Anna. Isabel Tahiri

Anna - Isabel Tahiri


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hatte sich aber nie getraut sie anzusprechen. Wenn eine so lebendige und fröhliche Person als Versuchskaninchen in einem Käfig endet, was sagte das über den Staat aus?

      Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm. Entsetzt beobachtete er, wie Anna ohnmächtig auf eine Trage gelegt wurde. Zwei Sanitäter brachten sie weg, die Ärztin hastete hinterher. Was war da nur passiert? Er hatte das Video ohne Ton angeschaut, der störte manchmal nur. Jetzt spulte er zurück und schaltet den Ton an.

       *

      Ruckartig erwache ich, ich lebe, mein Nacken schmerzt ein wenig, aber nicht sehr. Ich taste nach hinten, ein Pflaster behindert mich.

      „Nein, nicht anfassen!“ Anita schreit fast, dann kommt sie zu meinem Käfig herüber. „Du hattest eine Überladung Deines Implantats, ich musste es entfernen, die Wunde wird ein paar Tage brauchen, um zu heilen, also bitte nicht anfassen.“ Ich nicke und schaue ihr in die Augen, ihr Blick bedeutet mir, keine Fragen zu stellen. Ich lasse mich wieder zurückfallen. Erst jetzt realisiere ich es so richtig, obwohl ich es kaum glauben kann, mein Implantat ist weg! Ich muss unbedingt einen Weg finden, aus dem Labor zu fliehen. Anita schüttelt fast unmerklich den Kopf, sie hat es mir wohl angesehen. Ich lege mich zurück und lächle.

       *

      Anna ging es wieder gut. Ben war erleichtert, als er sie auf dem Bildschirm in wachem Zustand sah. Er wollte gerade zurückspulen, als der Aufseher sich ihm näherte. Schnell klickt er eine andere Datei an.

      „Herr Samuel, Sie haben seit drei Tagen keine einzige Meldung gemacht, wie kann das sein?“

      Ben zuckte mit den Schultern. „War nichts Wichtiges dabei.“

      Seine Stimme wurde schneidend. „Sind Sie sicher?“

      „Ja, wenn ich es doch sage.“ Ben wurde langsam etwas mulmig zumute, hatten sie bemerkt, dass er so viele Dateien löschte? Aber der Aufseher wendete sich wieder ab und ging weiter. Ben atmete schon erleichtert auf.

      Da drehte der Mann sich noch einmal um. „Das sage ich jetzt für alle, wir entscheiden, was gelöscht wird. Im Zweifelsfall rufen sie mich oder einen meiner Kollegen. Aber sie entscheiden nicht selbstständig! Sollte jemand meinen, dennoch ohne vorheriges Nachfragen eine Datei zu löschen, wird er die Konsequenzen dafür zu tragen haben. Wir sind hier eine Regierungsstelle, kein Filmclub. Ihre Arbeit wird ab sofort stichprobenartig überprüft werden. Zuwiderhandlungen werden hart bestraft, merken Sie sich das, Sie alle hier!“ Die Gesichter der Anderen wirkten verschreckt und ängstlich, wahrscheinlich spiegelte sich das auch in seinem Gesicht. Er musste in Zukunft vorsichtiger sein.

       *

      „So, das Implantat ist weg, wann holen wir Anna jetzt da raus?“ Anita hatte Peter wieder im Rosengarten getroffen, aber es war Sonntagnachmittag, Aufenthalt im Park also erlaubt. Sie hoffte, er hatte einen Plan.

      „Wir müssen uns das gemeinsam überlegen, ich kann jederzeit Nachtschicht machen, die Kollegen tauschen gerne. Also, welcher Tag wäre gut?“ Fragte er.

      Sie überlegte kurz. „Freitag denke ich, am Wochenende ist nur halber Betrieb, da sind nur die Objektbetreuer da. Aber das ist auch der letzte Termin, sowie Annas Wunde verheilt ist, wird ihr ein neuer Chip eingesetzt. Und im Moment wird sie auch sehr streng bewacht, bei ihrer Vorgeschichte.“ Sie sah ihn an.

      Er lächelte. „Ja, Frau Dr. Parell, ich weiß, es besteht Fluchtgefahr.“

      Anita berührte Peter an Arm. „Sollen wir uns nicht vielleicht duzen? Wenn wir schon zusammen eine kriminelle Handlung planen, finde ich das angemessen. Also ich bin Anita.“ Peter lächelte sie an und nickte. Dann gab er ihr die Hand und hielt die ihre fest. „Gestatten Anita, ich bin Peter.“ Er sah sie ernst an.

      Anita musste grinsen. „Also, Peter, hast Du Dir schon was ausgedacht? Wir müssen Anna ja trotzdem verstecken...“ Sie hatte Herzklopfen, er hielt ihre Hand.

      Er nickte. „Ich kenne da eine Containersiedlung, da fragt keiner nach den Anderen. Meistens sind auch immer ein paar Container frei, ich schaue morgen mal nach, ok?“

      Sie war fast enttäuscht, als er sie jetzt wieder los ließ. „Ja, mach das. So, ich überlege mir auch etwas, treffen wir uns morgen wieder?“ Anita stand auf, sie wollte unbedingt noch einmal ins Labor, um ihre Versuchsreihe zu überprüfen.

      Peter neigte den Kopf und lächelte sie an. „Hier, in der Mittagspause?“

      Sie verzog die Lippen. „Ok, Tschüss, Peter.“ Dann drehte sie sich um, ging ohne zurückzuschauen weg.

      Peter blieb noch eine Weile in der Mittagssonne sitzen, für November war es richtig schön warm heute. Er machte sich Gedanken um Anita. Eine schöne Frau, sie könnte ihm gefallen. Aber für so etwas hatte er einfach keine Zeit. Der Widerstand und seine Arbeit hielten ihn auf Trab. Schade eigentlich.

       *

      Auf dem Weg ins Labor grübelte sie über ihre Gefühle nach. Dieser Peter gefiel ihr immer besser. Sie fühlte sich so beschwingt in seiner Gegenwart. Und wenn er sie ansah bekam sie Herzklopfen. Ich glaube, ich habe mich verliebt, dachte sie. Dann schüttelte sie den Kopf über sich selbst, das können wir jetzt nicht gebrauchen, Anna hat Vorrang.

      Anita sah sich die Ergebnisse an, sie konnte es kaum glauben. Das Serum, dass sie aus Annas Blut gewonnen hatten, vernichtet das Virus aller drei Testreihen. Jetzt müsste sie nur noch eine Trägerflüssigkeit dazugeben und fertig wäre der Impfstoff. Die Industrielle Herstellung könnte demnach bald beginnen, getestet hatte man jetzt genug. Sie schrieb eine Notiz an Professor Heilmann und räumte auf, bevor sie sich auf den Nachhauseweg machte. Damit hat sich der Plan, Anna zu befreien, in Luft aufgelöst. Die Versuchsobjekte würden jetzt nicht mehr gebraucht.

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