Kann man Gott lernen?. G. L. Spring

Kann man Gott lernen? - G. L. Spring


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Schultern und grinst über das ganze Gesicht. «Wer ist die Blonde neben dem alten Sack, seine Tochter?», jetzt lacht er.

      «Der alte Sack, ist einer Ihrer Großonkel und die Blonde ist nicht seine Tochter, sondern seine Frau. Sie ist 30 Jahre jünger als er.» «Die fickt, der auch nicht alleine!» Jetzt lacht er laut, einige Blicke richten sich auf uns. Ich sage ihm, dass er für mich mitbestellen soll, einen Kaffee und ein bisschen Kuchen. Als kleiner Imbiss vor der Testamentseröffnung, als ich frage, wo die Testamentseröffnung ist und ob ich ein Taxi brauche. Winkt er ab.

      «Das ist gerade um die Ecke, 10 Minuten wenn man schlecht zu Fuß ist, sonst reichen fünf Minuten aus.» Ich bekomme einen Kaffee und ein Stück warmen Butterkuchen, das hatte ich schon lange nicht mehr. Ich probiere den Alten über meinen Großonkel auszuhorchen. Aber außer, dass er richtig Geld hatte und seine bucklige Verwandtschaft, von mir abgesehen, ihm auf der Tasche lag erfahre ich nichts. Ich weiß nicht einmal seinen Namen, vielleicht ist der auch geheim. Nach dem dritten Kaffee, einer Apfelschorle und einer amüsanten Unterhaltung, ist es dann fünfzehn Uhr. 15:10 gehen wir los, zur Testamentseröffnung. Sie erben auch?», frage ich.

      «Ich bin der Überraschungsgast, etwas Genaues weiß ich auch nicht, bin aber gespannt. Hauptsächlich, auf die Gesichter der Stirnseite (die nähere Verwandtschaft).» «Na denn!» Ich habe auch das Gefühl, dass es eine spannende Veranstaltung wird. Wenn geerbt wird, kommen, wie schon gesagt, die Ratten aus den Löchern. Es ist ein interessantes ehrwürdiges Haus, das bestimmt schon seine 100 – 120 Jahre auf dem Buckel hat. Eine richtig große Villa, das war also das Zuhause von Großonkel Eduard. Eine Testamentseröffnung ist normalerweise in einem Notariat oder einer Anwaltskanzlei und nicht in dem Anwesen des Verstorbenen. Ob das, ein letzter Streich, meines Großonkels ist? Nach dem zweiten Läuten hören wir Schritte hinter der Eingangstür. Die Tür öffnet sich, da steht ein Butler (Theo Lingen in jung). Wo bin ich dahin gekommen. Alles hier stinkt regelrecht nach Geld, der Butler begrüßt den älteren Herrn. «Guten Tag, Herr Nikolajew.» «Jetzt weiß ich auch seinen Namen.» Wir kommen in eine große Halle. In der Mitte ist ein Pentagramm ca. 2 Meter Durchmesser. Ob das schon beim Bau der Villa eingefügt wurde? Das lässt auch Rückschlüsse auf die Bewohner zu. Ich zeige dem Butler meine Einladung, zur Testamentseröffnung. Der Butler, führt uns quer durch die Halle, zu einem Arbeits- oder Sitzungszimmer. An den Sitzungstisch passen ungefähr 20 Leute. Die nahen Verwandten sind schon da, sie stehen am Ende des Raums. Als sie uns sehen, flüstern sie miteinander, ich kann Gesprächsfetzen, wie «was wollen die da» und «die Schmarotzer kommen» auffangen. Nette Verwandtschaft, aber es ist ja auch meine. Auf die Testamentseröffnung bin ich immer mehr gespannt. Mein Begleitung, Herr Nikolajew, grinst vor sich hin. Ein Herr, ungefähr 70 betritt den Raum. Tretet an den Tisch und klopft mit seinem Kugelschreiber an ein Glas.

      «Meine Damen und Herren! Ich bin Rechtsanwalt und Notar Dr. Werner Simmerling, mein Freund Eduard, hat mich gebeten sein Testament zu eröffnen. Wir sind bis auf die Bediensteten, vollzählig.» Er sieht den Butler an. «Johann, würden sie bitte, die Köchin, den Gärtner und den Chauffeur holen. Sie alle, auch sie Johann, werden an der Testamentseröffnung teilnehmen.» Wieder Getuschel, aus der Verwandtenecke. Ich glaube, ihnen schwant fürchterliches. Nach einigen Minuten sind alle Beteiligten da. «Bitte nehmen sie Platz.», sagt Herr Dr. Simmerling. Der Sitzungstisch ist fast voll, die nähere Verwandtschaft direkt neben dem Notar. Herr Nikolajew und ich, am anderen Ende des Tisches. Herr Dr. Simmerling setzt sich an die Stirnseite und sieht uns der Reihe nach an. Wir sind 10 Personen, zur näheren Verwandtschaft gehören vier und natürlich ich. Herr Dr. Simmerling räuspert sich. «Es gibt Legate für die Angestellten, die Köchin, der Chauffeur und der Butler, bekommen jeweils 75.000 DM und das Wohnrecht in der Villa, in ihren jetzigen Räumlichkeiten solange die zur Villa gehörige Stiftung existiert. Ob ob sie auf ihren jetzigen Positionen weiterbeschäftigt werden, kann der neue Besitzer der Villa entscheiden. Das Wohnrecht bleibt davon unberührt.» «Die kriegen wir schon los.», höre ich aus der Ecke, der näheren Verwandten. «Die Villa und alle dazugehörigen, Mobilien und Immobilien. Gegenstände, Grundstücke etc. vererbe ich meinem Großneffen, Günni Laurenz. Ich habe mit ihm schon etliche, interessante Gespräche geführt. Und bin der Überzeugung, dass er nach einigen Anlaufschwierigkeiten, genau der Richtige ist um die Stiftung und das Haus in meinem Sinne weiter zu führen. Für den entsprechenden Aufwand ist gesorgt.» Ich sehe gerade die Gesichter der nahen Verwandtschaft auf dem Boden zerschellen. Herr Nikolajew sitzt feixend neben mir. Mir wird ganz komisch. «Herr Dr. Simmerling, und mein alter Freund Drago Nikolajew werden ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dafür gibt es eine gesonderte Vereinbarung, die nur meinen Großneffen und meinen Freund Drago betrifft. Die Firma, inklusive aller Immobilien und Mobilien und die dazugehörigen Konten und Verbindlichkeiten. Geht zu gleichen Teilen an meine beiden Brüder.» Herr Dr. Simmerling sagt.

      «Ich muss das wörtlich, in den Worten von Eduard vorlesen».

      «Tja, Jungs und Mädels, ihr seit mir die letzten 20 Jahre auf der Tasche gelegen. Manchmal recht unverschämt, mit der Firma habe ich unter anderem euern Lebensstil finanziert. An der Arbeit hat sich von euch nie jemand beteiligt, nicht einmal Interesse gezeigt. Beim Ausgeben sah das ganz anders aus. Nun könnt ihr euren Lebensstil selbst finanzieren, die Möglichkeit habt ihr. Wenn nicht, würde ich empfehlen, ihr sucht euch schon einmal eine Sozialwohnung.» Herr Simmerling sagt, dass er jetzt die Testamentseröffnung um einige Minuten unterbricht. Es würde noch einen Teil geben. Wir vertreten uns die Füße, ich sah Herrn Nikolajew an und frage. «Wussten sie, dass ich der Absahner bin?»

      «Ja, sag Drago zu mir, «wir werden uns in nächster Zeit öfter sehen und uns besser kennenlernen.», in der Ecke drängen sich die nahen Verwandten, es sieht nach Meuterei aus. «Würden sie sich bitte alle wieder setzen wir kommen zum letzten Teil.» Herr Simmerling, schlägt seine Unterlagen auf. «Ich lese vor, in den Worten von Eduard.» «Ich kann mir vorstellen, was jetzt los ist. Die Schmarotzer, überlegen gerade, wie sie das Testament anfechten können. Sollte das der Fall sein, wird folgendes passieren: 1.) Die Firma wird verkauft an den Höchstbietenden.

      2.) Aus dem erzielten Betrag, abzüglich Verbindlichkeiten werden die Pflichtteile errechnet und an die Kläger ausgezahlt. Der übrig bleibende Betrag. Wird zu gleichen Teilen an das Personal und meinen Freund Drago Nikolajew ausbezahlt. Die Stiftung fällt nicht unter die Erbmasse. Das wurde mit Hilfe der Rechtsanwälte so geregelt. Sie agiert vollständig selbstständig. Der neue Vorsitzende, ist mein Großneffe Günni Laurenz. Ich habe mit der Firma als alleiniger Besitzer. In den letzten 20 Jahren Millionen verdient. Wenn ihr und damit meine ich, meine «nahen Verwandten» darauf verzichten wollt. Dann fechtet dieses Testament an. Ich wünsche ich euch viel Vergnügen. So das war es!», sagt Herr Simmerling und klappt den Aktendeckel zu. Es ist totenstill im Raum. Ich habe auch keine Lust eine Rede zu halten. Grinse innerlich, äußerlich traue ich mich nicht. Die nahen Verwandten, die beiden Brüder von Onkel Eduard, Gerhard und Friedrich. Stehen zornentbrannt auf und verlassen mit ihren Frauen im Schlepptau, den Raum. Ich atme tief durch, schiebe meinen Stuhl zurück, da sagt Herr Dr. Simmerling.

      «Herr Laurenz, Herr Nikolajew! Mit ihnen muss ich noch reden.» Er steht auf, nimmt seinen Aktenkoffer und kommt an das andere Ende des Tischs. «Herr Laurenz, wie fühlen sie sich?» «Ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas fühle. Gerade wurde mein Leben vollständig auf den Kopf gestellt.» «Das kommt noch besser!», antwortet Dr. Simmerling. Er stellt seine Aktenkoffer auf den Tisch, öffnet ihn und entnimmt ihm eine Kassette, ca. 20 x 40 cm, zusammen mit einem Brief. Er übergibt mir beides und sagt. «Das war der letzte Auftrag ihres Onkels. Zu dem Inhalt dieser Kassette kann ihnen Herr Nikolajew, behilflich sein. Sollten rechtliche Probleme irgendwelcher Art auftreten, wenden sie sich an mich. Sollte das Testament angefochten werden, vertrete ich sie selbstverständlich. Das habe ich mit ihrem Großonkel so ausgemacht. Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommt. Dann wäre da noch eine Kleinigkeit, für Herrn Drago Nikolajew. Der letzte Wille ihres Onkels beinhaltet den Wunsch, dass Herr Nikolajew fest bei der Stiftung angestellt wird. Er bekommt ein Gehalt von 12000,- DM. Dafür verpflichtet sich Herr Nikolajew ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und nichts zu unternehmen, was der Stiftung schadet. Wird er von der Stiftung nicht benötigt. Kann er über seine Zeit frei verfügen.» Herr Nikolajew pfeift durch die Zähne. «Wenn das die Brüder mitbekommen hätten, prost Mahlzeit.»

      «Deshalb


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