Kann man Gott lernen?. G. L. Spring

Kann man Gott lernen? - G. L. Spring


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Verfügung.», sagt Dr. Simmerling. Spricht es, steht auf und geht. Hier sitze ich und bin mir nicht sicher ob ich wache oder träume. Ich schaute Drago an. «Habe ich ein Kuckucksei geerbt?»

      «Das kann man nicht sagen. Am besten ist es, du liest zuerst den Brief deines Onkels. Ich gehe jetzt nach Hause, morgen gegen zehn Uhr bin ich wieder hier, du kannst hierbleiben. Das Haus hat ca. 50 Räume. Also bis morgen.» Er schlägt mir leicht auf die Schulter, sagt «Kopf hoch!», dann ist er weg. Der Butler taucht wie aus dem Nichts auf. «Wann darf ich das Abendessen servieren?»

      «Gar nicht, ich werde in meiner Pension essen, morgen früh werde ich dort meine Zelte abbrechen und herkommen. Wo kann ich hier einziehen?», der Butler zuckt mit den Schultern. «Das Haus gehört ihnen, wo sie wollen, ich empfehle die Räume ihres Großonkels!» «Dann machen wir das so, bestellen sie mir bitte ein Taxi.» «Sie können den Wagen nehmen, der Chauffeur fährt sie, ich sage Edgar Bescheid.», der Butler verschwindet lautlos. Ich sinniere vor mich hin, nach 5 Minuten taucht der Chauffeur mit Uniform und Mütze auf. «Gnädiger Herr, wir können fahren.», vor dem Haus steht ein Bentley, toll, so ein Teil, wollte ich schon immer. Nachdem ich eingestiegen bin, fragt er. «Wo fahren wir hin?» «Pension Biedenkopf, die genaue Adresse weiß ich nicht!»

      «Ich weiß wo das ist.», er fährt los, nach 15 Minuten sind wir am Ziel. Ich sagte Edgar, dass er mich am nächsten Morgen um neun Uhr abholen soll. Kaum bin ich in der Pension, steht Frau Biedenkopf vor mir. «Haben sie alles gut überstanden?», fragt sie neugierig, ich winke ab. «Gibt es noch etwas zu essen?» «Selbstverständlich, Abendessen immer bis neunzehn Uhr.» «Dann kann ich mich noch frisch machen.» «Soll ich rufen, wenn das Essen fertig ist?» «Nein danke, ich bin gleich wieder da.» Ich gehe auf mein Zimmer. War das ein Tag! Ich gehe kurz ins Bad, anschließend lege ich mich für einen Moment aufs Bett und schaue mir die Nachrichten an. Ich bin eingenickt, verdammt! Als ich aufwache, sind die Nachrichten und 19:00 Uhr vorbei. So ein Mist! Ob ich noch etwas zu essen bekomme? Als ich nach unten komme, sieht mich Frau Biedenkopf, amüsiert an, sie kann sich denken, was passiert ist. Das Abendessen ist in vollem Gange. Rasputins Enkel ist auch da, es gibt Rinderbraten mit Kartoffeln und Salat, das Essen hier ist super! Die Gespräche beim Essen drehen sich um die Beerdigung und die Testamentseröffnung. Ich halte mich bedeckt, sage aber, dass die Villa jetzt mir gehört. (Ich muss noch einiges mit meinem Job regeln. Zuerst brauche ich Urlaub, 2-3 Wochen, was ich noch habe. Mal sehen, wie ich das geregelt bekomme. Die nächsten 2 Tage habe ich frei.) Rasputins Enkel fragt. «Und wie haben die Geschwister des alten Laurenz, auf die Testamentseröffnung reagiert?», ich erwidere grinsend, dass sie sich das offenbar anders vorgestellt haben und dass sie richtig stinkig sind. Er sage, er kann sich das gut vorstellen, wörtlich, «die geben an wie drei nackte Neger, dabei leben sie nur von ihrem Bruder.» Das kann ja lustig werden, Frau Biedenkopf fragt. «Haben sie die Familie mit geerbt?» «Gott bewahre, die haben ihr eigenes Päckchen bekommen, sofern sie es wollen. Die Firma gehört ihnen!» «Bleiben sie hier?», ich sehe sie fragend an.

      «Sie meinen, ob ich nach Altlauenberg ziehe? Ich weiß nicht, ich muss erst alles ansehen aber jetzt gehe ich schlafen, der Tag war lang.» Nach dem Abendessen verziehe ich mich auf mein Zimmer. Als ich um drei Uhr aufwache, läuft der Fernseher. Das nächste Mal wache ich nach sechs Uhr auf, das war es dann, ich überlege, was in der Kassette ist und was in dem Brief steht. Den hätte ich gestern noch lesen können, oder wenigstens mitnehmen, dann könnte ich das jetzt machen, ein Zeichen, dass ich neben mir stehe.

      Ich lasse mir ein Bad ein, dass in dem Bad eine Wanne steht ist klasse, meistens gibt es nur Duschen in Hotels oder Pensionen. In der Wanne überlege ich, wie es weiter geht, wie es aussieht, bin ich reich, sehr reich. Genau das, was ich schon immer wollte, aber anders fühle ich mich deswegen nicht. Ein bisschen komisch vielleicht, als würde ich träumen.

      Sonst ist alles normal. Es ist halb sieben, ich bin seit zwanzig Minuten wach und gerade dabei, wieder müde zu werden. Nach einer Stunde, (ich bade immer eine Stunde)steige ich aus der Wanne, packe meinen Koffer und geh nach unten Frühstücken. Frau Biedenkopf ist dabei den Frühstückstisch zu decken. «Guten Morgen!» «Sie sind früh unterwegs.»

      «Der frühe Vogel fängt den Wurm, ich kann nicht mehr schlafen.» «Sie verlassen mich heute?»

      «Ja, ich habe jetzt einen Wohnsitz hier, machen sie die Rechnung fertig. Es ist nicht eilig, außerdem wäre es ein Grund wieder hier her zu kommen!» «Das geht auch so, sie müssen nur anrufen sie sind hier immer willkommen. Die Telefonnummer steht auf der Rechnung.», ich setze mich an den Tisch, es sind keine anderen Gäste hier. «Bin ich ihr einziger Gast?»

      «Nein, die anderen sehen sie hier nicht vor halb Zehn.» «Was wollen sie zum Frühstück?» «Was haben sie?» «Eier, Speck, Rühreier, Brötchen, Marmelade Aufschnitt, das übliche.» «Ich nehme Rühreier mit Speck und ein Brötchen.»

      Sie geht in die Küche und kommt mit einer Kanne Kaffee zurück, der Rest kommt gleich, versichert sie. Ich bin immer noch daneben, als würde ich auf einer Wolke schweben. So, jetzt kann es losgehen, Frau Biedenkopf kommt mit der Rechnung, das regle ich gleich und versichere ihr, dass ich bestimmt zum Essen vorbeikomme. Da läutet es, ich sehe auf die Uhr, es ist zwanzig Minuten vor Neun. Ob das Edgar ist?

      Frau Biedenkopf kommt von der Tür zurück, mit Edgar im Schlepptau. «Guten Morgen Edgar, haben sie schon gefrühstückt?» «Frühstück gibt es bei Martha.» «Wer ist Martha?», er grinst. «Die Köchin, sie macht morgens ab halb sieben Frühstück, alle versammeln sich in der Küche.», das weiß ich jetzt auch. «Dann können wir fahren.», Edgar schnappt sich den Koffer und geht zur Tür. Ich verabschiede mich von Frau Biedenkopf und laufe hinterher. An den Bentley kann ich mich gewöhnen, Edgar sagt. «Wasser und Säfte sind im Kühlschrank.» «Was für ein Kühlschrank?» «Direkt vor ihnen, rechts daneben sind Gläser.» Im Kühlschrank ist Tomatensaft, hervorragend. Ich genieße die 15 Minuten bis zur Villa. Es steht ein schwarzer BMW vor dem Eingang, wir sind noch nicht an der Tür, wird sie auch schon geöffnet, der Butler Johann steht unter der Tür. «Guten Morgen Johann.» «Guten Morgen, gnädiger Herr.» «Der gnädige Herr wurde gestern beerdigt, zu mir können sie Günni sagen.», auf dem Gesicht des Butlers zeigt sich ein verschmitztes Grinsen. «Zu dem gnädigen Herrn haben wir Eduard gesagt. Gnädiger Herr, nur in Anwesenheit von Gästen.» «Das machen wir auch so!» «Günni, ihr Großonkel Gerhard mit Gemahlin ist hier.», ich ziehe die Augenbrauen hoch. «Wo sind sie?» «Die beiden sind im Arbeitszimmer!» «Dann schauen wir mal, was sie dort machen.», Johann geht voraus zum Arbeitszimmer und öffnet mir die Tür. Als ich ins Arbeitszimmer komme, sehe ich wie mein Großonkel die Schränke durchsucht. Seine bessere Hälfte sitzt an dem Sitzungstisch, die Hände gefaltet und starrt vor sich hin. «Was wird das, wenn es fertig ist?», frage ich. Mein Großonkel erschrickt und dreht sich um, dann sagt er zu mir. «Das geht dich nichts an!» «Das sehe ich anders!» Johann steht an der Tür, als hätte er einen Ladestock verschluckt. «Johann.», wende ich mich an den Butler. «Habe ich gestern, die Villa, mit allen mobilen und immobilen Bestandteilen, geerbt?» «Das habe ich so verstanden. Gnädiger Herr!» «Das bedeutet, dieser Herr, der es nicht einmal für nötig gefunden hat, sich vorzustellen. Durchsucht gerade mein Eigentum und hat vielleicht schon etliches eingesteckt?» «Das kann man durchaus so sehen, gnädiger Herr.» ,mein Großonkel bekommt einen hochroten Kopf und schreit mich an. «Was bildest du dir ein du, du, Erbschleicher.», jetzt werde ich sauer und schreie zurück. «Erstens, ich habe nicht die letzten zwanzig Jahre, auf Kosten von Onkel Eduard gelebt, also bin ich auch kein Erbschleicher, im Gegensatz zu dir. Zweitens, dass hier sind meine heiligen Hallen, hier schreit nur einer und das bin ich. Drittens, du wirst alles, was du in den Taschen hast und ich meine, wirklich alles, auf diesen Tisch legen. Damit Johann und ich, nachsehen können, ob etwas dabei ist was mir gehört. Viertens, du wirst dieses Haus verlassen und zukünftig für einen Besuch, einen Termin vereinbaren. Falls du hier tatsächlich noch einmal auftauchen willst.» Mein Großonkel kommt wutentbrannt, durch das Zimmer auf mich zu. Ich schaue im gelassen entgegen. «Du….. !!!«, schreit er. Ich erwidere. «Pass auf, es gibt zwei Möglichkeiten, entweder du machst, was ich dir gesagt habe. Oder ich hole die Polizei und mache eine Anzeige wegen versuchten Diebstahls. Sofern sich nichts in deinem Besitz befindet, was mir gehört.» Er kommt auf mich zu und stößt mich zur Seite um hinaus zu kommen. Jetzt langt es,


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