Commissario Paola Rossi. Cinzia G. Agostini

Commissario Paola Rossi - Cinzia G. Agostini


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das Aneurysma Sorgen.«

      Er sah wie die Beiden etwas verwirrt schauten.

      »Durch den Sturz auf den Kopf, hat sich eine Arterie erweitert und drückt nun auf einige Bereiche des Gehirns. Dieser Druck ist gefährlich. Die Werte sind nicht sehr gut. Wir hoffen, dass die Medikation, die wir eingeleitet haben, den gewünschten Erfolg bringt. Es kann aber sein, dass wir sie noch einmal operieren müssen. Wir überwachen sie engmaschig, sollten die Werte sich nicht innerhalb der nächsten zwei Stunden bessern, werden wir handeln müssen und sie erneut operieren.«

      Waren die Eltern eben noch ruhig und gefasst, so sah man ihren Gesichtern an, dass die Angst und Sorge um ihre Tochter ihre scheinbare Ruhe zerfallen ließ.

      »Sie ist bei uns in guten Händen. Ich verspreche Ihnen, wir tun alles, was in unserer Macht steht, um ihrer Tochter zu helfen.«

      Das Paar schaute den Arzt erwartungsvoll an.

      »Sie hat keine Vorerkrankungen, das ist ein guter Aspekt. Den Blutverlust konnten wir mit Blutkonserven ausgleichen. Die inneren Verletzungen, die auf die Stichverletzungen zurückzuführen sind, haben wir gestern operativ behandeln können. Die OP ist gut verlaufen. Ich will Ihnen aber nicht vorenthalten, dass der Zustand ihrer Tochter gestern während der OP sehr kritisch war. Wie ich schon sagte, da sie vor dem Überfall keine Vorerkrankung hatte, gehe ich davon aus, dass sie es schaffen kann.«

      Die Mutter konnte nicht länger ruhig bleiben und weinte los.

      »Signora Angelo, sie ist eine starke junge Frau… «

      »Ich habe so große Angst um sie. Mein armes Mädchen. Ich kann ihr nicht helfen. Warum sie? Es ist so eine sinnlose Tat, sie ist so ein guter Mensch…«, ihre Stimme versagte.

      »Signora Angelo, ich verstehe es auch nicht!«

      Francesco schaute sie mitfühlend an, dann wiederholte er: »Ihre Tochter ist jung, hat keine Vorerkrankungen und wir tun alles, um ihr zu helfen!«

      »Danke!«, war das einzige, was Signora Angelo, über ihre Lippen kam.

      Signor Angelo ergriff das Wort: »Welche Organe wurden bei dem Überfall verletzt?«, fragte er den Dottore.

      Francesco räusperte sich: »Ihre Milz war gerissen und sie hatte eine Verletzung am Darm. Sie hatte starke innere Blutungen. Daher kam es kurzfristig zu einem Kammerflimmern, aber wie gesagt, wir haben es in den Griff bekommen. Nach Stand der Dinge wird sie keine bleibenden Schäden haben. Nur bei dem Aneurysma sehen wir momentan ein Problem. Sie wird gleich noch einmal zum CT gebracht, dann weiß ich mehr.«

      Der Vater schluckte.

      Francesco sprach weiter: »Ich will nicht sagen, dass eine OP kein Risiko darstellt, aber wir sind ein erfahrenes und eingespieltes Team. Aber warten wir ab, falls operiert werden muss, spreche ich mit Ihnen. Wollen wir es so machen?«

      »Ja! Tun Sie bitte alles, um unsere Tochter zu retten«, antwortete der Vater.

      Die Mutter nickte und faltete ihre Hände dabei.

      »Das verspreche ich Ihnen! Sie können jetzt erst einmal nach Hause fahren. Kommen Sie zur Ruhe.«

      Signor Angelo schüttelte den Kopf.

      »Nein, wir bleiben hier. Wir gehen runter und setzen uns in die Cafeteria. Bitte verstehen Sie uns, wir können unser Kind jetzt nicht alleine lassen. Wir haben ein besseres Gefühl, wenn wir vor Ort sind.«

      Francesco verstand die Eltern nur zu gut, wäre etwas mit seinen Kindern, würde er ebenfalls bleiben wollen, obwohl er es als Arzt besser wissen müsste.

      »Natürlich, ich verstehe sie!«

      Die Eltern von Clarissa erhoben sich von den Stühlen und reichten Francesco die Hand zur Verabschiedung.

      »Ich melde mich sofort bei Ihnen, falls wir operieren müssen. Ihre Nummer haben wir?«, fragte Francesco.

      »Ja, aber ich gebe Sie Ihnen gerne noch einmal.« Francesco notierte sich die Telefonnummer und die Eltern gingen aus dem Dienstzimmer.

      Francesco nahm sein Telefon und rief bei seiner Frau in der Questura an. Er teilte ihr mit, dass er die Behandlung von Clarissa Angelo übernommen hatte. Er brachte Paola auf den neuesten Stand der Untersuchungen und der eventuell bevorstehenden Operation.

      »Paola, sie ist zwar momentan stabil, aber sie ist noch nicht über den Berg. Die OP gestern hat sie sehr geschwächt, dann der akute Blutverlust. Eine weitere OP stellt ein großes Risiko dar, aber sie ist noch jung und wie mir scheint eine Kämpferin!«

      Paola fiel ihm ins Wort: »Und bei dir in den besten Händen.«

      Paola legte auf und ging zu Ispettore Nero.

      »Lass uns runter zur Bar gehen, ich brauche etwas frische Luft und einen richtigen caffè

      Ispettore Nero sortierte einige Blätter, schaute hoch:

      »Gib mir fünf Minuten, dann kann ich los.«

      »OK. Dann bis gleich.«

      Keine fünf Minuten später traten die beiden Frauen aus der Questura und gingen in die Bar an der Ecke. Sie bestellten sich etwas zu trinken und einen Snack, und besprachen die neuesten Erkenntnisse im Fall. Gerade als sie bezahlt hatten, fragte Maria an Paola gewandt:

      »Sag mal, etwas ganz anderes. Wie geht es Giulia? Sie hat doch in der Schule so eine nervige Lehrerin. Hast du schon mit ihr gesprochen?«

      Paola verzog augenblicklich die Augenbrauen.

      »Diese Lehrerin ist so nervig wie Kopfschmerzen. Sie macht nicht nur Giulia das Leben zur Hölle, die ganze Klasse leidet unter ihr. Ich habe schon einen Brief formuliert, aber Giulia meinte, wortwörtlich:

      ›Dann ist mein Leben komplett zu Ende! ‹«

      Erschrocken sagte Maria: »Madonna! Ich kenne Giulia gut, das will was heißen!«

      Paola entgegnete: »Die Lehrerin mag ja fachlich gut sein, aber als Pädagogin ist sie meines Erachtens eine glatte Fehlbesetzung. Signora Greco glaubt scheinbar - mit Angst - motiviert man Kinder. Giulia ist einfach nur blockiert. An den Tagen an dem die Lehrerin sie unterrichtet, wacht Giulia schon mit Bauchschmerzen auf. Ich glaube, es wäre gut mit der Lehrerin zu sprechen, aber ich will Giulia nicht in den Rücken fallen. Aber … da muss etwas passieren. Mit der würde ich gerne einmal sprechen.«

      Man sah Maria ein Lächeln über das Gesicht huschen:

      »Du meinst, du nimmst sie ins Kreuzverhör!«

      »So gut, kennst du mich also… «, auch Paola musste lächeln.

      »Nein, das nicht, aber man muss doch so einer Lehrerin Einhalt gebieten. Es können doch nicht alle – aus Angst – nichts sagen! Verstehst du, was ich meine? Weißt du, es gibt einen Club von Schülern, die nennen sich die ›Greco Hasser!‹ «

      Maria prustete fast los: »Nein! So arg? Sag mal, was ist mit der Schulleitung, schläft die?«

      Paola holte tief Luft: »Manchmal denke ich, die hat auch Angst vor der Greco. Sie ist aber auch so ein unangenehmer Mensch, sie wirkt so …unzufrieden, so unausgeglichen…«

      Maria fragte: »Ist sie verheiratet, hat sie Kinder?«

      »Ich weiß, was du meinst«, Paola grinste, »Ich will solche Klischees an und für sich nicht bedienen, aber sie wirkt wie eine alte Jungfer auf mich. Angeblich lebte sie bis Anfang vierzig noch bei den Eltern. Kinder hat sie nicht, einen Freund oder Mann, keine Ahnung, aber so wie die drauf ist, glaube ich es nicht… «

      Die beiden Frauen standen auf und liefen wieder zur Questura zurück.

      9

      Er hatte mit verstellter Stimme bei mehreren Krankenhäusern angerufen. Er war schlau genug sich vor der Tat einige Prepaid Karten, die nicht auf seinen Namen liefen, zu besorgen. Alles hatte


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