Leben lassen konnte, schon wieder verloren. Die Frau, in die er sich verliebt hatte. Er war traurig für sich und glücklich für seinen besten Freund. Niemals war alles perfekt. So, wie für Katja die Sache mit dem Fliegen. Immer musste man Abstriche machen. Das war das Leben. Sie würden Freunde sein. Für immer. Er seufzte und ging schlafen.

      *

      Die große Silvesterparty war ein voller Erfolg. Die letzten Gäste waren um drei Uhr gegangen. Katja räumte müde die Gläser in die Spülmaschine und Christian trug die leeren Flaschen weg.

      Sie hatte beim Ausschank geholfen, gegessen, getanzt und gelacht. Als die Uhr Mitternacht anzeigte, war Christian zu ihr gekommen und hatte sie zärtlich geküsst.

      „Ich wünsche dir alles Gute für das nächste Jahr. Ich hoffe, es hält für uns beide nur positive Überraschungen bereit. Katja, ich liebe dich.“

      Katja lehnte sich an ihn und nickte.

      „Ich liebe dich auch. Daniel wird immer in meinem Herzen sein, aber du hast darin einen ganz großen Platz. Ich verspreche dir, dass ich dich nicht mehr mit unüberlegten Entscheidungen aus der Fassung bringe. Benjamin hat auch gesagt, dass er für mich da ist. Also ist alles gut.“

      Jetzt war Christian fertig mit der Arbeit. Er kam in die Küche und schaute Katja zu. Sie drückte auf den Knopf, der die Spülmaschine in Gang setzte und gähnte. Benjamin erschien auch im Türrahmen, reckte sich und setzte sich zu ihnen.

      „Danke, ihr beiden fleißigen Helfer. Ich werfe euch jetzt hinaus und gehe schlafen.“

      Katja zog Christian vom Stuhl hoch und hinter sich her nach Hause. Dort wollte sie sich von ihm verabschieden, aber er schüttelte den Kopf.

      „Darf ich noch mit hineinkommen?“

      Sein Blick war unergründlich. Katjas Herz klopfte heftig, als sie nickte. Ihr Mund war trocken vor Aufregung. Christian spürte deutlich ihre Erregung und folgte ihr auf die Couch. Dort küsste er sie stürmisch.

      Langsam öffnete er ihre schwarze Bluse, einen Knopf nach dem anderen. Zwischendurch küsste er sie immer wieder. Katja setzte sich auf, streifte das Kleidungsstück von den Schultern und auch gleich die Hose von den Beinen. Sie trug rote Dessous und genoss den anerkennenden Blick von Christian.

      Sie hatten nur die kleine Stehlampe angeschaltet und das Licht verbreitete eine warme Stimmung. Katja lehnte sich entspannt zurück. Sie atmete seinen männlichen Duft ein und schloss die Augen. Christian zog seinen Pullover aus und warf ihn achtlos auf den Boden.

      Seine glatte Haut glühte, die Muskeln waren ange­spannt, seine sehnigen Arme waren fest und stark. Während er Katja von ihrer Unterwäsche befreite, küsste er sie weiter. Er streifte die Hose und die Boxershorts geschickt ab und zuckte erregt zusammen, als Katja die Beine um seine Hüften schlang. Christian kam zu ihr und sie liebten sich sanft und zärtlich.

      Als der Morgen dämmerte, ließen sie voneinander ab und kuschelten sich zum Schlafen unter die dicke Wolldecke, die auf dem Sessel gelegen hatte. Katja wollte nach oben gehen, aber Christian hielt sie zurück.

      „Lass uns hier liegenbleiben. Ich will dich nicht mehr loslassen. Schlaf schön, mein Engel.“

      Als Katja am Mittag aufwachte, war sie allein auf der Couch. Neben ihr lag ein Zettel: „Bin bei Benni aufräumen. Kuss.“ Dazu hatte Christian ein Herzchen gemalt.

      Katja dachte: Wie süß und liebevoll er doch ist. Sie war froh und glücklich, dass sie miteinander geschlafen hatten. Es war sehr schön gewesen. Sie hatte sich ganz fallenlassen können und das war ein gutes Zeichen. Jetzt waren sie richtig zusammen. Wie Mann und Frau.

      Ihr fiel ein, dass sie sein Haus noch gar nicht kannte. Aber sie wollte ihn nicht drängen, sondern abwarten, dass er sie von selbst in sein Leben mitnahm.

      Katja stand auf, wickelte sich in die Decke, ging ins Bad und holte sich von oben Sachen zum Anziehen. Dann rief sie Christian auf dem Handy an. Er versprach, in zwei Stunden bei ihr zu sein.

      Benjamin hatte gegrinst, als er seinen Freund bei der Arbeit dauernd gähnen sah. Da war wohl jemand spät ins Bett gekommen oder überhaupt nicht. Christian hatte das Grinsen gesehen, aber er war zu müde, um sich darüber zu ärgern. Außerdem hatte er nicht vor, sein Sexleben vor Benjamin auszubreiten. Zumal der ja auch mit Katja geschlafen hatte.

      „Entschuldige,


Скачать книгу