Jünglingsjahre. Лев Толстой

Jünglingsjahre - Лев Толстой


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aber der Ausdruck seines Gesichtes lähmte meine Zunge, und alles, was ich sagte, erschien mir falsch.

      »Falsch, falsch, ganz falsch!« sagte er plötzlich mit seiner häßlichen Aussprache, indem er schnell die Stellung veränderte, sich mit dem Ellbogen auf den Tisch stützte und mit dem goldenen Ringe spielte, der lose an dem mageren Finger seiner linken Hand saß. »Meine Herrschaften, so bereitet man sich nicht für eine höhere Lehranstalt vor; Sie möchten immer nur die Uniform mit dem blauen Kragen haben. Sie schnappen etwas auf und bilden sich ein, daß Sie Studenten sein können; nein, meine Herrschaften, man muß einen Gegenstand gründlich studieren!« und so weiter.

      Während dieser ganzen Rede, die er radebrechend hersagte, blickte ich mit stumpfer Aufmerksamkeit auf seine zu Boden gesenkten Augen. Zuerst quälte mich die Enttäuschung, daß ich nicht mehr der Dritte sein sollte, dann die Furcht, daß ich das Examen überhaupt nicht bestehen würde, und schließlich gesellte sich zu diesem Gefühle das Bewusstsein der Ungerechtigkeit, der gekränkten Eitelkeit und der unverdienten Demütigung; überdies stachelte die Verachtung gegen den Professor, weil er nach meinen Begriffen nicht zu den Menschen comme il faut zählte, – was ich entdeckte, als ich seine kurzen, starken und runden Fingernägel betrachtete, – mich noch mehr auf und vergiftete alle diese Gefühle. Als er mich anblickte und meine zitternden Lippen und tränenfeuchten Augen bemerkte, hielt er wahrscheinlich meine Aufregung für die Bitte, mir eine bessere Note zu geben, und sich gleichsam meiner erbarmend, sprach er (und das noch vor einem anderen Professor, der gerade herzutrat):

      »Gut, ich will Ihnen eine genügende Note geben (das hieß also eine Zwei), obgleich Sie sie nicht verdienen, und zwar nur in Anbetracht Ihrer Jugend und in der Hoffnung, daß Sie an der Universität nicht mehr so leichtsinnig sein werden.«

      Der letzte Satz, in Gegenwart des fremden Professors gesprochen, der mich ansah, als wenn er ebenfalls sagen wollte: »Ja sehen Sie, junger Mann!« verwirrte mich vollständig. Es kam ein Augenblick, wo es mir vor den Augen dunkelte: es schien mir, als ob der schreckliche Professor mit seinem Tisch irgendwo in weiter Ferne säße, und mit entsetzlicher Klarheit kam mir der ungeheuerliche Gedanke: »Wie nun, wenn ...? Was wäre dann?« Aber ich tat es doch nicht, sondern im Gegenteil, ich verbeugte mich unwillkürlich besonders ehrerbietig vor den beiden Professoren und schritt mit einem leichten Lächeln, ich glaube mit demselben Lächeln, das Ikonin zu zeigen pflegte, vom Tische fort.

      Die Ungerechtigkeit wirkte damals in so hohem Grade auf mich, daß ich, wäre ich in meinen Handlungen frei gewesen, nicht weiter zum Examen gegangen wäre. Ich verlor allen Ehrgeiz (es war gar nicht mehr daran zu denken, daß ich der Dritte sein könnte) und ließ die übrigen Prüfungen ohne jede Aufregung und ohne jede Anstrengung meinerseits an mir vorübergehen. Meine Durchschnittsnummer war trotzdem über Vier, aber das interessierte mich gar nicht mehr; ich war mit mir einig und bewies es mir sehr klar, daß es äußerst töricht und sogar mauvais genre wäre, der Erste sein zu wollen, und daß man sich nur bemühen müsse, so wie Wolodja, weder zu schlecht noch zu gut zu stehen. Ich beschloss, mich auch in Zukunft an der Universität daran zu halten, obgleich ich in diesem Falle zum ersten Male anderer Meinung war als mein Freund.

      Ich dachte nur noch an die Uniform, an den Dreimaster, an die eigene Droschke, das eigene Zimmer und vor allem an die eigene Freiheit.

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