Das verlorene Paradies. Джон Мильтон

Das verlorene Paradies - Джон Мильтон


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hätte, mit gewalt'gem

      Geschrei die beiden Drohenden zu trennen.

      »O Vater!« schrie sie, »was beginnt Dein Arm

      Jetzt gegen Deinen einz'gen Sohn? Und was

      Heißt Dich o Sohn nach Deines Vaters Haupt

      Den Pfeil des Todes richten? Weißt Du nicht

      Für wen? Für ihn, der droben Deiner lacht,

      Indem er Dich zu seinem Schergen wählt,

      Und das zu tun, was je sein Zorn befiehlt,

      Den er Gerechtigkeit benennt, sein Zorn,

      Der einst Euch Beide noch vertilgen wird!«

      So sprach sie, und es wich die Höllenpest

      Bei ihren Worten; Satan aber sagte:

      »Dein seltsam Schrei'n, Dein sonderbares Wort

      Tritt zwischen uns, daß meine schnelle Hand

      Noch zögerte Dir durch die Tat zu sagen,

      Was sie beginnt; bis Du mir erst gekündet,

      Was für ein Wesen Deine Doppelform,

      Warum Du mir den Namen Vater gibst,

      Die wir uns doch zum ersten Mal begegnen,

      Und diesem Schemen hier den Namen Sohn?

      Dich kenn' ich nicht, und sah auch nie bisher

      Verflucht're Wesen wohl als ihn und Dich.«

      Die Pförtnerin der Hölle sprach darauf:

      »Vergaßest Du mich denn, und schein' ich jetzt

      So häßlich Deinen Augen? die ich doch

      Im Himmel einst so hold erschien, als Dich

      Im Rat der Seraphim, die sich mit Dir

      Kühn gegen Gottes Macht verschworen hatten,

      Ein wilder Schmerz so plötzlich überkam,

      Dein Auge dunkel nur in Nächten schwamm,

      Indes Dein Haupt die dicksten Flammen schoß,

      Bis ich die linke Seit' eröffnete

      Und ich, ganz gleich Dir an Gestalt und Mienen

      An Glanze himmlisch schön, aus Deinem Haupt

      An's Licht hervorsprang, daß die ganze Schar

      Des Himmels sich entsetzte, schreckensvoll

      Damals den Namen mir der Sünde gab,

      Mich für ein unheilvolles Zeichen haltend.

      Doch später mehr vertraut, gefiel ich ihnen,

      Gewann durch Reiz die ärgsten Feinde selbst,

      Vor Allen Dich, Du sahst Dich – ganz in mir,

      Und triebst mit mir geheime Liebeslust,

      Daß eine Bürde bald mein Leib empfing.

      Indes ward Krieg im Himmel, und die Schlacht

      Worin (wie konnt es anders sein?) der Sieg

      Dem Allgewalt'gen wurde, trug Verlust

      Und Flucht uns ein im weiten Himmelsraum.

      Häuptlings hinunter stürzten sie vom Himmel

      In diesen tiefen Schlund, und ich zugleich.

      Damals kam dieser mächt'ge Schlüssel hier

      In meine Hand mit dem Befehl, die Tore

      Verschlossen stets zu halten. Niemand kann

      Eingeh'n, wenn ich nicht öffne. Brütend saß

      Ich hier allein; doch lange saß ich nicht

      Als sich mein Leib von Dir befruchtet trug,

      Bewegung fühlte, so wie grause Wehen.

      Zuletzt brach dies verhasste Wesen sich,

      Du siehst Dein eigen Kind, gewaltsam Bahn,

      Daß ich durch Angst und Schmerz zerrissen

      Verwandelt ward an meinen untern Gliedern.

      Der Feind, den ich geboren, sprang heraus

      Und schwang den Pfeil unseliger Zerstörung!

      Tod! rief ich aus, und floh – es zitterte

      Die Hölle bei dem schaudervollen Namen

      Und seufzt aus allen ihren Höhlen, laut

      Den Namen Tod im Echo widerhallend.

      Ich floh, doch er verfolgt mich, (wie es schien

      Von Wollust mehr, als wie von Wut entzündet)

      Schnellfüßig überholt er seine Mutter

      Und in erzwungner gräßlicher Umarmung

      Erzeugt er diesen ungeheuren Schwarm,

      Die unaufhörlich heulend mich umringen,

      Wie Du gesehn, die stündlich stets empfangen

      Und stündlich auch gebären, unaufhörlich

      Mir Schmerz bereiten, denn wenn sie's gelüstet,

      Kehrt diese Brut in meinen Leib zurück

      Und nagt an meinem Eingeweid' als Speise;

      Dann brechen sie von Neuem wieder vor,

      Umstürmen mich mit innerlichen Schrecken,

      So daß mir weder Rast noch Ruhe bleibt.

      Mir gegenüber sitzt der grasse Tod,

      Mein Sohn und Feind, der jene hetzt, und mich,

      Die eigne Mutter längst verschlungen hätte,

      Aus Mangel andrer Beute, wüsst' er nicht,

      Daß er mit meinem Ende seines findet.

      Er weiß, daß ich für ihn ein bittrer Bissen

      Und Gift ihm werde, sei es wann es will,

      Denn so sprach das Verhängnis über uns. Darum

      Warn' ich o Vater Dich vor seinem Pfeil,

      Und hoffe nicht, daß Du in diesen Waffen,

      Wie wohl sie himmlisch, unverwundbar sei'st,

      Denn Niemand widersteht der Todesspitze –

      Als der allein, der rings das All beherrscht.«

      Sie endet, und der schlaue Feind, belehrt,

      Ward milder nun und sprach mit glattem Wort:

      »O Tochter, Deinen Vater nennst Du mich

      Und zeigst mir meinen Sohn, das teure Pfand

      Des trauten Umgangs, den mit Dir ich pflog,

      Der süßen Wonne, jetzo grausen Wechsels,

      Der ungeahnt und unversehns uns traf,

      So wisse, daß ich nicht als Feind gekommen,

      Nein, nur um ihn und Dich, samt jenem Heer

      Der Himmelsgeister aus dem finstern Haus

      Der Qualen und der Schmerzen zu befrei'n,

      Denn all' die Geister griffen zur Verfechtung

      Des Rechtes zu den Waffen, da sie fielen.

      Für sie betrat ich diesen rauen Grund,

      Und für sie Alle duld' ich die Gefahr,

      Und wag' allein die bodenlose Tiefe,

      Das ungemessne Leere zu beschreiten

      Und


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