Die Karriere der Tochter!. Caroline Milf
sagen Sie mir solche Dinge?“
Er zuckte mit den Schultern. „Weil ich meine Zeit nicht mit höflichen Phrasen verplempere“, sagte er. „Ich halte mich an das, was ich denke. Und das sage ich. Ich weiß, dass das dumm ist. Wer schätzt schon Ehrlichkeit?“
Plötzlich kam sie sich albern vor. Irgendwie war ihr der Mann sympathisch, trotz seiner Aggressivität. Er hatte ja Recht. Die Menschen waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig Sand in die Augen zu streuen. Ehrlichkeit konnte verletzend sein, aber sie war fast immer erfrischend.
Er holte seinen Geldbeutel aus dem Sakko und entnahm ihm drei Hunderteuroscheine.
„Bitte“, sagte er. „Als Vorauszahlung.“
„Nein“, meinte sie. „Nein! Zweihundert waren ausgemacht.“
„Seien Sie nicht albern“, sagte er. „Sie sind Klasse. An Ihrer Stelle würde ich mich nicht mal für fünfhundert am Tag verkaufen. Nehmen Sie das Geld, ich habe genug davon.“
Sie lächelte dünn. „Es tut gut, einen Mann beim Flunkern zu überraschen“, meinte sie spöttisch und nahm das Geld entgegen. „Wenn Sie wirklich so begütert wären, wie Sie es mich glauben machen wollen, würden Sie nicht in dieser... dieser“
„...Bruchbude wohnen, nicht wahr?“, führte er den von ihr unterbrochenen Satz zu Ende. Sein Grinsen war jungenhaft. „Die Wahrheit ist, dass ich Wohnkomfort zum Kotzen finde. Ich habe viele sehr reiche Freunde. Wenn ich sie besuche, kommt es mir so vor, als würde ich ein paar Bilder aus »Schöner Wohnen« oder einem Kaufhausprospekt wiederfinden. Keine persönliche Note, nur Schau. Ziehen Sie sich jetzt aus?“
„Wo ist denn Ihre Kamera, wo die Beleuchtung?“, fragte sie.
„Ich mache die Bilder frei aus der Hand, alles nach Gefühl und Instinkt.“
„Kann ich mich im Bad ausziehen?“
„Nein“, sagte er. „Ich möchte Sie beim Entkleiden fotografieren. Das stört Sie doch nicht?“
„Doch“, erwiderte Katja. „Das stört mich.“
„Warum?“
„Ich kann es nicht sagen. Es fühlt sich irgendwie... unanständig an.“
Er verdrehte die Augen. „Ach du lieber Himmel!“, seufzte er.
Sie musste über seinen Gesichtsausdruck lachen, aber es klang nicht sehr lustig. „Ich bin doch keine Stripteasetänzerin!“
„Sie könnten eine seine, mit Ihrer perfekten Figur!“
„Hören Sie auf damit“, meinte sie leicht ärgerlich. „Ich finde meine Figur ganz und gar nicht perfekt, so, wie übrigens die meisten Frauen auch.“
„Wirklich?“
„Ja. Ich habe für ein Fotomodel eine zu große Oberweite, daher hätte ich keine Chance ein Topmodel zu werden. Auf den großen Laufstegen werden derzeit flachbrüstige Mädchen gewünscht.“
„Ich mag keine Bohnenstangen“, sagte er. „Mir gefällt es, wenn eine Frau einen Busen hat, bei dem man etwas in den Händen halten, massieren und drücken kann.“
Sie starrte ihn an. „Sie sind sehr deutlich“, murmelte sie verwirrt und leicht verlegen. Sie überlegte, ob es nicht klüger sei, ihm das Geld zurückzugeben und die Wohnung im Laufschritt zu verlassen. Dieser Bursche war genau das, was sie befürchtet hatte: Gierig auf Erotik, nackte Haut, und wohl auf Sex.
„Sie sind prüde, nicht wahr?“, fragte er grinsend.
„Sehe ich so aus?“
Jetzt war sie richtig wütend. Nein, das durfte ihr niemand vorwerfen.
Prüderie! Das empfand sie fast wie ein Schimpfwort.
Aber stimmte es nicht ein wenig?
Jeder Mann wollte sie haben, mit ihr schlafen. Sie hatte jedoch sehr früh gelernt, dass die meisten Kerle nur scharf auf ihren Körper waren. Daher war sie mit ihren Liebhabern sehr wählerisch und zurückhaltend.
„Ja, so sehen Sie aus“, meinte er lächelnd. „Etwas verklemmt, aber das kommt häufig bei so attraktiven Frauen vor. Es ist wohl eine Art Schutzmechanismus. Moment ich hole meine Kamera.“
Er öffnete eine Schranktür und nahm eine Hasselblad H4D-60. Die hochpreisige Digitale Vollformat Spiegelreflexkamera machte 31 perfekte Aufnahmen mit einer Auflösung von 60 Megapixel pro Minute.
Der Anblick der teuren Kamera zerstreute einige von Katjas Zweifeln. Immerhin arbeitete der junge Mann mit einem Profigerät.
„Ich bin nicht verklemmt!“, erklärte sie und ärgerte sich im gleichen Moment darüber, sich auf diese Weise zu verteidigen. Lass den Spinner doch quatschen, wies sie sich zurecht. Er will dich nur auf die Palme bringen. Bleibe kühl und überlegen, lass dich nicht reizen. Seine Frechheit ist gezielt. Du kommst ihm nur entgegen, wenn du dich darüber aufregst.
„Okay, streiten wir uns nicht“, lenkte er ein. „Stellen Sie sich vor die Couch – ja, dorthin. Jetzt passen Sie auf, bitte. Als Profimodel werden Sie wissen, dass es nicht genügt, nur in ein Objektiv zu lächeln. Das kann jedes Mädchen. Sie müssen ein schauspielerisches Talent entwickeln. In diesem Fall sollen Sie eine Frau verkörpern, die sich vor den Augen ihres Liebhabers auszieht und ihn dabei mit dem Raffinement ihres Entkleidens erregt. Sie wissen schon, wie ich das meine...“
„Nein, das mache ich nicht“, erklärte sie. „Das kommt gar nicht in Frage!“
Er hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. „Ich dachte mir, dass Sie versagen würden“, seufzte er.
„Versagen?“
„Aber ja! Weil Sie prüde sind und gar nicht wissen, wie man einen Mann durch Entkleiden erregt. Sie sind so verdammt attraktiv, dass Sie meine, jeder müsste vor Ihnen auf die Knie fallen und Ihr Madonnengesicht anbeten.“
„Ich habe kein Madonnengesicht!“
„Stimmt“, gab er zu. „Dafür sind Ihre Jochbeine zu ausgeprägt und die Augen zu geschrägt. Trotzdem umweht Sie ein Hauch von Unschuld, und die ist noch nicht einmal gespielt. Sie sind wohl sehr wählerisch bei der Auswahl der Männer, die Ihren Alabasterkörper berühren dürfen, richtig?“
Katja kämpfte mit sich. Was sollte sie ihm darauf antworten?
„Natürlich habe ich einen eigenen Geschmack, der sicherlich auch manchmal sehr schwer zu erfüllen ist. Aber das ist meine Privatsache, hier geht es ums Geschäft!“
„Okay“, erwiderte er und grinste matt. „Dann bleiben wir beim Geschäft. Sie müssen eine begehrenswerte Frau spielen, die Ihren Liebhaber erregen möchte. In Ihrer Annonce haben Sie sich als Profimodel bezeichnet. Profis sind jeder Situation gewachsen. Das kann ich von Ihnen wirklich nicht behaupten.“
„Unterschreiben Sie mir einen schriftlichen Vertrag, auf dem Sie sich verpflichten, die gemachten Fotos weder in Printmedien noch im Internet zu veröffentlichen?“, fragte sie.
„Natürlich mache ich das.“
Katja holte tief Luft. Ihre Augen glitzerten. Diesem Burschen wollte sie es zeigen! Der sollte nur ja nicht glauben, dass sie frigide war.
Ich werde ihm die Show meines Lebens hinlegen, nahm sie sich vor. Ich will, dass er einen Harten bekommt, einen großen, dicken steifen Schwanz... und wenn er meint, vor Lust zu platzen, werde ich meine Sachen schnappen und gehen.
Dieser Kerl hält sich für einen Supermann. Ich beweise ihm, dass es auch Superfrauen gibt, aber nicht für ihn und sein billiges Bett!
„Kann es losgehen?“, fragte er. „Oder möchten Sie sich vorher mit einem Likör entspannen?“
„Das ist ein Getränk für alte Menschen“, antwortete sie verächtlich.
„Oder für frigide Frauen“, meinte