Burnout. Dr. Hanspeter Hemgesberg
Knock-out“
Und somit final:
Lebensfeuer
vor dem Erlöschen
=
ausgebranntes und vollkommen leeres „ICH“
Burnout: „Pink Ribbon“
Als sichtbares ‚Erkennungszeichen’, dass der Träger der Schleife an Burnout leidet, ist schon seit etlichen Jahren der „Pink Ribbon“ der Internationalen Burnout-Vereinigung/ des Internationalen Burnout-Zentrum eingeführt.
Leitspruch:
„Think Pink!“
Burnout: Daten und Fakten
Lassen Sie mich beginnen mit einem Auszug aus einem aus meiner persönlichen Sicht sehr beachtenswerten Artikel des renommierten Magazins „FOCUS“.
FOCUS stellte die Frage:
„Brennt die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts aus?“
Und gab auch gleich selbst eine Antwort:
… „Es scheint so, auch wenn man die wachsende Zahl von Prominenten betrachtet, die tatsächlich oder angeblich zu Burn-Out-Opfern wurden - von u.a. dem US-Starrapper Eminem über den renommierten Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld, dem als Jahrhunderttalent gefeierten Bundesliga-Fußballstar Sebastian Deissler, dem langjährigen Fußballtorwart des FC Bayern München und der Nationalmannschaft Oliver Kahn, dem bekannten TV-Koch Tim Mälzer, dem Kurzzeit-SPD-Parteichef Matthias Platzeck, der renommierten Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Miriam Meckel, dem Skisprungstar Sven Hannawald, der Radrennfahrerin Hanka Kupfernagel, dem spanischen Sternekoch und Begründer der Molekularküche Ferran Adrià bis hin zu einigen bekannten und renommierten Künstlern von TV, Film und Bühne, so die (zum Zeitpunkt der Erkrankung 26jährige) Innendesignerin und Schriftstellerin Eva Lohmann, dem Bücherautor Frank Schätzing, dem männlichen Teil des Duos Rosenstolz Peter Plate … - und im Sommer 2009 - der deutschen Rapperin „Lady Bitch Ray“ (vulgo: Reyhan Sahin) - und dann im Sommer 2011 - dem Bundesliga-Fußballtorwart Marcus Miller und im Spätsommer/Frühherbst 2011 der renommierte Bundesliga-Fußballtrainer Ralph Rangnick und gleichzeitig der 21-jährige brasilianische Bundesligafußballer Breno Vinicius Rodrigues Borges, genannt Breno … [diese Reihe lässt sich schier endlos lange fortsetzen … fast täglich werden in den Medien „neue VIP-Betroffene“ genannt]!“
War es bis vor wenigen Jahren ausschließlich ganzheitlich-biologisch tätigen Therapeuten vorbehalten, Burn-Out-Patienten zu behandeln (und auch eine den Beschwerden entsprechende und gerecht werdende Diagnose zu stellen, wenn auch nicht explizit unter dem Namen „BOS“!), so findet dieses Krankheitsbild zunehmend immer stärkeren Eingang auch in der Schulmedizin.
Warum das letztlich so ist, ist sehr schwer fassbar und zu beschreib-en. Ein Grund könnte sein, dass immer mehr sog. „VIP’s“ an und unt-er dieser Krankheit leiden.
Weiter im „FOCUS“: …
… „Dazu gehört aber auch abzustecken, ob denn BOS definitiv eine Krankheit im Sinne der WHO (World Health Organization/ Weltgesundheits-Organisation) bedeutet oder, ob sich hinter diesem Terminus lediglich ein Sammelsurium an Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen verbirgt! Ob es sich also de facto um Krankheit oder um eine Modeerscheinung handelt? …
Nicht zuletzt:
Wie kann man diese „Krankheit“ diagnostizieren und nachfolgend dann auch – und im optimalen Falle – wirkungsvoll + erfolgreich therapieren?
Denn immer mehr Mitmenschen fragen sich – so bereits eine Meldung im FOCUS (49/2006) –:
„Bin ich bloß gestresst - oder habe ich Burn-Out?“
Oder handelt es sich um eine „Deutsche Nervenkrise“?
Fakt ist und zwar vielfach belegt:
Fast verdreifacht haben sich die Fehltage wegen psychischer bzw. vegetativer (psychosomatischer) Erkrankungen.
Für einen erheblichen Teil dieser Beschwerden und somit Fehltage dürften Burn-Out-Syndrome verantwortlich sein.
Und weiter:
Was verbirgt sich hinter dem Phänomen „Ausgebrannt und Leer“?
Offenbar war es der große britische Schriftsteller Graham Greene (02.10.1904 - 03.04.1991; u.a. Autor der Bücher „Der Dritte Mann“ und „Unser Mann in Havanna“), der „Ausbrennen“ erstmals psychologisch verwendet hat in seinem 1961 veröffentlichten Roman „A Burn-Out-Case“ („Ein ausgebrannter Fall“).
Übrigens:
Heerscharen von Psychologen haben sich hinsichtlich der Deutung des Begriffes „BOS“ bzw. „Burn-Out“ mit nur geringem Erfolg herumgeschlagen.
Erst 1974 kam Burn-Out zu ‚akademischen Ehren und Weihen’:
Dies ist dem (gebürtigen Frankfurter) US-Psychoanalytiker (vor den Nazis in die Staaten geflohen) Herbert J. Freudenberger (1926-1999) zu danken. Neben seiner Tätigkeit als Psychoanalytiker war er im New Yorker Stadtteil Harlem in einer Klinik („Free Clinic“) ehrenamtlich tätig, um Junkies und Prostituierten zu helfen.
Seine permanente Arbeitsüberlastung führte bei ihm zu einer schweren psychischen, neuro-mentalen und letztlich auch körperlichen Krise.
Diese „Zustände“ beschrieb er in seinem Buch als „Burn-Out“!
Freudenberger ging bei seiner Selbstanalyse recht „unwissenschaftlich“ einerseits vor, andererseits aber traf er mit seinem Begriff den „Nerv der Zeit“ und so machte der Begriff rasch Karriere, letztlich auch in der Wissenschaft.
Was man Freudenberger in seiner Selbstanalyse als optimale Beschreibung hoch anrechnen muss, das ist die genaue Beschreibung der BOS-Symptome und die detaillierte Auflistung wie sich der Krankheitsprozess letztlich zum BOS aufschaukelt:
Zunächst großer Ehrgeiz zum Erreichen eines Zieles,
Dabei werden zunehmend die eigenen Interessen vernachlässigt;
Misserfolge werden verdrängt und dafür
Werden die eigenen Anstrengungen gesteigert.
Mit den Folgen:
Überarbeitung, Erschöpfung, reduzierte Leistungsfähigkeit
Und weiter:
Innere Verhärtung, Intoleranz.
Plötzlich distanziert man sich von Menschen, für deren Wohl man eigentlich arbeitet; man beginnt sogar, diese zu Hassen und man wird …
Zum Einzelgänger.
Es folgen unausweichlich:
Probleme im Arbeits- und Gesellschafts-Leben und notabene auch im
Privat-Bereich.
Es kommt zur:
Sinnkrise und zu
Depressionen
Und nicht selten außerdem zu
Suizidneigung und (bedauerlicherweise auch) zum Suizid!
Soweit zu den Beobachtungen von Freudenberger an sich selbst.
Hat Freudenberger die Symptomatik beim BOS ausschließlich auf die psychische Ebene transferiert (naheliegend bei einem Psycho-Analytiker), so stellte man schon bald fest, dass zu diesem breit-gefächerten und vielschichtigen wie vielfachst vernetzten Krankheitsbild – zumindest in vollen Ausprägung – auch die