Menschenseelen Teil 4 - Ker -. S. N. Stone
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S. N. Stone
Menschenseelen Teil 4 - Ker -
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Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel
Danjal trat durch das Tor, ging die wenigen Schritte des gepflasterten Weges entlang und stieg die Stufen zum Eingangsbereich hinauf. Er hatte die Hand ausgestreckt, zögerte dann doch zu klingeln. Er atmete tief durch und wusste, es würde aussehen, als käme er zurückgekrochen, aber so erbärmlich war er nicht.
Minuten vergingen, bis auf sein Läuten geöffnet wurde. In der Tür erschien das Gesicht einer älteren Frau, deren Lächeln erstarb, als sie ihn erblickte.
„Die Dämonenbrut“, sagte sie.
„Die Hexe“, gab er zurück und verdrehte die Augen.
Hinter Ellen tauchte ein junges Mädchen auf, das er vor etwa einem drei viertel Jahr hier zurückgelassen hatte. Louisa hatte ihn gebeten zu bleiben, nachdem Jenna fluchtartig zu ihren Eltern gefahren war, um nie wieder zurückzukommen. Bis heute konnte er nicht verstehen, weshalb das Mädchen das getan hatte, sie waren keine Freunde.
Hatte er denn überhaupt jemals Freunde gehabt? Vielleicht war Elias einer gewesen, aber der war tot.
„Willst du Louisa anstarren oder hat dein Auftauchen andere Gründe?“, fragte die Alte.
„Ich würde gerne reinkommen“, antwortete er und lächelte überaus freundlich.
Ellen ging zur Seite „Aber die Schuhe abtreten, ich habe gerade gewischt!“
Na wenn das ihr einziger Wunsch war.
„Hattest du Sehnsucht nach uns?“, fragte Pfarrer Johannes Mehner, ohne dabei von seinen Büchern aufzuschauen.
„Irgendwie schon.“
„Setz dich!“ Er bot ihm einen Stuhl vor dem Schreibtisch an und schob seine Lektüre zur Seite.
Danjal stellte seine Reisetasche ab und nahm Platz.
„Und was führt dich wirklich hier her?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Danjal, obwohl er es natürlich sehr wohl wusste. „Vielleicht bin ich mir nicht mehr sicher, wo ich hingehöre, vielleicht ...“
Johannes nickte verständnisvoll. „Ist schon gut, welche Gründe du auch hast, du wirst mir eh nicht die Wahrheit sagen. Komm“, forderte er ihn auf, „wir gehen hinunter in die Küche und trinken einen Kaffee.“
„Was von dem, was gerade auf der Welt geschieht, hast du zu verantworten?“ Johannes schaute Danjal über den Rand seiner Tasse an und trank einen Schluck.
„Gar nichts, es ist gar nicht nötig, ihr sorgt ganz alleine für Chaos.“
Johannes stellte die Tasse ab und lehnte sich zurück. „Die Zeiten sind schlimm.“
„Sie sind immer schlimm, ihr seid immer schlimm. Es gibt eben jene Phasen, in denen unser Zutun vollkommen überflüssig ist. Ihr wart schon immer für eine ganze Menge selbst verantwortlich.“
„Gut lassen wir das. Willst du hier bleiben oder in ein Hotel?“
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, bleibe ich.“
„Ich hätte nicht gefragt. Das Haus ist noch fast so, wie ihr es verlassen habt. Ellen hat ab und zu nach dem Rechten geschaut. Ich werde den Schlüssel holen.“
Als der Pfarrer ihm den Schlüssel übergab, sagte er: „Du hast dich gar nicht nach Jenna erkundigt.“
„Nein, habe ich nicht.“
„Es geht ihr gut. Sie hat einen Job, wohnt noch im Haus ihrer Eltern, sucht aber etwas Eigenes. Noch hat sie nicht das Passende gefunden.“
Danjal nickte und wollte gehen, Johannes hielt ihn zurück.
„Weißt du, solange man kein eigenes Heim hat, ist es einfacher einen Ort zu verlassen.“
Er hatte sich des Öfteren gefragt, ob er Jenna würde bewegen können zu ihm zurückzukehren. Was aber hätte Mehner davon? Hatte da der Pfarrer aus ihm gesprochen, oder der Jäger, der hoffte, wieder eine Auserwählte an seiner Seite zu haben?
Danjal ging langsam durch die einzelnen Zimmer des alten Bauernwohnhauses. Ellen hatte die Betten abgezogen, Handtücher und Kleidung, die sie nicht mitgenommen hatten, gewaschen und den Kühl- und Vorratsschrank ausgeräumt. Es war ein wenig staubig, ansonsten ordentlich.
Er schmiss die Reisetasche in sein Zimmer. Beim Hinausgehen fiel sein Blick auf den gegenüberliegenden Raum. Er zögerte, dann biss er die Zähne zusammen: Zum Teufel, ja, es war Elias Zimmer, aber was juckte es ihn, dass der Jäger nicht mehr lebte?!
Im