Sybille lernt reiten. Christine Rödl

Sybille lernt reiten - Christine Rödl


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       Pferdeinternat Bachhaupt

      Band 4

       Sybille lernt reiten

      Von Christine Rödl

      Dieses Buch ist für Martin, Ben und Robert.

       Vielen Dank für eure Hilfe, eure Unterstützung und so vieles mehr.

      Inhaltsverzeichnis

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Geschenk

      

       Lösung des Rätsels

      

       Kapitel 1

      „Wie lange dauert das denn noch“, murmelte Nina ungeduldig. In ihren Händen hielt sie ein kleines Stoffpferd, das beinahe genauso aussah wie ihr Kohlfuchshaflinger Donny, der eigentlich Donnerhall hieß. Sie hatte es am gestrigen Tag beim Wichteln in ihrer Klasse bekommen und hütete es seitdem wie einen Schatz.

      Nun wartete sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Iris darauf, dass sich endlich sämtliche Einsteller und Reitschüler des Keilhofs in dem beheizten Reiterstübchen einfanden. In dieser Besprechung ging es um die Weihnachtsfeier des Stalls und die damit verbundene Aufführung. Sie alle waren schon gespannt, wie genau das Stück nun aussah und wer welche Rolle zugeteilt bekommen hatte.

      Endlich stand Rolf, der Vater von Iris und Besitzer des Keilhofs, auf. Er bedankte sich freundlich bei denjenigen, die gekommen waren.

      „Unser Wintermärchen trägt den Titel Weihnachtszauber“, begann er. „Die Weihnachtsfeen leben im Winterwald und verteilen ab Dezember den Weihnachtszauber auf der Welt. Doch böse schwarze Gestalten haben diesen gestohlen und so schicken die Feen zwei von ihnen auf den Weg, den Zauber zurückzuholen. Dabei begegnen sie zuerst drei Kindern, die sich streiten und beschimpfen. Die Weihnachtsfeen sprechen mit ihnen und können den Streit schließlich schlichten.“

      „Ich will eins der Kinder spielen! Streiten kann ich gut!“, rief ein vorlautes Mädchen, das am Keilhof Reitstunden nahm.

      „Nachher verteilen wir die Rollen“, antwortete Maria, Rolfs Frau, lachend. Dann nickte sie ihrem Ehemann zu.

      „Die Feen reiten weiter und begegnen einem grummeligen Mann, der mit seinem Pferd einen Baumstamm zieht. Er weigert sich, die beiden vorbei zu lassen, egal wie sehr sie auf ihn einreden. Denn er hasst Weihnachten“, fuhr er fort.

      „Oh nein“, entfuhr es einer anderen Reitschülerin.

      „Doch die Weihnachtsfeen fliegen beziehungsweise springen mit ihren Ponys über den Stamm hinweg und setzen ihren Weg fort.“ Rolf erzählte einmal die komplette Geschichte, die sie vorführen würden, inklusive dem Ende, wenn die Feen den schwarzen Reitern gegenüber standen.

      „Wir haben uns für jeden von euch etwas ausgedacht und die Rollen größtenteils direkt auf euch und euer Pferd zugeschnitten“, erklärte Maria. „Da Rose das einzige Pferd ist, dass einen Baumstamm ziehen kann, wird Rolf den grummeligen Mann spielen. Ich selbst bin die Erzählerin.“ Rose war eine gemächliche und kleingewachsene Schwarzwälder Stute, die sowohl zu den Schul- als auch zu den Verkaufspferden des Hofs gehörte.

      Nach und nach wurden die Rollen der einzelnen Reiter vorgelesen. Beinahe jeder, der einen Rappen, also ein schwarzes Pferd, besaß, würde eine der dunklen Gestalten spielen. Die drei Schimmel, die es auf dem Hof gab, sollten zu Feen-Pferden werden. Je weniger Figuren übrig blieben, desto nervöser wurden Iris und Nina. Durften sie am Ende etwa nur im Hintergrund helfen?

      „Ich glaube, jetzt haben wir alle, oder haben wir jemanden vergessen?“, fragte Maria fröhlich. Unsicher hoben die beiden Freundinnen ihre Hand.

      „Ah, stimmt ja. Die zwei Hauptrollen brauchen noch eine Besetzung“, rief Rolf. „Die Feen, die dem Weihnachtszauber hinterherjagen, werden von meiner Tochter Iris auf Hilde und von Nina auf Donnerhall gespielt.“

      „Von uns?!“, stotterte Iris und sah ihren Vater erschrocken an.

      „Außer euch hat kaum jemand Erfahrung darin, über feste Hindernisse wie einen Baumstamm zu springen. Dazu sind eure Pferde nahezu gleich groß und kommen gut miteinander aus“, erklärte er.

      „Ich bin jetzt schon total nervös. Wie soll das dann erst bei der Aufführung werden?“, rief Iris, während sie mit zittrigen Fingern Hilde sattelte.

      Kopfschüttelnd sah Nina sie an. „Das ist nur eine Probe, Iris! Du musst nicht aufgeregt sein. Das bist du doch vor deinen Turnieren auch schon fast nicht mehr.“

      „Ein Turnier ist etwas komplett anderes!“, antwortete sie und setzte ihren Helm auf.

      „Ach, das wird bestimmt ganz lustig! Heute wird es vermutlich chaotisch werden, weil es die erste Probe ist. Warte es erstmal ab, du wirst sicherlich Spaß haben“, versuchte Nina ihre Freundin zu beruhigen und legte Donny das Zaumzeug an.

      Gemeinsam führten sie ihre Ponys zu der großen Halle, und wärmten sie auf. Etwa die Hälfte der Reiter blieb lieber auf dem Reitplatz. Bei der Menge an Pferden war das auch besser so.

      Nina hatte recht behalten, die erste Probe war mehr als chaotisch abgelaufen. Aber dafür wusste jetzt jeder, zumindest in etwa, wohin er wann zu reiten hatte. Morgen wollten sie das Stück direkt ein weiteres Mal durchspielen.

      Nachdem sie Donny versorgt hatte, radelte sie nach Hause. Wenig später schloss sie die Haustür, mit ihrem Stoffpferd im Arm, auf. Sie holte gerade tief Luft, um rufend mitzuteilen, dass sie nun wieder daheim war, als sie laute Stimmen aus der Küche hörte.

      „Geh mir damit nicht auf die Nerven!“, rief Bernd, ihr Vater, wütend.

      „Warum kannst du nicht mal jetzt, wo Nina Ferien hat, für sie da sein?“,


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