Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt. Michael Schenk
Es kann noch kein Morgennebel sein.«
»Aber Dunst ist es.«
Neolaras beugte sich weiter vor und stützte sich dabei auf seinem Bogen
ab, der sich unter der Last ein wenig bog. »Du hast recht, es ist Nebel. Aber er
zeigt sich nur dort.«
»Und er breitet sich aus und kommt näher«, murmelte der Bogenführer.
Es war eine ungewöhnliche Erscheinung. Noch nie hatten sie gesehen, wie
Nebel so übergangslos aus dem Nichts entstand und sich auf so merkwürdige
Weise ausbreitete wie dieser hier. Er verdichtete sich schnell, bis er einer
milchigen Flutwelle glich. Dabei war die Nebelbank kaum zwei Längen hoch
und gerade mal eine Hundertlänge breit, ein eng abgegrenztes Areal dunstigen
Wallens.
»Hast du das gesehen?« Neolaras beugte sich weiter vor. »Dieses Glühen
und Gleißen?«
»Ja, als würde in dem Nebel ein Gewitter toben.« Der Bogenführer
musterte den nächtlichen Himmel. »Aber die Sterne stehen klar, und keine
Wolke ist in Sicht.«
»Das gefällt mir nicht«, brummte Neolaras. »Wir sollten die Männer zu
den Waffen rufen.«
»Wegen Nebels?«
»Wenn es Nebel ist.« Neolaras richtete sich auf und zog einen Pfeil aus
seinem Köcher. »Und wer weiß, was sich in diesem Wallen verbirgt.«
»Du hast recht«, seufzte Elgeros. »Die meisten von uns können ohnehin
nicht schlafen.«
Der Bogenführer wandte sich dem Innenhof zu und legte die Hände an den
Mund, um die Männer zu den Waffen zu rufen.
»Da ist etwas im Nebel, ich kann es sehen«, zischte Neolaras erregt. »Mir
scheint, es ist der Umriss einer Gestalt.«
Elgeros wandte sich wieder der Öde zu. »Wo?«
Sein Blick folgte dem Fingerzeig des Freundes, der nun einen Pfeil an die
Sehne legte. Der Nebel pulsierte nun stärker, er schien sich auszudehnen und
wieder zusammenzuziehen, wobei er unaufhörlich näher kam. In dem
weißlichen Dunst erschienen dunkle Schatten und verschwanden wieder, und
ein bläuliches Licht blinkte kurz auf, bevor es erlosch.
Elgeros war sich nun sicher, dass sich etwas in dem Wallen verbarg, das
den Elfen feindlich gesinnt war. Er wandte sich halb zur Seite, um seine
Männer endgültig auf die Mauer zu rufen, da sah er aus den Augenwinkeln
ein kurzes Aufblitzen.
Der Bogenführer des Hauses Tenadan fand nicht einmal mehr Zeit zu
schreien. Ein glühender Schmerz erfüllte seine Brust, begleitet von einem
grellen Gleißen, dann versank die Welt um ihn in ewiger Finsternis.
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